T-Shirts, Comics/Zeichnungen und das Copyright - was darf man wirklich?
Huhu Community :)
Das Thema beschäftigt mich jetzt schon seit einer ganzen Weile... ich treibe mich ja viel auf Seiten wie DeviantART, Twitter, Facebook, etc. herum, wo sich auch viele Künstler, Fans, etc. tummeln. Dabei kommt es hin und wieder vor, dass ich auf Printseiten lande, wo Fans ihre Zeichnungen/Designs zu einem Film, Buch, Comic, Musical, etc. in irgendeiner Printform zum Verkauf anbieten, also als Shirts, Tassen, Mousepads, usw. Entweder durch einen Anbieter, oder mit ihrem eigenen Shop. Und eben nicht nur in “erahnter” Form, sondern gezielt und offensichtlich auf spezifische Werke und Schauspieler bezogen.
Hat sich die Rechtsform und das Copyright in den letzten Jahren so gravierend verändert?
Weil das irgendwie... ich mag sagen, komisch wirkt. Früher hieß es, man verstößt gegen das Copyright, wenn man so etwas gezielt veröffentlicht/verkauft. Heute stolpert man hinter jeder Ecke über solche Angebote. Aber das ist ja dann kein offizielles Merchandise? Gibt es bei derartigen “Fanartikeln” eine Sondergenehmigung/Ausnahme? Oder ist das nur in Deutschland so? Weil rückblickend handelt es sich ausschließlich um ausländische Anbieter, sprich aus USA, Canada, Japan, China, Korea, etc.
Vielleicht hat mir ja jemand eine Antwort darauf. Würde mich nämlich wirklich mal interessieren.
Vielen Dank im Voraus :)
2 Antworten
Hallo,
eine umfassende jurstische Antwort würdest Du sicher nur von einem Fachantwalt für Urheberrecht bekommen - und dann sicher nicht an dieser Stelle.
Es hat sich nichts daran geändert, dass man Bilder und Motive, an denen man nicht das Urheberrecht besitzt, nicht veröffentlichen darf. Ausnahmen die mir bekannt sind betreffen nur den journalistischen Bereich in einem eng gesteckten Rahmen.
Geändert hast sich jedoch sicher die Fülle von Möglichkeiten, Bilder in verschiedener Form in die Öffentlichkeit zu bringen.
Deine Frage scheint dahin zu zielen, dass ein begabter Mensch eine bekannte Persönlichkeit malt/zeichnet und dieses Bild dann auf T-Shirts etc. drucken lässt und zum Verkauf anbietet. In diesem Sinne hätte der Künstler das Recht an diesem Bild - jedoch nicht unbedingt das Recht, es zu vermarkten. Ich kann jedem nur empfehlen, der mit einem solchen Gedanken spielt, die Finger davon zu lassen. Der Grund ist einfach, dass der tatsächliche Urheber oder Rechteinhaber gute Chancen hat, denjenigen in Regress zu nehmen, der gegen seine Rechte verstößt. Verfahren in diese Richtung hat es bereits öfter gegeben und die Strafen können empfindlich bis ruinös sein.
Wenn Du z.B. ein Bild im Internet ohne Erlaubnis des Urhebers veröffentlichst, ist es üblich, dass bei der Berechnung des zu zahlenden Schadenersatzes der Maximalerlös des Bildes zu Grunde gelegt wird. Ein recht unscheinbares Bild kann also dann so berechnet werden, als ob eine Top Bildagentur das Werk eines ihrer besten Künstler zum höchsten Preis veräußert. Der Schuldner trägt weiterhin die Kosten des Verfahrens etc. Es lohnt sich kaum, dieses Risiko einzugehen.
Hier ein Artikel zum Thema:
https://www.zeit.de/2012/17/Urheberrecht/seite-2
LG
Jo
Hallo Jo :)
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Du hast das richtig heraus gelesen. Ich wollte jetzt keine konkreten Namen der Printfirmen nennen, aber ich bin mir sicher, dass die eine oder andere bekannt ist.
Aber es scheint so, als läge ich da doch nicht so falsch. Ich beobachte das ja schon eine Weile und das werden laufend mehr. Ich habe mich eben immer gefragt, wie das funktioniert. Zum Teil werden ja auch Schriftzüge und Zitate aus den Filmen, Comics, etc. verwendet und ich erinnere mich, dass sogar die Schriftart, ganz zu Schweigen von einem Logo, unter das Urheberrecht fällt. Dennoch boomen die Sachen wie irre. Dementsprechend hab ich das immer mit einem kritischen Auge betrachtet.
Natürlich verstehe ich, dass begabte Menschen ihre Sachen gerne vermarkten würden, was ich auch bei eigenen Werken verstehe, aber wenn es gezielt auf eine Persönlichkeit, oder Film, Comic, Buch, etc. ausgelegt ist, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das richtig ist.
Wie streng man dagegen vorgeht liegt auch im ermessen des schöpfers