Sollten Lohnerhöhungen Prozentual (%) oder Absolut (€) erfolgen?
Folgendes Problem.
Drei Firmenmitarbeiter einer Firma verdienen unterschiedlich viel.
1.000 Euro - Azubi
4.000 Euro - Angestellter
10.000 Euro - Filialleiter
Es steht eine Lohnerhöhung an. Sollte man eine Loherhöhung prozentual oder absulut machen?
Bei einer prozentualen Lohnerhöhung um 5% verdienen die Personen dann wie folgt:
1.050 Euro - Azubi
4.200 Euro - Angestellter
10.500 Euro - Filialleiter
Bei einer absoluten Lohnerhöhung könnte jeder z.B. 250 Euro zusätzlich bekommen.
1.250 Euro - Azubi
4.250 Euro - Angestellter
10.250 Euro - Filialleiter
Welche Lohnerhöhung findet Ihr am gerechtesten?
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
5 Antworten
Nur eine prozentuale Erhöhung ist gerecht, denn sonst verschwinden die Unterschiede mit der Zeit -- vorausgesetzt die Ausgangssituation is fair, dann sind auch unbedingt prozentuale Änderungen erforderlich.
Naja, vor 50 Jahren haben meine Eltern ungefähr 300 Euro verdient und das war ein gutes Gehalt! Jetzt stelle dir mal vor, damals hätte der Azubi 100 und der Meister 400 verdient und die hätten jedes Jahr 5 Euro mehr bekommen, dann hätte der Azubi jetzt 350 Euro und der Meister 650 Euro. Während der Meister früher also das 4-fache verdiente, hat er jetzt nicht einmal mehr das doppelte. Wenn jeder jedes Jahr 5% bekommen hätte, dann hätte der Meister weiterhin genau das 4-fache und das wäre fair -- vorausgesetzt die Gehaltsunterschiede in der Ausgangssituation sind fair.
Die Frage einer gerechten Lohnerhöhung ist sehr verwickelt und nicht allein durch reines Aufstellen von Prinzipien der theoretischen Vernunft (z. B.: alle sollen bekommen, was sie auch wirklich verdient haben) lösbar. Zusätzliche Überlegungen auf einer geringeren Abstraktionsstufe müssen hinzukommen.
1) Wenn ein Urteil über die Gerechtigkeit der bisherigen Bezahlung ausgeklammert wird, bleiben immer noch mehrere Möglichkeiten. In der Tendenz ist dabei eine prozentuale Lohnerhöhung gerechter, wenn dies den Beitrag der Mitarbeiter an den gestiegenen Einnahmen der Firma widerspiegelt. Dann haben zu den Mehreinnahmen nicht alle in gleicher Menge beigetragen, sondern mit einem unterschiedlich hohen Anteil. Ein entsprechendend dem bisherigen Lohnunterschied ausfallender unterschiedlicher Anteil an dem, was die Firma erwirtschaftet (mehr oder weniger Leistung), kann aber nicht automatisch vorausgesetzt werden. Eventuell finden dabei Veränderungen statt (bei einem stärkeren Ausmaß könnte dies auch zu einer Neueinstufung von Positionen führen). Bei der bisherigen Lohnhöhe sind möglicherweise weitere Kriterien berücksichtigt worden, z. B. Verantwortung, Zeit für eine Qualifizierung mit Ausgaben und Entfallen eines normalen Erwerbseinkommens. Für diesen Teil ist ein prozentualer Anstieg nicht selbstverständlich. Dies könnte ein Grund sein, eine vollständig prozentuale Lohnerhöhung als nicht völlig gerecht zu beurteilen.
2) In der Praxis ist die bisherige Lohnhöhe auch Ausdruck von nicht unbedingt immer fairen wirtschaftlichen Mechanismen (z. B. Angebot und Nachfrage, Preiskonkurrenz über Lohnkosten) und gesellschaftlicher Macht. Bei leicht austauschbaren Arbeitskräften ist die Bezahlung möglicherweise geringer, als im Grunde verdient wäre. Eine rein prozentuale Lohnerhöhung kann daher unter Umständen nicht sehr gerecht sein, weil bei den gering bezahlten Mitarbeitern wegen der niedrigen Ausgangsbasis das zusätzliche Ergebnis ziemlich dürftig ausfallen kann. Gegen eine rein absolute Lohnerhöhung spricht bei einem tatsächlich höherem Anteil der höher bezahlten Mitarbeiter an den Einnahmen der Firma eine dadurch bewirkte über einen längeren Zeitraum deutlich abnehmende Widerspiegelung dieses Beitrags (Anteil des Unterschieds an der Gesamtbezahlung). Die gerechteste Lösung ist eine von praktischer Vernunft geleitete Mischung von prozentualer und absoluter (z. B. durch einen Mindestbetrag umgesetzter) Lohnerhöhung.
gerechter wäre eine für alle gleichhohe feste Summe, damit sie die Schere zwischen arm und reich nicht noch weiter öffnet. Da aber die Leute die am meisten verdienen das sagen haben und bei dieser Lösung schlechter stehen würden, wird es niemals so gemacht werden. Als Alternative wären gestaffelte Erhöhungen. Azubis brauchen eigentlich gar keine, da diese eh maximal 3 Jahre dauert und sowieso von Lehrjahr zu Lehrjahr angehoben wird (natürlich müßte auch da alle paar Jahre ein Anpassung erfolgen):
Ich bin sowohl gegen eine prozetuale als auch ein absolute Lohnerhöhung. Ich finde, es sollte je nachdem, was ein Arbeitnehmer geleistet hat, die Lohnerhöhung erfolgen. Am besten geht das wohl mit einem Leistungskatalog, der am Anfang eines Jahres beiseitig beschlossen wurde. Sind alle Leistungen erfüllt, erhält der Arbeitnehmer seine Erhöhung. Die kann bei einem Angestellten auch ruhig höher als bei einem Filialaleiter sein. Denn es sollte nicht nach Prozenten gezahlt werden, sondern nach Leistung. Dies wäre in meinen Augen das gerechteste Lohnerhöhungsverfahren. Wer viel leistet, bekommt auch viel.
das schwierige ist nur wer das bewerten soll... Wenn man keinen ehrlichen Chef hat wird der immer sagen man hätte nicht gut genug gearbeitet und bekommt einfach nichts
..deswegenw erden die Ziele ja schriftlich fixiert
eindeutig die absolute, denn Prozente sind immer relativ und sagen nie etwas aus...und je größer die Basis, desto größer auch die Steigerung in Prozenten.was eben immer sehr ungerecht ist
wieso sollten denn die Unterschiede verschwinden? Der Abstand bleibt immer konstant