Sind Gesetze gerecht?

6 Antworten

Das sehen alle Menschen unterschiedlich und ich persönlich finde sie sind gerecht.

Das kommt drauf an, wie du es sehen willst. Recht ist grundsätzlich nicht gleichzusetzen mit dem, was eine individuelle Person als gerecht empfinden würde. Wenn jemand ermordet wurde, dann finden es die Angehörigen des Opfers ggf. nicht 'gerecht', dass der Mörder nicht auch brutal hingerichtet wird.
Das ist halt eben die klassische subjektive Gerechtigkeit und der Wunsch nach Rache. Doch sowas soll, kann und DARF eine funktionierende Justiz im Endeffekt nicht beeinflussen.

Denn wenn man einen genauen Blick auf die Gesetze wirft, dann haben die durchaus den Sinn eine Art GLeichgewicht zu schaffen und jeder beteiligten Person zwar rechte zuzugestehen, diese aber, im Interesse der Gegenpartei und deren Recht, entsprechend einzuschränken oder zu beschneiden.

Dem Wunsch der Angehörigen auf die Todesstrafe, tritt die Menschenwürde und das Recht zu Leben des Täters entgegen ebenso wie die Möglichkeit, die er hat, sich zu ändern. Dementsprechend haben wir da natürlich einen Konflikt zwischen diesen beiden Punkten, wo jeder der Beteiligten etwas anderes als subjektiv gerecht empfindet und das 'Gerechteste' halt eben der Kompromiss an sich ist.

Zudem werden Gesetze in der Regel auf Basis von Tatbeständen angewandt, was auch wieder zur Gerechtigkeit beiträgt und sind nicht abhängig von der Person, die da vor dem Richter steht.

Natürlich kommt es da zu Punkten, die ggf. ungerecht sind oder erscheinen. Wenn der schmierige Vermieter vor Gericht zieht, um Miete von einer älteren Dame einzutreiben, obwohl die Forderung per se verjährt ist, dann muss die ältere Dame darauf hinweisen, dass die Forderung bereits verjährt ist, ansonsten muss sie entsprechend zahlen. Wie gesagt... das klingt im konkreten EInzelfall natürlich ungerecht, denn woher soll die ältere Dame das vielleicht wissen. Doch wären die Seiten vertauscht und die nette ältere Dame, die das Geld zum Überleben braucht würde vor Gericht stehen und dem schmierigen Mieter würde nicht einfallen sich auf die Verjährung der Forderung zu berufen, dann fände es vermutlich jeder irgendwie okay.

Und genau so eine Abstufung nach Verständnis und Sympathie mit den einzelnen Parteien hat halt im Recht schlicht und einfach nichts zu suchen. Und eine immergleiche, vom Sachverhalt abhängige Anwendung, die oftmals als ungerecht empfunden wird, ist eigentlich Gerechtigkeit in Reinform

Nein, können sie gar nicht sein.

Gerechtigkeit ist ein rein subjektives Empfinden, da hat jeder ein wenig oder auch total andere Einstellungen zu.

Das geschriebene Recht ist der Versuch, einen Kompromiss zu schaffen zwischen diesen Ansichten, irgendwo in der Mitte.

Das bedeutet jedoch, man muss da Abstriche machen (wie der Arzt sagt), es wird immer Dinge geben, die man für nicht gerecht hält.

IDEELL JA: SONST WÜRDEN SIE NICHT BESCHLOSSEN

Im Endergebnis häufig leider nicht. In dem Bemühen um Einzelfallgerechtigkeit hat der Gesetzgeber nun ein Einkommensteuergesetz geschaffen, welches höchst unübersichtlich ist und nun hauptsächlich den Leuten Vorteile verschafft, die sich sehr gute Berater leisten können.

BeviBaby  19.05.2021, 13:20

Dennoch könnte sich jeder entsprechend einlesen, sich das Wissen aneignen und die Vorteile ebenso in Anspruch nehmen.

Das würde ich schon als 'gerecht' sehen.

lesterb42  19.05.2021, 13:24
@BeviBaby
Dennoch könnte sich jeder entsprechend einlesen, sich das Wissen aneignen und die Vorteile ebenso in Anspruch nehmen.

Ich bin selbst Finanzbeamter und die 3 Jahre Ausbildung waren knochenhart. Da kann sich nicht "jeder einlesen".