Komme ich beim Bausparvertrag n. 7 Jahren an mein bisher eingez. Geld, wenn ich ab jetzt nichts mehr einzahle?

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Wenn Du später keine Immobilie (Eigentumswohnung, Haus)kaufen oder renovieren oder einen bestehenden Immobilienkredit ablösen willst, ist der Bausparvertrag keine vernünftige Geldanlage. Die wird auch durch die Zuweisung von VL nicht schöner.

Wenn Du auf die Abschlußgebühr ("Wasser unter der Brücke!") und die VL verzichten kannst, lasse Dir den Rest einschließlich Zinsen auszahlen und lege ihn anderweitig an.

Die Ansparzeit von mind. insgesamt 7 Jahren heißt noch lange nicht, daß dann der Bausparvertrag auch zuteilungsreif (für einen Baukredit) ist. Vielleicht mußt Du dann noch weitere Monate, Jahre warten.

Der Bausparkredit lockt mit einem niedrigen, fest einkalkulierbaren Kreditzins von ca. 4,5 % p.a., jedoch um den Preis einer sehr hohen Tilgungsrate von ca. 7,5 % p.a., so daß es mit diesem Kapitaldienst von 12 % p.a. = 1 % p.M. (bezogen auf die Bausparkreditsumme) im Geldbeutel manchmal sehr eng wird.

Ein Bausparkredit von € 100.000 bedeutet also eine monatliche Liquiditätsbelastung von € 1.000. Dazu kommt die finanzielle Belastung durch andere Kredite für die Finanzierung des Kaufes.

Klär in diesem Zusammenhang das verfügbare Guthaben bei planmäßiger Besparung nach ca. 7 Jahre ab (ca. 35 - 40%). Ein Bausparbetrag über € 100.000 bedeutet, dass Du ca. diese 35 - 40 % selber ansparen mußt und nur einen Kredit über 65 - 60% bekommst. Hier entsteht möglicherweise eine große Lücke zum Immobilienkaufwert (Kaufpreis plus Maklergebühren plus Grunderwerbssteuer plus Notar- und Gerichtsgebühren).

Die Zuteilung hat nichts mit der Bindefrist zu tun. Wenn ein Bausparvertrag, auf den VL oder WOP geflossen sind nicht weiter bespart werden und nach sieben Jahren, ab Beginn gekündigt werden, wird das Guthaben incl. der staatl. Zulagen ausgezahlt. Geht man vor Ablauf der sieben Jahre daran, bekommt man die Zulagen nicht. Die Zuteilung bedeutet, dass der Vertrag die nötige Eigenbesparung (meistens 50 %) und die nötige Laufzeit hat, damit man einen Bausparkredit in Anspruch nehmen kann. Übrigens: Wer für den auszuzahlenden Betrag eine Wohnwirtschaftliche Verwendung nachweist - Teppich oder Tapetenkauf ....... kann an sein Geld, ohne, dass die Zulagen verfallen.

Unbedingt weitersparen, ich hab den Fehler auch gemacht und so ein Ding aufgelöst.. jetzt würde ich gerne ein Haus kaufen aber hab keinen Bausparer mehr...allein der günstigen Zinsen wegen wenn du Bauen oder Kaufen willst, würde ich den auf keinen Fall abstoßen oder nix mehr einzahlen. Denk daran auch Kleinvieh macht Mist, wer weiss was in deinem Leben noch passiert.

Das mußt Du mit Deiner eigenen Bausparkasse besprechen. Die VL stehen Dir zu und die solltest Du auch nutzen. Wenn Du nicht noch einen Vertrag abschließen willst, dann lasse doch die VL und einen kleinen Betrag weiterlaufen.

Bausparverträge sind grundsätzlich dafür gedacht, später mal einen günstigen Kredit zu bekommen. Das bezahlt man in der Ansparphase mit niedrigen Guthabenzinsen. Vielleicht möchtest Du ja doch irgendwann den Kredit nutzen und es wäre schön, wenn der Bausparvertrag entsprechend angespart wäre? Überlege Dir gut, was Du machst!

Du kannst ihn kündigen (Fristen 4-12 Wochen glaub ich je nach Vertrag) und bekommst das Geld wieder. Allerdings sind dann die 10% Abschlußgebühren weg die am Anfang abgezogen wurden. Und das sind ein paar Hundert Euro. Wenn Du aber doch noch ein bißchen VWL kriegst kannst ja einfach das Minimum einzahlen um das mitzunehmen. Ich bin aber auch der Meinung, daß sich ein Bausparer nicht lohnt wenn man nicht wirklich das Baudarlehen haben möchte. Viele Arbeitgeber zahlen eh nix mehr dazu. Da lege ich es lieber in einem guten(!) Sparbuch an oder fest im Jahresrhythmus.