Kann man sich gegen einen Beamten beschweren?
Wenn man heute irgendwo arbeitet und Kontakt mit Menschen hat, wird verlangt, dass man höflich und freundlich ist. Mir fällt auf, dass in vielen Ämtern dieser für mich normale Umgang nicht üblich ist. Oft bekommt man nur halbe Auskünfte, wird von einem zum anderen geschickt und ein Lächeln ist Seltenheit. Ausnahmen bestätigen die Regel. Was ist eigentlich wenn Unfreundlichkeit zur Ungerechtigkeit wird und man nicht beraten oder behandelt sondern abgefertigt wird - teilweise mündliche Beratungen - nicht schriftliche Entscheidungen - sogar gegen das geltende Recht verstoßen. Wie kann man sich wehren bzw. beschweren?
5 Antworten
Du kannst Dich schriftlich an den zuständigen Amtsleiter wenden, oder aber Du kannst u. U. auch eine förmliche Dienstaufsichtsbeschwerde einreichen. Es wäre sinnvoll, wenn Du Deine Beschwerde durch Beweise oder Zeugen untermauern kannst, sonst steht möglicherweise Aussage gegen Aussage.
Hallo Anna, meine Tochter hat sich an die Bundesagentur für Arbeit gewand, zwecks Ausbildungsstellengesuch. Was bei dem Termin vereinbart wurde, wurde nur einseitig und zwar von meiner Tochter eingehalten. Nachdem sie mehrmals Kontakt aufgenommen hatte wurden dann Ausbildungsstellen angeboten die schon lange als besetzt gemeldet waren. Auf jeden Fall wurde sie vertröstet und man hat alles auf das Computersystem geschoben. Dann kam mein Tag, weil ich diese jämmerlichen Ausreden und Briefe nicht ertragen konnte und habe die Emailadresse der Abteilungsleiterin erhalten. ( nicht öffentlich) Eine Email hat gereicht, Antwort in zwei Stunden. Selbst die "Kundenbetreuung" hat sich entschuldigt und es hat geklappt. Dieser Vorgang, vor meinem Schreiben, hat 3 Monate in Anspruch genommen.
Natürlich, mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde. Ob diese Beschwerde allerdings erfolgreich ist, bleibt dahin gestellt; immerhin sitzen da unkündbare (im Regelfall) Beamte, denen es herzlich egal ist, von wem sie bezahlt werden. Was soll ihnen denn ernsthaft passieren? Und ich denke, gerade Beamte haben (wie Lehrer) eine besondere "Fürsorge-Pflicht". Gerade bei Beamten in Kontakt mit der Öffentlichkeit habe ich schon ein paarmal erlebt, wie sie ihre Stellung ausnutzen. Auch wenn ich nach einer formellen Beschwerde Recht bekam, erhielt ich nicht mal eine Entschuldigung, geschweige denn ein Zeichen der Wiedergutmachung.
Gegen einen Beamten kannst Du Dich bei seinem direkten Vorgesetzten und dem Dienststellenleiter beschweren. Bis Du danach immer noch unzufrieden, bleibt Dir der Weg einer Dienstaufsichtsbeschwerde.
Wie bei jedem Berufszweig gibt es solche und SOLCHE. Nicht jeder ist schlecht, aber jeder Mensch hat mal einen schlechten Tag. Es stimmt, viele im öffentlichen Dienst vergessen, das sie Dienstleister sind. Eine Beschwerde hat in der Regel nur Aussicht auf Erfolg, wenn diese schriftlich eingereicht wird. Manchmal reicht es aber auch schon aus, den Bediensteten höfflich anzusprechen und nachzufragen, warum er einen so herablassend oder unfreundlich behandelt. Viele "Kunden" sind zu den Mitarbeitern im öffentlichen Dienst aus Prinzip unfreundlich, es sei sie wollen etwas. Bei allem gilt auch hier die Regel, BEAMTE sind auch nur Menschen.
Die nächste Ebene ist Dein Ratsmitglied. Danach folgen Presse, Funk und TV.