Ist Geld und Eigentum alles im Leben?

7 Antworten

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Am Ende meines Lebens, auf dem Sterbebett, werde ich keine Bilanz darűber ziehen, wieviel Geld und Dinge ich besitze. Auch nicht darűber wieviele Pokale oder Preise ich gewonnen habe oder welche Titel ich trage.

Ich werde mich fragen, wieviel schönes ich erlebt habe, wieviel Menschen ich wirklich gekannt habe und wievielen ich eine Freude machen konnte.

Wenn mir dann, kurz vor dem Tod , unwillkűrlich ein lächeln auf die Lippen kommt, dann habe ich wohl alles richtig gemacht.

HansKluft66 
Fragesteller
 16.06.2019, 21:36

Echt schön gesagt. Aber ohne Tauschmittel in der Marktwirtschaft ist man von anderen abhängig. Das nimmt auch ein mit.

Blume8576  16.06.2019, 22:24
@HansKluft66

Es kommt darauf an wieviel Bedeutung du materiellen dingen gibst.

Ich habe ein 16 Jahre altes auto. Vor ein paar Wochen hat die Műllabfuhr die Fahrerseite gerammt . Die Tűre geht auf, das Auto fährt. Ist mir egal wie es aussieht. Klar werde ich sie bald austauschen, es rostet ja weg.

Aber bin ich ein Versager oder habe keinen Macht (wozu brauchst du macht?) weil ich keinen Porsche fahre?

Ein haus habe ich gekauft, aber nicht um was Wert zu sein oder etwas erreicht zu haben, sonder einfach aus dem Grund, weil es mich monatlich soviel gekostet hat wie Miete. Und warum dann jemand anderes die Wohnung ab zahlen?

Stell dir mal vor du lässt allen Besitz hinter dir und wanderst um die Welt.Du kannst immer irgendwo nach essen, trinken und schlafplatz fragen. Als Tauschmittel kannst du etwas arbeiten zb Rasen mähen.

(Jetzt tauschen du deine Arbeitsleistung gegen Geld und das Geld gegen dinge oder andere Leistungen. )

Frag dich einfach mal , wie wenig du wirklich zum Leben brauchst. Alles andere ist komfort Vorstellung.Die wird dir von anderen ( Werbung) als wichtig suggerriert und dir eingeredet das Du nichts erreicht hast wenn du dieses und jenes nicht hast oder Besitzt.

Mach dich geistig frei :)

Erreiche das was DIR zum glűcklichsein reicht, alles andere muss erst beweisen das es dich noch glűcklicher macht , wenn Du es hast.

HansKluft66 
Fragesteller
 17.06.2019, 21:25
@Blume8576

Vielen Dank für deine Aufmunterung, habe große Existenzängste, wenn ich alles verliere sollte und meine Grundsicherung nicht mehr bezahlen kann, also quasi dann vom Amt leben muss. Es gibt Menschen die sich auch deswegen umgebracht haben, ist nichts unheimliches.

Würdest du dich als Versage sehen, wenn du mal arbeitslos bist und kein Geld mehr hast? Von anderen Menschen abhängig bist und jeden Tag zum Amt musst?

Blume8576  18.06.2019, 22:23
@HansKluft66

Ich kenne 2 Leute die vom Amt Leben. Wenn Du deren Lebensgeschichte kennst bist du froh zu wissen , das ein Teil deiner Steuern bei Menschen ankommt die es wirklich brauchen und verdient haben.

Es gibt umstände die es nötig machen von anderen Hilfe zu bekommen. Dafûr ist das Amt da.

Denen Helfe ich gerne.

Wenn ich meinen Fähigkeiten entsprechend handel wird selten etwas schiefgehen. Wenn ich an meine Grenzen gehe kann ich scheitern. Wenn ich nicht an meine Grenzen gehe kann ich nicht wachsen.

Aber wer hat zu bestimmen ob ich an meine Grenzen gehe?

Das bin nur ich ! (Nur du)

Andere können mehr von mir verlangen aber wenn ich mit dem, was ich habe zufrieden bin, warum soll ich fûr andere mehr tun.Damit ist Leistung gemeint. Fûr Freunde machen ich gerne mehr, im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Die Allgemeinheit kennt scheinbar nur noch schneller, höher und weiter....

Jeder der das nicht mitmacht ist unten durch....dabei hat jeder Angst der nächste zu sein...

Ich machen keine Űberstunden mehr. Mir ist meine Freizeit mitlerweile mehr Wert als mehr Lohn zu bekommen.

Ich bin schon am űberlegen ob ich einen weniger gut bezahlten Job annehme bei dem ich zwar weniger verdiene aber auch weniger Stress habe.

Vor vielen Jahre hat ein Freund von mir eine Arbeit aufgegeben und hat sich in der Fabrik ans Band gestellt. Seine Worte : 7 uhr anfangen, 15 uhr Ende, Geld reicht, keine Verantwortung mehr, entspannt Leben.

Höre auf dir von irgendeinem etwas einreden zu lassen was Erfolgreich und was versagen ist. Und viel wichtiger noch: rede es Dir selbst nicht ein!

Ûberlege dir wie stressig oder ruhig Dein Leben sein soll. DU bestimmst DEIN Ziel :)

Wenn es schief geht, nimm Hilfe an.

Lg und viel Glűck !

HansKluft66 
Fragesteller
 18.06.2019, 23:05
@Blume8576
  • Also soll ich selber Entscheidungen treffen und auf meinem Herzen hören und falls es mal in DE schiefgehen gehen sollte dann auch gerne die Hilfe von anderen annehmen oder? Aber die Menschen möchten nicht anderen helfen, sie müssen es. Ich zum Beispiel, finde grundsätzlich die Idee, anderen durch steuern zu helfen, was sehr schönes und zahle gerne meine Steuern. Könnte ein besseres System her aber das ist was anderes. Würdest Du dich mal schämen, wenn du mal vor einem Amt morgens in der Reihe stehen musst?
  • Ich werde das Risiko eingehen.
Blume8576  18.06.2019, 23:51
@HansKluft66

Wenn Du das Risiko nach deinen Möglichkeiten richtest, und dich gut informierest was schiefgehen kann, das möglichst absichserst, dann kann es schiefgehen, Haut dich aber nicht um.

Du fährst ja nicht blind volles Risiko.

Ich war 2 mal , sehr kurz arbeitlos. Etwas blöd ist das Gefűhl schon. Aber, wie gesagt, gibt es Fälle die man nicht beeinflussen kann.

Und dafűr ist der Rűckhalt des Sozialsystems da.

Entscheidungen trifft man nach Grűndlicher Űberlegung, auf das Herz hört man , wenn man zwischen zwei Entscheidungen eine Wahl treffen muss :)

Lass Dir erst mal zeit neu zu űberlegen, es gibt nicht viele Dinge die schnell gehen műssen....das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht :)

HansKluft66 
Fragesteller
 18.06.2019, 23:54
@Blume8576
das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht 

haha das merke ich mir, danke :-)

Um hier mal auf deinen letzten Absatz einzugehen....

Was wird uns denn von klein auf gelehrt?

Lerne fleißig während deiner Schulzeit, schreibe gute Noten und suche dir einen sicheren Job

Das gibt uns das System so vor. Doch wie viele Menschen erhalten aus einem Arbeitgeber/Arbeitnehmerverhältnis Reichtum? Der Prozentsatz ist hier sehr gering und eine hohe Position in einer Firma erlangt man im Normalfall auch erst im hohen Alter. (Ausnahmen bestätigen die Regel) Doch auch diese Menschen leben meist über ihrem Verhältnis und verschulden sich trotzdem, da sie teure Autos fahren müssen und/oder sich ein oder sogar mehrere Häuser bauen müssen.

Uns wird einfach nicht der Umgang mit Geld gezeigt. Weder in der Schule noch in der Arbeitswelt. Es dreht sich alles nur um den Konsum. Woher kommt es also, dass so viele Menschen am Existenzminimum leben?

Viel Geld macht definitiv nicht glücklicher, doch wenig Geld, oder gar kein Geld zieht dich einfach in allen Lebenslagen runter. Du kannst dir nichts mehr leisten. Was macht einen Menschen glücklich? Beziehungen? Familie? Hobbys? Sport? Eine sichere Arbeitsstelle? Alles Unterschiedlich, doch den Großteil kann man sich so nicht leisten/halten. In der sozialen Gesellschaft wird klar darauf geschaut, wo man steht. Das hat sich mittlerweile leider so eingebürgert. Ich erlebe es jeden Tag hier in der Firma. Es wird nur über andere geredet, wer sich was für Autos leisten kann, aufsteigende Personen werden schlecht geredet (die haben das gar nicht verdient) usw... Im Freundeskreis ist es sehr ähnlich.

Neid und Missgunst stehen hier ganz oben.

Wie werde ich also glücklich?

Mit Sicherheit nicht mit Reichtum und/oder Macht. Doch mit GENUG Geld, kann man sich eben doch einiges Leisten was einen erfüllt. Ich kann meine Familie, meine(n) Frau/Mann // Freundin/Freund mal ausführen, ich kann mir einen schönen Urlaub leisten, ich kann meinen Hobbys nachgehen, die im Normalfall was kosten, sei es nur Kleidung dafür und ich weiß das am Ende oder Anfang des Monats wieder ein schöner Gehaltsscheck auf dem Konto landet. Damit geben sich die meisten Menschen zufrieden und das ist wohl der "Standard" des Glücklichseins.

Für mich persönlich beginnt mein Glücklichsein erst, nachdem ich mir eine Gewisse Sicherheit aufgebaut habe, bis dahin arbeite ich hart darauf hin und verzichte auch gerne auf oben geschriebene Dinge. Wieso? Weil heutzutage nichts mehr sicher ist. Jeder der sagt, er arbeitet bei einer großen Firma und der Job dort sei sicher, hat keine Ahnung von der Wirtschaft.

Auch ich musste das alles auf schmerzliche Art und Weiße lernen. Ich bin erst 27 Jahre alt, habe aber eine sehr gute Ausbildung bekommen und habe danach bereits extrem gut verdient. Mein Einstiegsgehalt lag bereits im Deutschen Durchschnitt. Doch was hatte ich davon? Ich habe mit 16 meine Ausbildung angefangen und mit 23 Jahren hatte ich 0 Rücklagen. Ich habe jeden Monat 1500€ von meinem Gehalt auf den Kopf gehauen und hatte nichts davon. Partys, Essen, Games, Autos Entertainment, Freundin und Hobbys waren mir einfach wichtiger, als Rücklagen zu bilden. Ich war jeden Monat auf 0 oder sogar im Minus. Trotz dem, dass ich mir alles leisten konnte, war ich nicht glücklich, da ich wusste ich habe kein Geld auf dem Konto. Es war sogar schwer für mich, mir einen Urlaub zu leisten, da ich diesen Lebensstandard so gewöhnt war.

Irgendwann machte es bei mir aber dann "klick", dass es so nicht weiter gehen kann. Ich habe mir mein erstes Buch über Finanzen gekauft. Dieses Thema hat mich dann so gefasst, dass ich mich täglich damit befasste.

Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt, an dem mein passives Einkommen, meine Fixkosten übersteigt. Das bedeutet für mich Finanzielle Freiheit. Ich könnte auf meinen Job verzichten und/oder ihn verlieren und wüsste, ich müsste nicht auf die Straße, da ich mir meine Wohnung und alle anderen Kosten dennoch leisten kann. Mein Job ist quasi Zusatz. Ich kann mir nun alles, was ich mir damals geleistet habe, auch wieder leisten, wenn ich möchte und wüsste, ich habe trotzdem genug Geld auf der Seite.

Ich lebe nicht im Reichtum, habe auch keine Millionen auf dem Konto liegen, aber ich habe genug, dass ich mir keine Sorgen um meine Finanzen machen muss.

Das macht mich Glücklich und es lebt sich extrem einfach damit.

Bin gespannt auf Antworten.

Grüße

Nein.

Geld ist Wichtig, ja.

Du solltest immer auf die drei Beine des Stuhls achten.

  1. Finanzielles/ Arbeit
  2. Beziehungen/ Liebe
  3. Gesundheit / Fitness

Alle drei sollte gleichmäßig ausgeprägt sein.

ABER, wenn du kein Geld hast, dann zieht das alle anderen Lebensbereiche runter:

Kein Geld = kannst dir kein Gesundes essen leisten, sondern nur fast food, kannst in kein Gym gehen

UND kannst nichts schönes mit Freunden/ Partner/in unternehmen, wie essen gehen, party usw.

ALSO... Geld ist wichtig, weil es sich zwangsläufig auf alle anderen Lebensbereiche auswirkt,

aber Geld allein, bringt dir gar nichts, wenn du die anderen Beine des Stuhls nicht unter Kontrolle hast.

Ein Habenichts gilt unter weiten Teilen der Bevölkerung in Industrieländern, überhaupt Leistungsgesellschaften, als Taugenichts.

In Nicht Industrieländern kann man sich wenigstens als ein Jemand dünken, wenn man eine Waffe nimmt, und zu den ...

Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort.

Das muss jeder mit sich selber ausmachen.