Ist eine Lebensversicherung noch sinnvoll?

5 Antworten

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Hallo fraizie, 

super, dass du dir bereits jetzt Gedanken über deine Absicherung im Alter machst!

Die klassische Lebensversicherung als Altersabsicherung ist "out". Da ist deine Vermutung schon richtig.

"In" sind andere Produkte wie z.B.: Berufsunfähigkeits- und Rentenversicherungen.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung schützt dich vor dem Ausfall deiner Arbeitskraft während deiner Berufslaufbahn. Die Vereinbarung einer privaten Rentenversicherung ist eine sehr sinnvolle Ergänzung zur Gesetzlichen Rentenversicherung im Alter.

Willst du eine höhere Rendite erzielen, als im Moment bei den klassischen Produkten, ist die Anlage in Aktienfonds die richtige Wahl. 

Bedenke, dass dabei auch das Risiko des Verlustes viel höher sein kann!  

Eine weitere gute Möglichkeit fürs Alter vorzusorgen, ist die betriebliche Altersvorsorge. Arbeitgeber bieten das an und gewähren auch Zuschüsse.

Bist du schon berufstätig? Dann sprich am besten direkt deinen Arbeitgeber auf das Thema an.

Zum Beispiel kannst du auch vermögenswirksame Leistungen von deinem Arbeitgeber erhalten und sie für die Altersvorsorge verwenden. 

Ich hoffe diese Infos, helfen dir! 

Viele Grüße 

Michael von der Barmenia

Wenn keine Todesfallsumme benötigt wird, dann würde ich eher in Richtung Rentenversicherung gehen (natürlich sicher stellen, dass das eingezahlte Kapital auch bei vorzeitigem Tod nochvorhanden ist). Du solltest dich dazu auch zum Thema betriebliche Altersvorsorge informieren (Pensionskasse, u.ä.). Bei der Auswahl würde ich u.a. auf die Kosten achten, die Unterscheiden sich oftmals sehr stark und belasten den Vertrag nur unnötig.

Falls eine Todesfallsumme benötigt sein sollte, so würde ich den Vertrag separat abschließen.

kaliscott  25.10.2016, 19:19

Eine Leistung im Todesfall lässt sich auch in der Rentenversicherung einschließen. Sie kann in Höhe der Garantiesumme sogar für Finanzierungen herhalten. 

flareb  25.10.2016, 19:20
@kaliscott

Das weiß ich natürlich. Sowas verkauft man aber nicht ;-)

flareb  25.10.2016, 19:25

Um meine eigene Aussage noch zu ergänzen:

Immer eine Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit mit einbauen. Kostet zwar etwas Geld, macht aber Sinn.

Eine eigenständige Berufsunfähigkeitsversicherung schließt man auch getrennt ab und kombiniert die auf keinen Fall mit dem Sparvertrag.

kaliscott  25.10.2016, 19:32
@flareb

So pauschal würde ich das alles nicht unterschreiben, im Einzelfall kann das so oder so aussehen. 

flareb  25.10.2016, 19:34
@kaliscott

Sorry - auch im Einzelfall sieht das nicht anders aus.

Da kann man sich alle Varianten durchrechnen und kommt immer zum gleichen Ergebnis.

Sparen, Leben und BU gehören immer getrennt.

kaliscott  25.10.2016, 19:53
@flareb

Da sind wir uneins. Was zeigt, dass man sich als Kunde umfassend zu den unterschiedlichen Möglichkeiten und deren Vor- und Nachteilen beraten lassen muss. Darauf können wir uns sicherlich verständigen :-) 

flareb  25.10.2016, 19:55
@kaliscott

Wir können uns natürlich gerne darauf verständigen das es unterschiedliche Meinungen dazu gibt.

Mich würde aber interessieren warum ein Kombi-Vertrag einen Vorteil haben sollte.

kaliscott  25.10.2016, 20:23
@flareb

Folgendes Beispiel für einen 38-Jährigen:

Risiko-LV 185.000 EUR, Rentenversicherung mit 500 EUR Garantierente und Beitragsfreistellung bei Berufsunfähigkeit, Berufsunfähigkeitsversicherung mit 1000 EUR Rente zusammen für 565 EUR monatlich. 

Kombivertrag mit 185.000 EUR Todesfallsumme, Beitragsbefreiung und 1000 EUR Rente bei Berufsunfähigkeit sowie 500 EUR Garantierente für 588 EUR monatlich. 

Aber: Todesfallsumme im Kombivertrag ist zzgl. Fondsguthaben aus Überschüssen. Und es ergibt sich im Kombivertrag eine höhere Altersrente mit Überschüssen (954 zu 903 EUR) bzw. alternativ eine höhere Kapitalabfindung mit Überschüssen (320.000 zu 281.000 EUR). 

Ist für mich nicht so eindeutig nachteilhaft, dieser Kombivertrag. 

flareb  26.10.2016, 09:19
@kaliscott

Nun, ich kenne die Eckdaten nicht mit denen du gerechnet hast. Aber mit einer "spekulierten" höheren Altersrente zu rechnen ist kein Vorteil für mich, sondern schön geschummelt.

Wenn du mir alle zur Berechnung notwendigen Daten übermittelst, dann lässt sich das totrechnen.

Was ist das Ziel?

  • Hinterbliebenenabsicherung? --> Risikolebensversicherung
  • Altersvorsorge? --> Bitte unabhängig beraten lassen, z.B. beim Versicherungsmakler.

Die klassiche Kapitallebensversicherung ist ein Totprodukt für das Neugeschäft.

fraizie 
Fragesteller
 25.10.2016, 19:20

Es geht mir mehr um meine eigene Altersvorsorge. Danke

Die Zeit von Lebensversicherungen für die Altersversorgung ist vorbei. Informiere dich über eine Rentenversicherung, bei der du beim Ablauf zwischen Kapitalauszahlung oder monatlicher Rente wählen kannst. 

Du solltest dir klar machen, auf was genau du Wert legst. Ist dir Flexibilität, Sicherheit oder Rendite wichtig? Alles gleichzeitig ist nicht zu haben. 

Der Einstieg in die private Altersvorsorge sollte den Schwerpunkt bei Sicherheit und Garantien haben. Spätere Ergänzungen kannst du dann eher im Hinblick auf Rendite wählen. 

Achte darauf, dass du während der langen Laufzeit die Option hast, Teilauszahlungen vorzunehmen, Sonderzahlungen zu tätigen, den Beitrag herab- oder auszusetzen und das Ablaufdatum flexibel zu gestalten. Ob du mal mit 67 Jahren in Rente gehst oder vielleicht später, weißt du ja heute noch nicht. 

Bedenke auch, dass du deine Arbeitskraft absichern musst. Mit einer Berufsunfähigkeitszusatzversicherung kannst du eine monatliche Rente und auch die beitragsfreie Fortführung der Rentenversicherung vereinbaren. 

Das Wichtigste bei der Altersvorsorge: Anfangen. Verlorene Zeit aufzuholen, ist teuer. 

Als Sparform kannst du die Kapitallebensversicherung vergessen. Wenn du Werte absichern mußt, z.B. eine Hausfinanzierung, dann solltest du eine Risiko-Lebensversicherung in Betracht ziehen.