Diskretion bei KSK auch noch nach dem Dienst?

5 Antworten

Beim KSK handelt sich um eine Verwendung. Also werden Soldaten im KSK höchstwahrscheinlich einem einem entfernten Bekannten auch nur sagen, dass sie Soldaten sind und nicht ihre Verwendung. Es wird ihnen nahegelegt, ihre Verwendung nach außen nicht bekannt zu machen. Daher werden auch Personen mit dem Drang möglichst viel über sich preis zu geben (Facebook, Insta, etc.) im Normalfall bereits im Auswahlverfahren abgelehnt. Im engsten Kreis (insbesondere Ehefrau, Eltern) wird logischerweise (in der Regel) über ihre Verwendung gesprochen. Der Geheimhaltung unterliegen die Taktiken, Techniken, Einsätze, etc. Die Tätigkeit im KSK an sich unterliegt dieser nicht. Der Identitätsschutz (wie auch bei Angehörigen polizeilicher Spezialeinheiten) wird durch das Tragen von Vermummung in der Öffentlichkeit (bspw. bei Medienberichten) und die Sperrung im Melderegister gewahrt. Wem ein Soldat im KSK von seiner Verwendung erzählt, ist ihm selbst überlassen. Allerdings sind es in der Regel nahe Angehörige.

Ebenso verhält es sich nach einem Verwendungswechsel (innerhalb der BW) aus dem KSK zu einer anderen Einheit bzw. auch nach Ausscheiden aus dem Dienst bei der Bundeswehr insgesamt.

Das hat im Prinzip überhaupt nichts mit KSK, Bw oder BND zu tun.

Jeder Arbeitnehmer ist auch über das Ausscheiden aus dem Arbeitsverhältnis gesetzlich verpflichtet, Stillschweigen über Dienst- oder Firmengeheimnisse zu bewahren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wieso sollen Sachen die als Geheim eingestuft sind plötzlich nicht mehr geheim sein nur weil ein Soldat in den Ruhestand geht?

Ja, muss er.

aoc123 
Fragesteller
 06.12.2018, 16:12

Bedeutet im Umkehrschluss, dass jeder, der behauptet beim KSK gewesen zu sein, entweder lügt, oder gegen eine Vorschrift verstößt?!

Infantry  06.12.2018, 18:06
@aoc123

Ja ganz genau.

PrivatChicken  17.12.2018, 01:10
@aoc123

Nein. Es gibt auch Dokumenationen vom KSK in denen ehemalige Mitglieder ohne Vermummung darüber reden. Aber es wird niemand damit prahlen.

Jeder Ehemalige (oder heißt das jetzt Veteran) ab einer bestimmten Sicherheitsstufe muss nach Ausscheiden über dienstliche Interna Stillschweigen bewahren. Ich z.B. musste unterschreiben, dass ich 5 Jahre lang nichts über technische Entwicklungen und Abläufe nach Außen dringen lasse. Nach 5 Jahren, davon geht man aus, sind diese Erkenntnisse nicht mehr relevant. Ich habe noch ca.100 kg Entwicklungsunterlagen über den KHS Tiger. Die könnte ich jetzt (wenn ich mich nur trennen könnte) zum normalen Papiermüll geben, das würde keinen mehr interessieren.

Dass ich niemandem sagen darf, dass ich bei der KSK war, hätte ich schon mal gehört. Das ist doch kein Geheimbund, sondern einfach eine (Elite-) Einheit. Die furzen wie ich, und sie bluten rot. Sicher dürfen sie nicht ihre Einsätze öffentlich machen, aber warum verschweigen, wo sie waren? Wozu? Ich habe einige dieser "Jungs" an der Kampftruppenschule Hammelburg geflogen. Da war nun wirklich nichts besonderes dabei. Man sollte diesen "Berufsstand" nicht überglorifizieren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung