Bio-Referat: Abtreibung

Die Folie - (Biologie, Schwangerschaft, Referat)

Das Ergebnis basiert auf 1 Abstimmungen

Ganz klar: Ich würde so schnell wie möglich abtreiben! 100%
Natürlich zur Adoption freigeben! Viele Familien wünschen sich Kinder! 0%

5 Antworten

Hallo Tucika

"Abtreibung" und "Schwangerschaftsabbruch" werden in der Umgangssprache (leider) häufig als gleichbedeutend verwendet. Ich finde aber wie Thinkling, dass der Ausdruck "Schwangerschaftsabbruch" treffender ist, so steht es ja auch im Strafgesetzbuch. "Abtreibung" hat auch heute noch etwas Schmuddliges an sich, das in den Untergrund gehört. Dabei ist ein Schwangerschaftsabbruch etwas, das nun mal zu einem Frauenleben gehören kann. Und zum Glück ist es ja heutzutage in fast ganz Europa völlig legal.

Und: bitte hör auf zu schreiben "Kinder werden abgetrieben"- Das ist Blödsinn. Kinder kann man nicht abtreiben, die sind nämlich bereits geboren. Frauen entscheiden sich zum Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft, weil sie eben gerade NICHT wollen, dass ein Kind entsteht.

Adoption ist da , um elternlosen Kindern zu Eltern zu verhelfen, nicht um ungewollt schwangere Frauen zu beschwatzen oder gar zu zwingen, für andere ein Kind zur Welt zu bringen (ich nenne das Gratis-Leihmutterschaft). Adoption ist dann ein Ausweg, wenn eine Schwangere aus weltanschaulichen Gründen nicht "abtreiben", das Kind aber nicht behalten will oder in den seltenen Fällen, wenn junge Frauen aus welchen Gründen auch immer ihre Schwangerschaft erst sehr spät feststellen. Wenn sich eine Frau gegen den Abbruch einer ungeplanten Schwangerschaft entscheidet (merke: ungeplant ist nicht gleich bedeutend wie unGEWOLLT), dann sollte sie auch die Möglichkeit und genügend Unterstützung haben, damit sie das Kind behalten kann.

Aus all diesen Gründen ist es absolut normal, dass sehr viel mehr Schwangerschaften abgebrochen als Kinder zur Adoption frei gegeben werden. Und das ist auch gut so. Keine Frau darf gezwungen werden, eine Schwangerschaft 9 Monate lang auszutragen und zu gebären.

Stellt euch vor ihr währt schwanger. Was würdet ihr dann tun?

Diese Frage ist unmöglich zu beantworten, wenn frau ich nicht selbst in der Lage befindet. Weil es für jede Frau anders ist:

  • die einen wünschen sich ein Kind und freuen sich auf das Kind - die werden nicht im Traum daran denken, die Schwangerschaft abzubrechen (die grosse Mehrzahl der Schwangeren!).
  • Andere verlassen sich auf eine als sicher angesehene Verhütung, weil sie in diesem Zeitpunkt ihres Lebens absolut kein Kind wollen - die werden meist nicht lange Zeit brauchen um zu überlegen und werden eine Schwangerschaft, die wegen eines Versagens dieser Verhütung eintritt, sehr frühzeitig abbrechen.
  • Dann wiederum gibt es Frauen, die könnten sich ein Leben mit einem Kind vorstellen, oder freuen sich sogar über die Schwangerschaft, aber ihre Situation ist total versch... die tun sich dann öfters schwer mit dem Entscheid.
  • Und schliesslich gibt es die medizinischen Indikationen, in diesen Fällen ist es immer ein schwieriger, schmerzlicher Entscheid, weil das war ja dann eigentlich eine erwünschte Schwangerschaft.

Deine Fragestellung finde ich deplatziert. Pro und Kontra kann nur eine betroffene Frau selbst aufstellen. Andernfalls sind es höchstens persönliche Werturteile. Niemand ist "pro Abtreibung", nach Möglichkeit sind ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden. Und wie gesagt: wenn es passiert ist, kann nur die Betroffene entscheiden, was für sie ein triftiger Grund ist, die Schwangerschaft abzubrechen. Ich bin pro Selbstentscheid!!!

Schau dir mal das hier an: www.svss-uspda.ch/de/facts/facts.htm#Adoption.htm

Marieclaire19  07.12.2014, 03:51

Wow super Antwort!

Es gibt ja nicht nur diese beiden von Dir angegebenen Möglichkeiten. Also als Voraussetzung: Die Frau ist unverhofft oder ungewollt schwanger. Dann kann sie:

- unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben die Schwangerschaft abbrechen lassen

- Das Kind normal zur Welt bringen und danach zur Adoption freigeben

- Das Kind anonym im Krankenhaus zur Welt bringen, es wird danach zur Adoption freigegeben

-Das Kind zu Hause gebären und in eine Babyklappe bringen oder "dem   Pastor vor die Tür legen"

- Das Kind zur Welt bringen und allein aufziehen

-Das Kind zur Welt bringen und mit ihrem Partner aufziehen.

Du siehst, das Leben kennt nicht nur Entweder - Oder

Die Zahlen dazu kannst Du googlen. Stichworte "Statistik" "Schwangerschaftsabbruch" "Adoptionen"

Vielleicht möchtest du statt "Abtreibung" von "Schwangerschaftsabbruch" sprechen, das ist nicht so polemisch.

Es handelt sich um ein extrem schwieriges, heikles, emotionales Thema, dass immer heftig diskutiert wird, du solltest generell aufpassen damit, was du dazu sagst und wie du es sagst.

Wenn du deine Pro- und Contraliste hast, stell die doch hier rein, dann können wir bestimmt ergänzen.

Das mit dem Diagramm kannst du natürlich machen, aber ob eine mögliche Adoption das alleinige oder ausschlaggebende Argument bei dieser Frage ist, lassen wir mal dahingestellt.

Dein Thema ist "ungewollte Schwangerschaft", nicht Abtreibung.

Es gibt darüber hinaus auch die Möglichkeit...

  • das Kind anonym zu entbinden und abzugeben,
  • in eine Babyklappe zu legen (in dem Fall ist eine Rückführung möglich!),
  • das Kind selbst zu behalten.

Wie thinkling sagt - geh behutsamer mit dem Thema um. Nicht nur Frauen, denen ein Kind gerade nicht ins Leben passt und die Abtreibung [sic!] als verspätete Verhütung ansehen, entscheiden sich für einen Schwangerschaftsabruch. Eine Schwangerschaft kann eine Frau in eine echte Notsituation katapultieren.

Tucika 
Fragesteller
 25.11.2014, 19:53

Nein mein Thema ist Abtreibung, das hat die Lehrerin zu mir gesagt, also weiß ich es doch wohl besser!..

thinkling  25.11.2014, 22:34
@Tucika

Was die gute Fee dir sagen wollte, ist, so glaube ich, dass die Ausgangssituation für dein Thema eine ungewollte Schwangerschaft ist und die Frage, ob man "abtreibt", sich ja nicht automatisch stellt.

Das ist aber schon Kritik auf recht hohem Niveau ;-)

Man unterscheidet entsprechend bei Hilfsorganisationen übrigens auch zwischen "ergebnisoffener" und "einseitiger" Beratung. Eine einseitige Beratung liegt z.B. vor, wenn aus konfessionellen Gründen nur geraten werden darf, die Schwangerschaft fortzuführen.

LolleFee  25.11.2014, 23:12
@Tucika

Wenn Du Dein Referat zum Thema "Abtreibung" so ausarbeiten würdest, wäre das für mich am Thema vorbei.

Wenn ich das Thema "Abtreibung" habe, dann kann ein weiterführender Punkt sein, welche Hilfsangebote/andere Möglichkeiten es für die Frauen gibt, und da wäre dann auch die Freigabe zur Adoption zu nennen.

Eine Gliederung könnte sein: Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch, Was passiert bei einem Schwangerschaftsabbruch?, physische und psychische Folgen für die "Mutter", (weiterführend:) Alternativen zum Schwangerschaftsabbruch.

Eine pro- und contra-Liste finde ich, nebenbei bemerkt, ziemlich geschmacklos.

Kommt auf die Umstände an. Im Moment würde ichs abtreiben. Was in ein paar Jahren ist, keine Ahnung. Zur Adoption freigeben würde ichs nicht, weil ich, wenn ich keins will, es auch gar nicht auf die Welt bringen würde.