Steuererklärung?

3 Antworten

"Was kann meine Mutter (Dement) tun, um Ärger zu vermeiden?"

Die angeforderten Erklärungen abgeben. Da sie das selbst nicht mehr kann, muss der Betreuer ran. Da Eltern zu den Angehörigen gem. § 15 AO gehören, darfst Du ihr unentgeltlich bei den Steuererklärungen helfen, das verstößt nicht gegen das Verbot der geschäftsmäßigen Hilfe in Steuersachen durch Unbefugte. Oder man beauftragt einen Steuerberater.

Zu vermuten ist, dass Deine Mutter durch die stetigen Rentenerhöhungen seit 2017 ein steuerprlichtiges Einkommen obehalb des Grundfreibetrags hat - jedenfalls, soweit das sich aus den Unterlagen, die dem Finanzamt bereits vorliegen, ergibt. Das Finanzamt kennt aber weder Behindertenausweise noch Pflegestufen, kennt nicht die Krankheits- oder Pflegekosten etc.pp, die muss man ihm schon benennen/nachweisen.

Was ist denn mit den Unterlagen wie Rentenanpassungsmitteilungen, Rechnungen des Pflegedienstes, Kontoauszügen etc. passiert? Ggf. muss man die halt neu beschaffen, wenn man das alles entsorgt hat.

Wenn keine Erklärungen eingereicht werden, wird geschätzt - das könnte dann bei bereits 6 fehlenden Erklärungen teuer werden.

Unter 'ausgesteuert' versteht man übrigens was anderes - nämlich die Beendigung einer Krankengeldzahlung nach 78 Wochen Krankheit.

Das wichtigste, um dir eine abschließende Antwort geben zu können, erzählst Du nicht!

Wie hoch ist die monatliche Gesamtrente?

Gibt es noch weitere Einkünfte, z. B. Miete(n)?

Ja wenn die Zahlen beim FA vorliegen, müste das ja elektronisch einfach gehen. Auch die Daten von der Krankenversicherung müsten ja elektronisch vorliegen und abrufbar sein.

Aber für jemanden der das noch nie gemacht hat absolutes Neuland. Beantragen des Zertifikates ist schon mal das erste Hinderniß, geht alles ja nur Online und man muss natürlich einen PC und Internet haben.

Klar so werden alte Damen von der Steuer beglückt (vergewaltigt).

Steuerberater ist angesagt. Der kostet mit Sicherheit für jedes Jahr 200-500€. Da kommt dann eine richtig große Summe raus für von 2017 bis 2022.

Lohnsteuerhilfeverein suchen. Die nehmen 50-90€ pro Jahr.

Für 2023 alle Unterlagen, alle Quittungen aufheben, am besten in Schuhkarton.

Steinemann  03.08.2023, 15:55

Ob sich da ein Steuerberater rentiert? Jemand sollte für die Frau einfach den Hauptvordruck auf Papier ausfüllen. Rente und Krankenversicherungsbeiträge sind ja dem Finanzamt bekannt.

Aufwändiger ist es natürlich, wenn die demente Frau viel spendet, Handwerkerkosten und sonstige Ausgaben hat und das nicht unter den Tisch fallen soll.

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hildefeuer  03.08.2023, 17:16
@Steinemann

Verwendet das FA denn die vorliegenden Daten? Man muss die ja bei Elster übernehmen, sonst werden die nicht übernommen.

Ausfüllen kann den niemand, wenn es keine Unterlagen gibt.

Einen unausgefüllten Vordruck ohne Unterschrift wird das FA wohl nicht akzeptieren. Unterschreibt jemand anders das geht auch nicht ohne weiteres.

Demente können nicht unterschreiben.

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hildefeuer  03.08.2023, 17:20
@hildefeuer

Gerichtsbeschluss für Betreuung beilegen, wenn es einen gibt.

Einfach ist da gar nix.

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Andri123  03.08.2023, 17:24
@Steinemann

Ich glaub, das ist erst seit 2019, dass man die gemeldeten Daten nicht eintragen muss und dass der Mantelbogen reicht, wenn man keine Besonderheiten hat.

Und als Privatperson darf man auch in Papierform einreichen.

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Steinemann  03.08.2023, 20:14
@Andri123

Oh ja, da hast Du Recht. Für die Jahre bis 2018 geht das nicht so wie von mir geschrieben.

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Eifelia  03.08.2023, 21:45
@hildefeuer

"Verwendet das FA denn die vorliegenden Daten?".

Ja. Sie müssen sachgerecht schätzen und dürfen nicht einfach was erfinden, da sind die vorliegenden Daten zu verwenden.

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Eifelia  03.08.2023, 21:53
@hildefeuer

Auch deshalb ist es so wichtig, rechtzeitig Vorsorge zu treffen.

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