Mutter von 5 Kindern überschreibt Haus und Grundstück nur einem Kind, Rechtens?
Eine Frau erbt während ihrer Ehe ein Grundstück mit Bauernhof. Normalerweise entsteht dadurch ein Zugewinn für ihren Ehemann. Sie haben 5 gemeinsame Kinder. Es gibt weder Ehevertrag noch Testament. Nun verstirbt der Ehemann und die Frau überschreibt das gesamte Vermögen und alle Imobilien einem Kind. Für alle anderen möchte Sie von Ihrer Rente auf Ihrem Giro-Kto Geld ansparen. Erfolg ungewiss. Ist das korrekt oder hätte sie damit gegen geltendes Erbrecht verstoßen? Steht den Kindern der Pflichtteil des Anteils des Vaters zu oder erbt nach dessen Tod die Ehefrau automatisch und kann mit "ihrem" Vermögen tun was sie möchte?
4 Antworten
Der Begriff "Zugewinn" hätte im Fall einer Scheidung eine Rolle gespielt, aber hier im Erbschaftsfall nicht. Die Mutter kann also mit ihrem Grundstück machen, was sie will.
Erst im nächsten Erbfall, nämlich wenn die Mutter verstirbt, wäre ein Pflichtteilsergänzungsanspruch der 4 Kinder zu prüfen, wenn diese jetzige Schenkung dann weniger als 10 Jahre zurückliegt.
Das hat Privatier zwar auch schon geschrieben, aber doppelt hält besser.
Schon die Ausgangsthese ist unzutreffend:
Während der Ehe geerbtes Vermögen ist eben gerade nicht dem Zugewinnausgleich unterzogen.
https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1374.html
Der Bauernhof steht im Eigentum der Mutter und die kann nach Belieben darüber verfügen.
Erbansprüche der Kinder bestehen nur hinsichtlich des Vermögens des Vaters. Hatte der überhaupt Vermögen?
Von einem etwaigen Vermögen des Vaters wären je 1/5 gesetzliches Erbe der Kinder.
Wenn die Mutter aber innerhalb von 10 Jahren nach der Schenkung verstirbt, haben die 4 nicht berücksichtigten Kinder eventuell sogenannte Pflichtteilsergänzungsansprüche.
Und die Kinder müssen dieses Pflichtteil binnen 3 Jahren auch einfordern.
Da es sich um eine landwirtschaftliche Fläche handelt ist die Weitergabe an nur ein Kind sowieso die beste Lösung.
zitat
Eine Frau erbt während ihrer Ehe ein Grundstück mit Bauernhof
zitatende
Sie kann damit machen was sie will, der Ehemann hat damit nix zu tun, umgekehrt, wenn die Frau gestorben wäre, würde der Ehemann 50%, rest 50% geteilt durch 5 jedes Kind Pflichteilsanspruch.
10 Jahre, nachdem die Vermögensübertragung an das einzelne Kind vollzogen ist, ist der Pflichtteil verjährt,
sirb die Ehefrau innerhalb der 10 Jahre, besteht seitens der anderen 4 Kinderm an das 5te ein Pflichtteilsanspruch.
Überschreiben muss ja schriftlich erfolgen, da kommt es draufan, was da drinsteht, bzw ob da Klauseln drinstehen, wenn da Notarisch klauseln drinstehen, zb Pflichtteilsansprüche werden mit der Schenkung verrechnet etcetc...wird das Geld, welche die Ehefrau den anderen Kindern durch ersparen schenkt verrechnet.
wenn es ein kluger Notar war, dann steht solch eine Klausel auch da drin...
so mies das klingt, sollte die Ehefrau noch 10 Jahre leben, ist das verjährt und die anderen 4 Kinder gehen leer aus, würde beim versterben der Ehefrau versuchen ihre Kopie der Übertragung einzusehen...
noch etwas vergessen, wenn die übertragung an das 5te Kind mit einem Wohnrecht der Mutter bzw Ehefrau verbunden ist, beginnt der 10 jahresablauf bis Verjährung mit dem Tode der Mutter, dann besteht ein Pflichtteilsanspruch, man sollte also versuchen zu erfahren, was da in der Schenkung genau drinsteht, ob Wohnrecht oder nicht... ansonsten haben die restlichen 4 Kinder noch die Möglichkeit ihren Pflichtteil nach dem Tode einzuklagen, dioese Möglichkeit verjährt aber 3 jahre nach dem Tode der Mutter, zb wenn sie im Juni gestorben ist, beginnt die Verjährung ab 1.1. des folgejahres und ist 3 jahre am 31.12. verjährt..
Da die Frau die Immobilie geerbt hat während der Ehe zählt dies nicht zum Zugewinn.
Da der verstorbene Ehemann ja nicht Eigentümer war, sondern dessen Ehefrau kann sie frei darüber verfügen. Der Erbfall ist ja nicht eingetreten.
Präzise gesprochen: 1/5 vom halben Erbteil des Vaters, also 1/10 des väterlichen Erbes.