PKV verlangt 300% Risikoprämie, legitim?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo, da stimmt einiges nicht und wenn es sich nur um Begriffe handelt.

Innerhalb von 6 Monaten nach Wegfall der Beihilfe hätte die PKV Dich ohne Risikoprüfung umstellen müssen. Lass Deinen Vater sich erkundigen, wann genau die Beihilfe weggefallen ist, seit wann bist Du exmatrikuliert ? Vielleicht geht da noch was.

Wenn da nichts geht, besteht Vertragsfreiheit und da kann die PKV verlangen, was sie für notwendig hält. Es geht hier wohl auch nicht um den Basistarif, denn der kostet schon ohne Zuschläge weit mehr als 600 EUR.

Wenn Du nicht die Möglichkeit hast, eine Beschäftigung aufzunehmen, um in die GKV zu kommen such Dir einen in PKV versierten Makler, der mit Risikovoranfragen rauskriegt, welche Gesellschaft bei Deiner Vorgeschichte weniger Zuschlag nimmt.

Interessant wäre allerdings die Frage, ob die PKV rückwirkend Beiträge in der Höhe verlangen kann. Ich meine nein. Denn dann wäre man beim nahtlosen Übergang und dann müssten sie es ohne Risikoprüfung machen.

Viel Glück

Barmer

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Maerz2019  11.08.2020, 19:28

Risikovoranfragen - sehr sehr guter Tip! Daumen hoch! :-) Wenn man exemplarisch etwas bei www.finanztip.de im Versicherungsbereich forscht stolpert man irgendwann unweigerlich auf diese (unabhängigen) Berater.

Interessant wäre allerdings die Frage, ob die PKV rückwirkend Beiträge in der Höhe verlangen kann.

JA, genau das habe ich mich auch gefragt - beantworten kann ich das nicht.

0
cbx113 
Fragesteller
 11.08.2020, 22:28

Danke für die Antwort!
Der Wegfall ist länger als 6 Monate her. Also Übernahme ohne erneute Gesundheitsprüfung ist weggefallen (durch Eigenverschulden nicht die Frist eingehalten). Ich mache mir schon einen Kopf, denn der Tarif hätte 260€ (inkl. Pflegeversicherung) gekostet, nun kommen dazu Zuschläge 220€ (Ambulant) sowie 124€ (Stationär). Dann sind wir 604€/Monat. Ab 2021 sollen es dann 903€/Monat sein, da ich 21 werde und dann die Erwachsenenbeiträge bezahle.

Bisher wurden für die 20% Beihilfezusatzversicherung 124€ pro Monat bezahlt.

Was mich stutzig macht: Wenn ich die Beiträgsrückstande selbst zusammenrechne komme ich bei weniger raus und habe noch nicht einmal die bis jetzt gezahlten Beträge abgezogen (die müssten ja verrechnet werden oder irre ich mich?).
12 Monate * 604€ = 7,248€ wo dann evtl. noch die bereits gezahlten Beträge verrechnet werden?


Ich habe bereits Bekannte befragt, aber auch von denjenigen die ein wenig Erfahrung im Bereich PKV haben gibt es bisher nur erstaunte Reaktionen über so einen Risikozuschlag.

0
cbx113 
Fragesteller
 11.08.2020, 23:08
@cbx113

Und entschuldige, ich möchte nicht in einen Basistarif wechseln (ich habe eben erst verstanden wieso dieser Begriff komplett falsch ist) sondern meine damit in die günstigste Tarifklasse meiner PKV. Ich hoffe jetzt ergibt es etwas mehr Sinn.

0
barmer  12.08.2020, 15:13
@cbx113

Das sind ja "nur" ca. 130%. Nicht schön, aber absolut möglich. Psycho ist nunmal der Super-Gau.

Wenn Du jetzt nochmal (pro forma) ein Studium aufnimmst, wirst Du entweder pflichtversichert oder kannst wieder in die Beihilfe. Und dann das Ganze korrekt wiederholen. Einkommen neben dem Studium spielt keine (große) Rolle.

0
cbx113 
Fragesteller
 14.08.2020, 12:58
@barmer

Hallo barmer, entschuldige dass ich noch einmal nachhake. Da auf die schnelle nicht mit einem Job zu rechnen ist, werde ich wohl doch nochmal schauen ob ich in einem Studium glücklich werde. Ist es möglich den Risikozuschlag mit einem Leistungsausschluss zu senken, sodass die rückwirkenden Beiträge sinken? Liebe Grüße

0

Wechsel in die GKV ist für Dich jederzeit möglich, die PKV ist für Dich keine Pflicht.

Für Dich kommt im Grunde genommen eh nur noch die GKV in Frage, dass weisst Du selbst nur zu gut. Früher oder später wechselst Du doch sowieso in den Selbstzahlertarif oder auch den ganz normalen Tarif, in dem AG und AN in die GKV einzahlen ..... Beihilfe adé - Shit happens.

Wende Dich zum Sachverhalt an den Ombudsmann der Privaten Krankenversicherer:

www dot pkv minus ombudsmann dot de

cbx113 
Fragesteller
 11.08.2020, 22:30

Danke für deine Antwort. Ja so ist nunmal die Selbstständigkeit- shit happens. Danke werde ich wohl mal machen!

1
Kevin1905  12.08.2020, 13:45
Wechsel in die GKV ist für Dich jederzeit möglich, die PKV ist für Dich keine Pflicht.

Ohne versicherungspflichtige Beschäftigung, so lange die Selbständigkeit zeitlich und finanziell überwiegt, ist ihm der Weg in die GKV versperrt.

1

Wenn Du kein Angestelltenverhältnis auf die Schnelle auftreiben kannst, weil Du gar keine Berufsausbildung und gar kein Studium hast .... dann kommt für Dich die Grundsicherung, man kennt sie als HARTZ IV, in Frage.

Damit erhältst Du eein Willkommenschreiben von der GKV. ;-)

Mit der lediglichen "Erfahrung" als Selbstständiger wirst Du so schnell nämlich gar keinen Arbeitsvertrag bekommen. Es gibt zur Zeit genug vakante Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt, die Wirtschaftskrise lässt grüßen.

Personaler geben einem jungen Menschen mit Ausbildungsabschluss oder mit akadamischem Abschluss in jedem Fall den Vorzug - Du hast da definitiv das Nachsehen.

Zur Überbrückung oder auch für die mittel- bis langfristige Zukunft kannst Du eine Helfertätigkeit suchen und finden.

Karriere ist ursprünglich aus dem Französischen bedeutet und übersetzt: den Karren hinter sich herziehen.

barmer  11.08.2020, 19:06

wird nicht klappen, denn mit PKV als Vorversicherung bleibt man auch als Hartzer PKV-versichert. Also auch hier Basistarif. Und der ist so teuer.

2
Maerz2019  11.08.2020, 19:30
@barmer

Besten Dank für die wichtige Korrektur. :-) Hätte ich nicht gedacht. So eine Konstellation ist schon sehr unüblich .... . Gut zu wissen für den/die Betroffenen.

0

Das beste ist, suche dir einen. Job wo du 451€ verdienst, dann brauchst du die Krankenkasse gar nicht Privatvzu bezahlen