Gibt es einen Kredit ohne Eigenkapital in Höhe von 80.000 Euro?
mein Freund und ich haben soeben Oma und Opas Haus geerbt das Grundstück beträgt 1313 Quadratmeter und es ist nicht belastet. Hinzukommt das wir auch keinen Schufa-Eintrag besitzen. Mein Freund verdient ca. 1.200€ / Monat und ich 1300€/ Monat.
Ist es realistisch zur Renovierung (Haus wurde 1825 gebaut und es muss echt viel gemacht werden) : + Dachdämmung und Außendämmung des Hauses
+ Heizung von Öl auf Gas umstellen
+ neue Eingangstür und evtl auch noch ein neues Fenster
+ Innenraumumgestaltung und Erneuerung
einen Kredit von 80.000€ ins Auge zu fassen? Ich habe schon im Internet geschaut, aber das sind enorm hohe Zinssätze die wir stämmen müssten.
Könntet Ihr mir vielleicht weiterhelfen? Wenn ja was wäre für uns ein sinnvoller Kredit (Art) und evtl. die Zinssatzhöhe.
Vielleicht noch zur Ergänzung wir sind beide Anfang 20 und mein Freund hat eine Festanstellung (seit Jahren) und ich eine auf 2Jahre befristete Stelle bei meinem alten Ausbildungsbetrieb mit Aussicht auf unbefristet ( öffentl. Dienst)
9 Antworten
Habt ihr Oma und Opas Haus geerbt, oder nur einer von Euch?
sind die Eltern dessen, der mit der Oma und dem Opa verbunden ist schon tot?
Es könnte sich das ein großes Problem ergeben, wenn Opa/oma an eine(n) Fremden vererbt haben.. denn der Enkel hat hohe Freibeträge. Fremde nur 20.000,-.
Ausserdem, Eigenkapital ist die Immobilie.
Angenommen, die wäre 120.000,- Wert udn es sollen 80.000,- investiert werden, ist die Belastung im erstrangigen Bereich, weil das fertige Objekt ja irgendwo bei 200.000,- wert wäre und 80.000,- nur 40 % davon wären.
Warum hohe Zinssätze?
Immobilienkredite gibt es zur Zeit unter 3 %. Selbst mit einer vernünftigen Tilgung wäre die Belastung bei höchsten 500,- Euro im Monat. Soviel kostet eine vergleichbare Wohnung auch netto kalt.
Die neue Aussage (es ist ein anderer Sachverhalt) ist einzuordnen.
1. Die beiden gesetzlichen Erben (Kinder der Erblasserin) verzichten gegen Zahlung von 10.000,- Euro entschädigung.
2. Nicht ihr beide erbt, sondern Dein Freund, oder wird gekauft?
3. leider kennen wir den Wortlaut des Vertrages nicht. Wenn es so ist wie beschrieben, kann kauft ihr/der Freund die Erbschaft von den gesetzlichen Erben zu 10.000,- (1. Erben (Vater und Tante), sodass dann sobald Oma tot ist die Immobilie zu einem Kaufwert von 10.000€ an uns übergeht.) erschlagt den Berater, der Euch das geraten hat. Für die Schenkung vom Vater (gemischte Schenkung) zahlt er nciths. für die Tante 65.000,- über 13.000,- weil der Freibetrag 20.000,- ist.
4. Besser wäre es, das Vater und Tante zugunsten des Enkel ausschlagen. das bedeutet bei den Werten, das der Enkel mit seinen 200.000.- Freibetrag keinen Cent zahlt.
5. Der Kredit ist dann logischer Weise kein Problem. Er kann dann ja seine Hälfte an Dich schenken, wenn ihr heiratet. Wenn ihr nicht heiratet, verkauf, kostet die Grunderwebsteuer auf 1/2.
Einzige Frage die für mich bleibt: "Warum werden bei Sachverhalten die über 10.000,- Steuer auslösen können 200,- bis 500,- Euro Beratungskosten gespart?"
Kfw Kredite sind da wohl eine gute Option, uns wurde dieser allerdings abgelehnt, was ja aber nicht immer so laufen muss
"Echt viel" ist wahrscheinlich nicht wirklich so viel wie bei mir :-) Ich hatte ein Haus gekauft, das dann auf den Rohbauzustand reduziert und komplett neu ausgestattet wurde.
Banken wollen zwei Dinge sehen:
- Sicherheit für das Darlehen: das ist bei Euch mit der Immobilie kein Problem, die ja durch die Maßnahmen noch werthaltiger wird.
- Leistungsfähigkeit zur Bedienung der laufenden Raten: wenn Ihr ein Darlehen auf 10 Jahre um die 3% (plus z.B. 3% Tilgung) bekommt, dann wären das bei 80.000 EUR im Monat 400 EUR an Rate. Wollt Ihr das Darlehen nach 10 Jahren getilgt haben, wären ca. 670 EUR p.m. erforderlich.
Klingt also realistisch machbabr, wenn Ihr diesen Betrag in den monatlichen Ausgaben noch unterbringen könnt.
PS: Ich würde bei der Baumaßnahme nicht nur auf Gas umstellen, sondern auch eine Solarthermie für die Warmwasserbereitung einbauen lassen. Habt Ihr dann sogar noch Fußbodenheizung im Haus, lohnt es sich erst recht, denn die Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung kann mit einer Solarthermie hervorragend genutzt werden.
Noch ein Punkt beim Umbau: prüft, ob Ihr eine Regenwassergewinnung einbauen wollt, um beispielsweise Toilettenspülung und ggf. Waschmaschine damit zu betreiben. Das lohnt sich ebenso recht deutlich.
Wow vielen lieben Dank für deine Anregungen, Das mit dem Solar hatten wir schon ins Auge gefasst, aber das man das auch koppeln kann mit der Fußbodenheizung die wir einbauen wollen ist natürlich doppelt so gut.
Das Haus muss lediglich modernisiert werden in Technik und Innenausbau/ Außenansicht. Ansonsten ist alles super. Dadurch das wir mit Oma und Opa zusammen gewohnt haben, ist unsere Etage schon modernisiert und fällt dem zu Folge heraus.
Die höchste Rate wollen wir bei 500€ festlegen, sodass wir noch ein bissl Luft haben. Es muss ja nicht mit 30 alles fertig sein;)
Deine Tipps werden wir auf jeden Fall mit einfließen lassen, was unsere Modernisierung anbelankt, dafür danken wir dir sehr.
Eine Radiatorenheizung läuft mit 60-85°C, d.h. da könnte die Solarthermie höchstens das Wasser vorwärmen. An den Tagen, an denen Du die volle Vorlauftemperatur erreichst, wirst Du nicht heizen wollen :-)
Eine Fußboden- oder Wandheizung ist eine Niedrigtemperaturheizung mit Vorlauftemperaturen von 25-40°C, d.h. das bekommst Du bei geeigneter Lage (Süddeutschland, Südausrichtung des Daches, Neigungswinkel 50-60°) und entsprechender Kollektorfläche (man rechnet 2 m² pro Person, d.h. Du kannst auch 2,5-3 m² zur Sicherheit annehmen) auch im Herbst und manchmal im Winter.
Meine Heizkosten liegen daher bei knapp 50% eines vergleichbaren Hauses ohne Solarthermie und außerdem erfüllte das Haus nach der Sanierung den Niedrigenergiehausstandard (< 40 kWh/m² p.a.), so daß die KfW-Darlehen sogar noch einen Darlehensnachlass von 20% lieferten. Ich weiß nicht, wie das heute ist - das solltet Ihr mal recherchieren. Für die energetische Sanierung gibt es bestimmt immer noch vergünstigte Darlehen.
Außerdem fördert die Bafa Solarthermie immer noch mit einem kleinen Zuschuß: http://www.bafa.de/bafa/de/energie/erneuerbare_energien/solarthermie/
Wenn Ihr das also anpackt, dann lieber gleich richtig. Später wird man doch zögern, nochmals Bauarbeiten am Haus zu beginnen ;-)
Solarthermie ist absoluter Schrott:
- Läuft nur wenn die Sonne scheint und bringt dann nichts oder wenig, wenn man die Wärme am dringensten braucht.
- Ständiger Wartungs- und Reparaturaufwand (Wärmeträgerflüssigkeit, Pumpen, Filter, Wärmetauscher usw.)
- Der Kostenaufwand inklusive der Abschreibung ist wesentlich höher als die Kosten des eingesparten Heizöls.
Konzentriere Deine Modernisierungsmaßnahmen vor allem auf Fenster, Außentüren und eine moderne, konventionelle Heizungsanlage.
1. Solarthermie mag dort wo Du wohnst, Schrott sein, da Du am Rande der Arktis wohnst. Je weiter man im Süden Deutschlands wohnt, desto mehr profitierst Du davon. Dir ist hoffentlich klar, daß Du auch im Sommer heisses Wasser benötigst?
2. Wartungs- und Reparaturaufwand ist Unsinn. Ich habe die Anlage seit 2004 und keinerlei besondere Wartung und Reparatur. Ich sehe daran, daß Du damit keine Erfahrung hast.
3. Das ist kompletter Unsinn. Meine Anlage hat sich innerhalb von sechs Jahren amortisiert.
Solarthermie ist ideal, um den Energiebedarf deutlich zu reduzieren. Bei mir sind das 50% des eigentlich erforderlichen Bedarfs.
Ich wohne in Süddeutschland mit vielen Sonnenstunden und spreche aus eigener Erfahrung. Meine Aussage zur Solarthermie kann ich mit Rechnungen und protokollierten Zählerständen belegen. Es handelt sich übrigens um die Anlage eines renommierten Herstellers.
Die Aussage, dass sich Deine Anlage in 6 Jahren amortisiert hat, halte ich für falsch. Vielleicht meinst Du, dass die Anlage netto soviel Energie erzeugt hat, wie zu ihrer Produktion benötigt wurde.
Ich glaube, dass Du hier Solarthermie und Photovoltaik verwechselst.
Photovoltaik mit Wärmeträgerflüssigkeit, Pumpen, Filter, Wärmetauscher ?? Wer lesen kann ist stets im Vorteil.
Wieviel mag das Haus denn im unsanierten Zustand wert sein? Wenn die 80 TEUR etwa 60% des Hauswertes sind, könnte ein Kredit möglich sein. Dann müßte natürlich ein Grundpfandrecht als Sicherheit gestellt werden.
Erbschaftsteuer fiel nicht an bzw. wurde schon gezahlt? Oder ist das auch noch offen?
Oma lebt noch, es wurde lediglich ein Vorvertrag mit den Haupterben gemacht und uns, das sobald der Todesfall eintreten sollte wir das Haus den Erben abkaufen für 10.000€. Dies ist aber keines falls der Wert der Immobilie ( ca. 100.000 - 150.000€)
Sie lebt im Pflegeheim und wir wollten anfangen das Haus zu renoivieren, da wir die obere Etage davon bereits seit einiger Zeit bewohnen. Es wurde versäumt es notariell fest zu halten seitens der Großeltern.
Vielen Dank für deinen Kommentar. Also mein Freund hat bzw wird das Haus erben. Es wurde mit ein Vorvertrag gemacht mit den 1. Erben (Vater und Tante), sodass dann sobald Oma tot ist die Immobilie zu einem Kaufwert von 10.000€ an uns übergeht. Oma hatte einen Schlaganfall und lebt im Pflegeheim, das Haus haben wir mit den beiden zusammen bewohnt ( Oma und Opa). Sie hat es leider nicht mehr geschafft es notariell fest zu machen das alles in unseren Besitz über geht.
Die Immobilie wird bei 150.000€ geschätzt.
Ich hatte den Wert bei den üblichen Internetseiten angegeben und da kam ein durchschnittlicher Zinssatz von ca. 9% heraus.