Geschlossener Infrastrukturfonds der Deutschen Finance Group

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Mithilfe von geschlossenen Fonds werden ganz bestimmte Wirtschaftsprojekte realisiert. Gerade für Anleger, die ausschließlich an maximalen Renditechancen interessiert sind, kann dies von Interesse sein. Die meisten geschlossenen Fonds investieren ihr Geld in den Bau und Verkauf von Immobilien, Flugzeugbau oder Schiffsbeteiligungen. Im Zuge der Energiewende sind auch Projekte wie Wind- und Solarkraftwerke regelmäßig ins Visier dieser Anlageform geraten. Doch gerade für Privatanleger ist das Risiko nicht zu vernachlässigen und kann sogar bis zum Totalverlust reichen. Nachdem das Investitionsziel und vor allem die avisierte Rendite feststeht, beginnt der Fonds Geld einzusammeln. Und zwar Ihr Geld, also das Geld der Anleger, die sich an dem Fonds beteiligen möchten. Wenn die angestrebte Investitionssumme erreicht ist, wird der Fonds offiziell geschlossen. Das Geld ist dann erst einmal fest geparkt, eine vorzeitige Verfügbarkeit ist nicht mehr möglich und es werden keine weiteren Anteilsscheine mehr zum Kauf angeboten. Zwar kann man als Anleger bei manchen Geschlossenen Fonds Sonderregelungen geltend machen, aber diese gehen dann stets mit bestimmten (hohen) Abschlägen einher. Auch der frühzeitige Verkauf der eigenen Anteile ist denkbar, jedoch nur, wenn sich ein geneigter Käufer findet. Da Geschlossene Fonds fast immer für wirtschaftliche Großprojekte ins Leben gerufen werden, ist die Möglichkeit zu enormen Gewinnen natürlich gegeben. Finanziert der Fonds zum Beispiel einen vollständig neuen Solarpark und dieser kann anschließend verkauft werden, dann macht sich die Investition höchstwahrscheinlich gänzlich bezahlt. Die Probleme beginnen jedoch schon wesentlich früher. Da die vertragstechnischen Spezifikationen von geschlossenen Fonds immer unterschiedlich sind, können sie vorab nur sehr schlecht miteinander verglichen werden. Mit anderen Worten: Da es sich bei geschlossenen Fonds nicht um ein standardisiertes Anlageinstrument handelt, ist es bedeutend schwerer für Privatanleger, im Vorhinein die Risiken abschätzen zu können. Dabei wäre genau das sinnvoll! Denn: Anders als offene Fonds, deren Anlagevolumen nach oben hin offen ist, investieren geschlossene Fonds die gesamte Kapitalsumme in nur ein Anlageprojekt. Sollte es zu unvorhergesehenen Entwicklungen am Markt kommen (wie zum Beispiel einer Immobilienblase), dann gibt es keinerlei Rettungsmechanismen. Hinzu kommt, dass geschlossene Fonds über so gut wie kein gesetzlicher Ausfallschutz vorhanden ist. Für Sie als Anleger bedeutet das: Im Falle eines Misserfolges haften Sie ganz alleine und in vollständiger Höhe Ihrer Einlagen mit. Da die meisten geschlossenen Fonds Laufzeiten von 10 bis 30 Jahren aufweisen, sollte man sich also vorab sehr gut überlegen, ob und wie man die Erfolgsaussichten des jeweiligen Investitionsprojektes einschätzen kann. In jedem Fall gehören geschlossene Fonds zu den langfristigen Anlageoptionen und bieten im Prinzip keine Flexibilität, solange die Unternehmung andauert. Genau so können die wichtigsten Punkte neben der positiv hohen angekündigten Rendite zusammengefasst werden. Quelle govestor.de

Aber jetzt noch zu der Frage. Eine Investition über eine solche Anlagesumme sollte gut geprüft werden. Die wenigsten Leute haben weitreichend Ahnung von geschlossenen Investments. Grundsätzlich kann man sich beraten lassen. Jedoch gibt es das Sprichwort - Investiere nur in das was Du auch verstehst. Ich verallgemeinere: Die wenigsten leute verstehen solche Produkte und können die Risiken nicht einschätzen. Selbst viele einfache Berater können dies nicht. Die Anlagesumme sollte nur einen minimalen Teil Ihres Vermögens ausmachen. Es gibt immer die Gefahr eines Totalverlustes. Wenn die Beraterin von 6-18% spricht - dann spricht dies auch für eine abnormal hohes Risiko. Dieses kann man vorher zwar nur schwer einschätzen. Es gilt - Je höher die angestrebte Rendite, desto höher das Risiko welches eingegangen werden muss. Warum werben viele Finanzberater mit solchen Produkten. Die Frage ist pauschal zwar schwierig zu beantworten. Es ist aber definitiv so, dass die Höhe der Provision gigantisch ist. Also egal wie es ausgeht - der Berater hat daran verdient. An einen geschlossenen Fonds hängt man dran. Ein Ausstieg ist nur schwierig realisierbar. Aufgrund der vielen negativen Beispiele im Bereich geschlossener Fonds würde ich allgmein kein zu großes Vertrauen in Prospekte geschlossener Fonds und deren Richtigkeit geben. Ob ein Produkt gut oder schlecht ist, weiß man erst hinterher.
Zur DFG : Bisher konnten die Fonds nicht die angestrebten Renditen liefern. Allerdings ist es schwierig darüber Informationen zu bekommen. Auch dies sehe ich als negativ an. Ein aktueller Bericht folgt im Link: Werbung durch Support gelöscht Zu den Alternativen: Ich kenne Ihre Situation nicht. Von daher kann man keine spontanen richtigen Alternativen anbieten.

Geschlossene Fonds haben ihre Berechtigung und sehr viele Projekte könnten nicht ohne Beteiligungen geschlossener Fonds realisiert werden. Renditen von 5-20% p.a. sind ein typisches Spektrum außerhalb des Hedge-Fonds-Geschäfts, wobei das realistisch erreichbare Ergebnis natürlich von der Art der Investments und der Marktlage abhängt. Typischerweise sind das jedoch Fonds für institutionelle Anleger, nicht für Privatanleger. Privatanleger bringen nämlich eine umfassende Fürsorgepflicht mit sich und sind aufgrund der kleinen Beteiligungssummen recht aufwendig in der Betreuung. Institutionelle Anleger bringen Anlagesummen in mind. siebenstelliger Höhe und sind daher einfacher zu handhaben.

Geschlossene Fonds sind nicht notwendigerweise mit hohen Risiken behaftet, da häufig Sachwerte bestehen, die - je nach Umfang der aktuellen Kreditaufnahme - den Fondswert mit vielleicht 20-80% nach unten absichern. Bei VC-Fonds, die in Startups oder die Entwicklung neuer Produkte investieren, besteht dies natürlich nicht. Bei Immobilienfonds ist die Quote entsprechend hoch. Das Totalverlustrisiko besteht durchaus bei vielen dieser Fonds - es kann sogar zu Nachschußpflichten kommen, wenn Anleger aufgrund der Konstruktion des Fonds auch für Verluste haften.

Geschlossene Fonds müssen ihr Kapital über einen gewissen Zeitraum investiert halten, um sinnvoll investieren zu können. Will man in die Entwicklung neuer Medikamente investieren, dann kann das nicht mit 50 Mio EUR heute passieren und morgen springen die Investoren ab, d.h. das Kapital wird zurückzufordern sein. So geht das nicht. Immobilien und andere Sachwerte lassen sich auch nicht von heute auf morgen ohne Verluste veräußern, d.h. es gibt durch die Art der Investitionen Einschränkungen der Fungibilität von Fondsanteilen.

Damit sollte klar sein

  • Man investiert nur Kapital, das man auf die Laufzeit des geschlossenen Fonds bzw. die Mindestdauer der Kapitalbindung definitiv nicht benötigt. Eine vorzeitige Veräußerung ist unmöglich bis schwierig - in jedem Fall jedoch mit deutlichen Verlusten verbunden.

  • Die eingeschränkte Fungibilität und die mit geschlossenen Fonds generell bzw. dem Anlageziel eines Fonds speziell verbundenen Risiken müssen Anleger berücksichtigen, indem sie nur einen beschränkten Teil ihres Portfolios/Vermögens je Fonds investieren. Das wären max. 2-5% für riskantere Produkte und max. 10% für harmlosere Fonds mit nachweislich laufender Ausschüttung. Risiko erkennt man an der hohen Renditeerwartung :-)

  • Fund of Fund (Dachfonds) Konstruktionen, wie sie von der Deutschen Finance angeboten werden, können Risiken diversifizieren, was positiv ist, sie können jedoch auch Risiken kumulieren. Daher ist genau zu prüfen, in welche Zielfonds ein Dachfonds investiert, wie deren Track Record ist und nach welchen Kriterien Veränderungen erfolgen können. Wenn Gesellschaften zwar Dachfonds betreiben, jedoch diese immer nur aus eigenen Tochtergesellschaften und verbandelten "Unternehmen" (typischerweise Kommanditgesellschaften) bestehen, ist das sehr genau zu betrachten.

  • Sind die Gesellschaften aus einem solchen Verbund alle recht neu, liegt der Verdacht nahe, daß es Vorgängergesellschaften gab, die nicht gut liefen und entweder insolvent wurden oder aber mangels Erfolg geschlossen wurden. Das wäre ein schlechtes Zeichen.

  • Man muß dem Management vertrauen, eine kompetente Arbeit zu leisten. Idealerweise würde das Management eines Fonds einen guten Track Record bisheriger Fonds gleicher Bauart und Zielkonstruktion vorzeigen können. Ausschüttungen müssel zuverlässig erfolgt sein. Idealerweise spricht man mit dem Fondsmanagement persönlich, um dies zu bestärken bzw. klären.

  • Geschlossene Fonds sind auch Vertrauenssache in Bezug auf Kostenstrukturen. Es gibt geschlossene Beteiligungsfonds, die sehr gut laufen, bei denen jedoch die Erträge ganz deutlich durch hohe Management- oder Erfolgsgebühren so geschmälert werden, daß die Privatanleger davon nur einen winzigen Teil sehen. Bei Dachfonds-Konstruktionen ist die Kostenseite des Dachfonds-Managements sehr genau zu prüfen.

Die Deutsche Finance hat einen hübschen Website, der jedoch Fragen offen läßt. Recherchiert man etwas, findet man Artikel wie den bereits genannten von nawito.de oder diesen:

http://www.saguntum.de/finanzen/analyse-des-philip-nerb-belegt-deutsche-finance-pere-fund-i-so-sehr-gut-wie-s-k.html

Geschlossene Fonds sind Vertrauenssache. Blicke in diese Artikel und in den Bundesanzeiger zu den einzelnen Gesellschaften der Deutsche Finance Gruppe bzw. der Aktivitäten der im Zusammenhang mit dieser Organisation genannten Personen lassen jedoch Zweifel an genau dieser Vertrauenswürdigkeit aufkommen. Ein Gespräch mit dem Management und einen Einblick in die Historien anderer Fonds wirst Du kaum bekommen. Daher würde ich persönlich von diesem genannten Investment die Finger lassen.

gandalf94305  07.12.2014, 05:36

PS: Und ja, ich habe derzeit drei geschlossene Beteiligungen, die alle sehr gut liefen und laufen. Da kenne ich jedoch das Fondsmanagement seit vielen Jahren persönlich und kenne auch deren Historien. Ausschüttungen finden quartalsweise oder jährlich statt und kommen zuverlässig. Und zumindest einer dieser Fonds liegt in der Tat mit einer Ausschüttung von bisher 12-20% p.a. in einem sehr guten Bereich :-)

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  1. Ich bin ein großer Freund von geschlossenen Fonds.

  2. Lass die Finger davon, wenn Du von geschlossenen Fonds keine Ahnung hast. Viele Haben viel Geld mit solchen Fonds verloren. Es gab ja auch diverse Prozesse gegen Vermittler und Allfinanzunternehmen (u. A. AWD), zeugen davon.

Ein geschlossener Fonds ist immer eine Unternehmensbeteiligung mit vollem Unternehmerrisiko. Totalverlust ist immer möglich. Lies dir ganz genau die vielen Seiten mit der Risikobeschreibung im Prospekt durch.

In Sachwerte zu investieren ist richtig. Die Frage ist in welche. Ich kenne aus dem Umfeld von Kollegen sehr viele solcher Beteiligungen, die für die Anleger mit einem Desaster enden.

  • Kein Anleger kann die Wirtschaftlichkeit solcher Investitionen nachprüfen oder nachvollziehen.
  • Keine Anleger wird den Vertragstext in schlimmsten Juristendeutsch vollständig verstehen.
  • Die Rendite ist dem Risiko meistens überhaupt nicht angemessen.

Es gibt leider sehr viele Imponderabilien bei dieser Art von Investment.

Welcher Anleger macht sich Gedanken über diese Fragen

  • Wie hoch sind die weichen Kosten
  • Wie hoch ist der Fremdkapitaleinsatz
  • Wie hoch die Tilgung?
  • Ab wann gibt es die ersten Ausschüttungen
  • Wie hoch werden die Ausschüttungen sein
  • Wie hoch ist die echte Rendite nicht die nach der IRR-Methode
  • Gibt es eine Nachschusspflicht
  • Wie lange ist die geplante Laufzeit.
  • Wer ist der Initiator?

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