Eigenkapital zurück bekommen?

4 Antworten

Das kommt drauf an warum die Bank dir keine 110% Finanzierung anbietet. Macht sie dies generell nicht, so muss vermutlich dein Volumen so hoch sein dass du auf Vorstandslevel verhandeln kannst. Liegt es an fehlenden Sicherheiten kann eine Einlage im Depot oder als Festgeld evtl helfen.

Es ist aber letztendlich eine sehr individuelle Entscheidung die dir hier niemand verbindlich beantworten kann.

Warum würde in der aktuellen Kapitalmarktlage eine Bank eine Einlage akzeptieren, um ein Darlehen abzusichern? Einlagen kosten Banken Geld, während sie für Darlehen Zinsen verlangen können.

Wenn die Kosten für den Immobilienkauf bzw. -bau 100% sind, dann musst Du 10-12% Erwerbsnebenkosten rechnen und noch einen Zuschlag von ca. 20% als Puffer einplanen, der für Sonderwünsche, Möbel, Hausrat, Garten, Umzug, etc. anfallen wird.

Ein Sicherheitsgefühl beginnt bei Banken bei ca. einer 80%-Finanzierung und stellt sich als wohlige Sicherheit bei ca. 60% ein. Mit anderen Worten: frage Dich, wie lange es dauert, mind. die 20% + 10% + 20% = 50% aus Deinem laufenden Haushaltseinkommen zu bestreiten. Diese Zeitdauer ist die Hauptrisikophase für Deine Finanzierung. Danach wird alles seinen normalen Gang gehen.

Ist Dein Einkommen hoch genug, dass Du dies plausibel erreichst, dann wird die Bank auch nicht um 10% herumfeilschen und Dir ein kürzerlaufendes Darlehen (z.B. zu einem variablen Zinssatz) parallel zum eigentlichen Wohnbaudarlehen anbieten. Ist das knapp bemessen, dann dient die Weigerung der Bank, Dir 110% zu finanzieren, eher auch Deiner Sicherheit für eine solide Kalkulation. Du kannst auch durch Staffelung der Wohnbaudarlehen mit unterschiedlichen Zinsbindungsfristen günstigere Konditionen erreichen, wenn dies plausibel mit Deinen Tilgungs- und Einkommensplänen zusammenpasst.

PS: Verschiedene Banken haben verschiedene Kriterien. Eine lokale VR-Bank dürfte flexibler auf Deine Bedürfnisse eingehen können und wollen als ein überregionaler Baufinanzierer wie eine ING Diba, HVB oder Deutsche Bank. Daher: vergleiche Angebote und erwäge, Dein Girokonto zur darlehensgebenden Bank dann umzuziehen.

ilikanovic 
Fragesteller
 07.12.2021, 16:38

Also prinzipiell geht es um eine Wohnung als Anlage und nicht Eigennutz. Vielleicht hab ich mich falsch formuliert. Die 10 bis 12% kaufnebenkosten hab ich bereits, es geht darum anstatt diese Geld für die kaufnebenkosten auszugeben, es anstatt der Bank in Form von Wertpapieren oder Festgeld abzutreten für die Dauer bis die 10% getilgt sind und ich Nach ca 4 bis 5 Jahren mein Kapital welches ich abgetreten habe wieder zurückbekommen. Deswegen die Annahme die Bank lässt eine 100% Finanzierung zu

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gandalf94305  07.12.2021, 17:15
@ilikanovic

Angesichts der minimalen Marktzinsen (oder sogar Strafzinsen) für Geldanlagen und der geringen Zinsen für Darlehen erscheint mir dieser Weg unsinnig. Das würdest Du doch nur tun, wenn das Darlehen der Bank einen geringeren Zinssatz als die Geldanlage hätte.

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Diese 10 % solltest Du Dir in den 5 Jahren nach Finanzierung Deiner Immobilie problemlos zusätzlich ansparen können.

Du fragst ja aus Österreich. Insofern kann wohl niemand hier zu den Ansichten dortiger Banken eine Antwort geben.

Allgemein kann man aber sagen, dass Festgeld für eine Bank heute ein Verlustgeschäft ist wegen der Negativzinsen. Kaum eine Bank wird daher derzeit Festgeld überhaupt noch anbieten. Schon das vereitelt Dein Vorhaben.

Vor allem aber wird die Bank doch befürchten, dass hinter so einem ungewöhnlichen Wunsch unlautere Machenschaften stehen.