Was lohnt sich mehr?

7 Antworten

Ergänzen möchte ich zu den bereits sehr hilfreichen Antworten meiner Vorredner, dass die fondsgebundene Versicherung im Vergleich zu einem ETF-Sparplan einen weiteren Aspekt bietet:

Eine lebenslange gleichbleibende oder steigende Rentenzahlung - egal, wie alt Du wirst. Denn mit dem angesparten Guthaben des ETF-Sparplanes musst Du ja dann für Dich einen Betrag finden, den Du monatlich entnimmst, um Deine Lebenshaltungskosten im Ruhestand zu finanzieren. Wenn das Geld alle ist, ist es alle und niemand weiß vorher, wie alt er wird.

Wenn man sich ein wenig auskennt und auch auch eine gewisse Risikobereitschaft mitbringt, kann man einen Entnahmeplan daraus berechnen, der entweder das Guthaben erhält (indem man nur die weiterhin erwirtschafteten Erträge aus dem Guthaben entnimmt), was aber wahrscheinlich unrealistisch ist oder aber so kalkuliert, dass das Guthaben auch bis zu einem Alter von 100 Jahren noch nicht verbraucht ist. Aber dies ist natürlich dann auch von der Wertentwicklung der Kapitalanlage abhängig. Bei einer länger andauernden Finanz- oder anderen Krise kann auch ein größerer Teil des Guthabens aufgefressen werden - je nach Anlageform.

Es zeigt sich also auch hier wieder: es kommt immer darauf an ...
Man kann keine pauschale Empfehlung aussprechen. Ich persönlich bin ein Freund davon, verschiedene Sparformen miteinander zu kombinieren. So kann man verschiedene Vorteile nutzen und bleibt trotzdem möglichst flexibel.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das kann dir keiner garantieren. Aber aufgrund der vermutlich sehr hohen Kostenunterschiede, kann ich mir nicht vorstellen dass die Versicherung den ETF schlagen kann

Die Frage wäre ganz einfach zu beantworten wenn denn nicht die Steuer wäre.

Ohne den steuerlichen Aspekt wäre eine unmittelbare Anlage in Fonds immer zu bevorzugen. Die Lebensversicherung kostet nämlich Geld und das geht vom Anlagebetrag ab.

Mit den steuerlichen Aspekten wird es allerdings schwieriger:

https://www.lv1871.de/lv/fondsgebundene-rentenversicherung/fragen/steuer/

Was da für fondsgebundene Rentenversicherungen steht gilt auch für fondsgebundene Lebensversicherungen. Die laufenden Beiträge lassen sich nicht steuerlich absetzen. Bei der dereinst anfallenden Ausschüttung kann (!) es steuerliche Vorteile geben. Wenn Dir das wichtig sein sollte, solltest Du das Thema vertiefen.

Ich selber würde von so einem Kombiprodukt wie einer fondsgebundenen Lebensversicherung abraten. Es kommt immer etwas zu kurz.

Wer den Aspekt der Vermögensbildung für wichtig hält zahlt weniger darauf ein als er bei unmittelbarer Anlage könnte.

Wer die Absicherung Angehöriger durch eine Lebensversicherung für wichtig hält wählt immer eine zu niedrige Versicherungssumme. Der sollte besser eine separate Risikolebensversicherung abschließen.

Im Übrigen kann niemand abschätzen wie in 38 Jahren die Steuergesetze aussehen. Womöglich gibt es dann überhaupt keine steuerlichen Vorteile mehr für diese Art der Versicherung.

"Mein Ziel ist es bis zu meiner Rente eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften."

Dann ist eine fondsgebundene Lebensversicherung definitiv das falsche Produkt!

Abgesehen davon, dass für eine fundierte Empfehlung, was sich für Dich "lohnt", erheblich mehr Informationen über Deine persönliche Situation erforderlich wären, eines kann man pauschal sagen:

Von Lebensversicherungen in Kombination mit Geldanlage ist grundsätzlich abzuraten. Damit können die Versicherungsgesellschaften schöne Zusatzverdienste erwirtschaften, die die Rendite im Vergleich zu einem ETF-Sparplan schmälern. Je länger die Laufzeiten, desto höhere Beträge kumulieren sich dabei. Du würdest Dich wundern, welche Summen dabei am Ende (OmG, über 38 Jahre!!) herauskommen können.

Also, wenn Du eine Lebensversicherung haben möchtest, such Dir eine günstige Risikolebensversicherung und getrennt davon (am einfachsten) einen ETF-Sparplan oder was sonst zu Deiner persönlichen Lebensplanung und Risikoneigung passt.

Aber nie vergessen:

Min. 3 Monatseinkünfte Rücklagen für besondere Fälle auf einem Tagesgeldkonto und Fonds oder Aktien nur mit Geld, welches Du mindestens 10 Jahre nicht benötigst.