lohnt sich ein bausparvertrag ,vorteile-nachteile ?

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Ein Bausparvertrag hat 2 Phasen:

  1. Abschluss (meist mit Gebühren zwischen 1% und 2% der Bausparsumme)
  2. Sparphase, in welchem Geld angespart aber mickrig verzinst wird (und bei einigen Verträgen auch noch jährliche Gebühren anfallen)
  3. Irgendwann hat man die Zuteilungsreife erreicht und kann die vereinbarte Bausparsumme (=Guthaben + Darlehen) für eine Immobilie einsetzten. Auch hier verlangen manche Anbieter nochmals eine Gebühr fürs Darlehen.
  4. Nach Auszahlung kommt man in die Darlehensphase, in welchem man das Darlehen (Bausparsumme - Guthaben) in monatlichenh Raten in 5 bis 12 Jahren zurückzahlt

Somit lohnt sich nur

  • ein passender Bausparvertrag,
  • wenn man in ca. 5-10 Jahren Geld für eine Immobilie benötigt
  • und dann die Zinsen viel höher sind als die Darlehenszinsen des Bausparvertrags
  • ODER man Zulagen für den BSV bekommt wie vermögenswirksame Leistungen und/oder Bausparpräme

in allen anderen Fällen lohnt sich ein BSV heute kaum noch: wer vor 7-10 Jahren einen BSV abgeschlossen hat das Darlehen NICHT nutzen, weil die Sollzinsen für den BSV höher sind als eine direkte Finanzierung (weil die Zinsen stark gesunken sind).

Trotzdem bieten BSV die Möglichkeit, sich die heutige günstigen Zinsen für die Zukunft zu sichern - muss das aber teuer mit Gebühren und mickrigen Zinsen in der Sparphase bezahlen.

Hallo Ufo 11, ob sich der Abschluss eines Bausparvertrages lohnt hängt davon ab, wann und wofür und wie ich ihn nutzen möchte. In Anbetracht der allgemeinen niedrigen Guthabenverzinsung bei allen Geldanlagen ist der Spargroschen im Bausparvertrag gut angelegt. Jede seriöse Bausparkasse bietet dem Kunden bei verändertem Zinsniveau die Möglichkeit eines Tarifwechsels. So kann ich mein Bausparkonto meinen individuellen Lebensbedürfnissen anpassen. Hier gilt wie bei allen Finanzienstleistern- schlecht ist nicht das Produkt oder das Unternehmen sondern der Berater. Ein guter Berater fragt nach den Bedürfnissen - und zwar regelmäßig, nicht nur bei Vertragsabschluss.

Ein Bausparvertrag lohnt sich nicht. Das Produkt ist zu kompliziert, zu langfristig und die Rendite ist eine Katastrophe. Wenn jemand bauen möchte, dann sollte sich Eigenkapital schaffen durch normales Sparen. Umso höher die Eigenkapitalquote, desto leichter ist hinterher die Kredittilgung, weil der Kredit geringer ausfällt.

Bei Bausparvertrag legt man sich auch darauf fest, dass man zehn Jahre später etwas baut. Was ist aber, wenn die Welt dann ganz anders aussieht und man nicht mehr bauen möchte? Was ist, wenn man auf den Weg zum Hausbau stirbt? Fragen über Fragen. Mit Vermögenswerten wie Firmenanteilen steht man einfach besser da. Wenn man Geld kurzfristig benötigt, dann nicht. Dann kann es passieren, dass man mit Verlust verkauft, aber das hat man bei allen Anlagen (Immobilien, Riesterrenten, KLVs etc.), außer beim Sparkonto.