Geht Euch das Theater um die Kindergrundsicherung auch so auf die Nerven?

Das Ergebnis basiert auf 5 Abstimmungen

Wichtiger wäre es nur für Schule und Bildung zu sorgen 60%
Andere Meinung 40%
Eigentlich gute Idee, aber Bürokratiemonster 0%

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Andere Meinung

Nach meinem Eindruck geht es hier überhaupt nicht um die Sache um die es gehen soll, nämlich Kinder und deren Versorgung.

Es geht um ein Kräftemessen in der Koalition. Da sind sich die Partner nicht grün (wie passend dieser Spruch doch hier ist). Jeder versucht seine eigene Stellung zu festigen und sich zu profilieren. Gerade bei SPD und Grünen kommen dann auch noch innerparteiliche Flügelkämpfe dazu.

Offenbar gehen die Beteiligten davon aus, dass sich die Regierungszeit Scholz schon erledigt hat und man darauf achten muss, bei der nächsten Wahl nicht noch schlechter dazustehen als wie es die "Sonntagsfrage" befürchten läßt.

Wichtiger wäre es nur für Schule und Bildung zu sorgen

Vor allem wäre es wichtig, dass niemand vergessen wird. Dazu braucht es kleinere Klassen und Lehrer, die gezielt auch auf die eingehen können, die zu Hause nicht gefördert werden (können).

Meine Lehramt studierende Tochter hat sich ein kleines Nachhilfeunternehmen aufgebaut (ja, sie ist rege). Neben Eltern, deren Sprösslinge nun wirklich nicht auf das bayerische Gymnasium gehören aber dahin sollen, gibt es auch viele, bei denen das einzige Thema ist, dass kein deutscher Muttesprachler in der Familie ist. Es wird (über Textaufgaben auch in dne MINT-Fächern) sehr viel gefordert, das auch für Muttersprachler nur dann zu stemmen ist, wenn die Eltern nicht allzu schlecht in der Schule waren. Manche kommen nach sechs Wochen Sommerferien aus der Türkei, Italien oder Frankreich und bauen ihre Sätze wieder falsch.

Der Haken an der Sache: Der Bund kann nichts machen, weil Schulen Ländersache sind. Individuelle Förderung kostet Geld und das muss das Land erst einmal übrig haben.

Familien durch eine Grundsicherung mehr finanzielle Möglichkeiten zu geben, ihre Kinder zu fördern, finde ich gut. Die Überlegung, dass Deutschland jedes Kind als Erwachsenen brauchen wird, um nicht zu überaltern, ist korrekt.

Ich frage mich eher welcher Betrag dann Familien pro Kind "zustehen" soll. Denn bereits jetzt gibt es für bedürftige Familien ( neben dem Kindergeld ) die Möglichkeit des Kinderzuschlags und Beträge aus dem Bildungs-und Teilhabe"paket" nach SGB II. Zudem besteht je nach Familieneinkommen Anspruch auf Wohngeld.

Wie soll man denn all diese Hilfsangebote bündeln, ohne ein neues Bürokratiemonster zu schaffen?