Erste Steuererklärung mit meinem Partner. Wie kann ich meinen Verlustvortrag gleichzeitig beantragen?
Hallo ihr Lieben. Ich möchte mit meinem Partner für 2022 die Steuererklärung zusammen machen. Das ist meine erste Steuererklärung und Ich möchte gleichzeitig die Ausgabe für mein Masterstudium durch Verlustvortrag zurückerstatten lassen. Dazu habe ich schon viel online recherchiert aber es gibt immer noch viele Dinge, die nicht klar sind.
Zu meiner Situation: Ich war 2017-2021 Student. 2021 haben ich ein dreimonatiges Praktikum gemacht und dadurch habe ich 3000€ (monatlich 1000€ bruto, 798 € netto) verdient. Grob gesagt, die Summe der Ausgabe für mein Masterstudium (Studiengebühren, Umzugskosten, andere Werbungskosten, von mir selbst bezahlte gesez. Kranken- und Pflegeversicherung usw.) beträgt ca. 15400€.
Am Anfang 2022 habe ich 3 Monate gearbeitet und inzwischen 5130€ (monatlich 1710€ bruto) verdient. Seit Mitte Dezember 2022 bin ich wieder tätig und für den halben Monat habe ich 1431€ (netto 993€) verdient.
Im Oktober 2022 habe ich geheiratet. Meine Steuerklasse ist danach auf 5 und mein Partners auf 3 geworden. Wir haben vor, für Steuerjahr 2022 eine gemeinsame Steuererklärung abzugeben. Vorher habe ich niemals Steurerklärung gemacht.
2022 hat Mein Partner ca. 80,000€ verdient.
Ich würde fragen, ob das im meinem Fall Sinn macht, den Verlustvortrag zu beantragen? Mein Einkommen im Jahr 2022 den Grundfreibetrag (10,347 €) nicht übersteigt. Wie wird dies den Verlustvortrag und die Zusammenveranlagung beeinflussen?
Mein Partner hat ein Elster-Konto und wir möchten mit seinem Konto die Steuererklärung mit Zusammenveranlagung übermitteln. Meine Daten sind schon in seinem Konto hinzugefügt und jetzt sehen wir aber nur meine steuerliche Info im 2022. Soll ich für den Verlustvortrag (falls es sinnvoll ist) zuerst ein eigenes Konto erstellen, um die Kosten für mein Masterstudium Jahr für Jahr einzutragen? Wir haben dazu keine Ahnung, wie dies in seinem Konto zu verfahren.
Vielen Dank für jede Antwort im Voraus!
4 Antworten
Man kann nicht gleichzeitig eine gemeinsame Veranlagung machen und einen Verlustvortrag für einen der Partner beantragen. Zweiteres geht nur bei Einzelveranlagung.
Bei gemeinsamer Veranlagung kommen Dein Grundfreibetrag und Deine Verluste für 2022 zum Tragen. Für die gemeinsame Steuerlast.
Jetzt nochmal gelesen. M. E. wirkt sich Dein Verlustvortrag aus den Vorjahren dann auf 2022 aus, auch bei der Zusammenveranlagung für 2022..
Die Anträge auf Feststellung eines Verlustvortrags musst Du Jahr für Jahr stellen ab dem Jahr, in dem Du Dein Masterstudium begonnen hast.
"die Ausgabe für mein Masterstudium durch Verlustvortrag zurückerstatten lassen"
Wenn Du das wörtlich meinst - so funktioniert das nicht. Man bekommt die Kosten nicht erstattet. Sie senken nur das zu versteuernde Einkommen, die Steuerersparnis berechnet sich dann aus dem persönlichen Steuersatz, sie kann (!) auch 0 Euro betragen.
"Mein Einkommen im Jahr 2022 den Grundfreibetrag (10,347 €) nicht übersteigt"
Durch die Steuerklassenwahl 3,/5 wurde Dein Grundfreibetrag allerdings schon bei der Berechnung der Lohnsteuer Deines Ehegatten berücksichtigt.
"Soll ich für den Verlustvortrag (falls es sinnvoll ist) zuerst ein eigenes Konto erstellen, um die Kosten für mein Masterstudium Jahr für Jahr einzutragen?"
Einen eigenen Elster-Account brauchst Du dafür nicht. Für die Jahre ab Beginn Masterstudium bis einschließlich 2021 gibst Du - wie gesagt - jeweils einen Antrag auf Feststellung eines Verlustvortrags ab, darin trägst Du in der Anlage N die angefallenen Werbungskosten ein (wie bereits erklärt wurde, gehören Krankenversicherungsbeiträge nicht zu den Werbungskosten). Für 21 musst Du natürlich auch die Einkünfte erklären (und in der gemeinsamen Steuererklärung für 2022 natürlich auch), die mindern einen eventuellen Verlustvortrag.
Es werden dann - wenn es welche gibt - die Verlustvorträge per 31.12.2020 (wenn da das Masterstudium begonnen hat - und 2021 festgestellt. In der Erklärung 2022 mindern diese dann zusammen mit den Kosten 2022 euer zu versteuerndes Einkommen und das wars.
Erstmal zur Info, deine Beiträge zur Kranken und Pflegeversicherungen sind Sonderausgaben und keine Werbungskosten, daher können diese nicht zu einem Verlustvortag führen.
Je nachdem wie viele Werbungskosten wirklich übrig bleiben würden diese mit deinen Einkünften in 2021 saldiert. Wenn dann noch ein Verlust übrig bleibt könntest du den in 2022 für eure gemeinsame Steuererklärung geltend machen. Ob sich der Aufwand lohnt ist ohne genauere Angeben zu den Werbungskosten nicht zu beantworten.
Wenn ein Verlustvortrag für 2022 übrig bleibt mindert der auf jeden Fall eure Steuer.
Deine Einzelveranlagungen könnt ihr auch über das Elster Konto deines Partners einreichen. Das macht eigentlich keinen Unterschied. Du kannst natürlich auch ein eigens Konto erstellen wenn ihr das lieber trennen möchtet
Wie schon gesagt muss du für jedes Jahr eine Erklärung abgeben.
Wenn ich mir deine Zahlen anschaue (wie groß war der Anteil der Sonderausgaben und wie hoch die Werbungskosten?), bleibt da jedoch kaum ein Verlustvortrag übrig. Dürfte sich kaum lohnen.