Aktien erklärt?

1 Antwort

Der Kurs der ING Group Aktie lag heute bei 12,202 EUR.

Kaufst Du 8000 Aktien, wären das also 97.616 EUR an Kosten zzgl. Transaktionsgebühren abhängig von Börse und Broker, wo Du die Aktien kaufst. Nehmen wir mal an, das passiert für einen Festpreis von 2,00 EUR.

Nehmen wir mal an, dass die Aktie bis zum Dividendentermin keine Kursveränderung erfährt. Dann wäre am Ex-Tage die Dividende von derzeit ca. 1,02 EUR fällig. Der Kurs reduziert sich um diesen Betrag auf 11,182 EUR. Die Position im Depot wäre damit noch 89.456 EUR wert.

Die Dividende wird mit 8.160 EUR beziffert und unterliegt der Besteuerung. Ist Dein Freistellungsauftrag von 1.000 EUR noch verfügbar, wären das also 7.160 EUR zu 25% Abgeltungssteuer (1.790 EUR) plus 5,5% (98,45 EUR) an SolZ. Kirchensteuer kommt ggf. noch dazu. Rechnen wir also mal ohne Kirchensteuer, dann bleiben von der Dividende 6.271,55 EUR übrig.

Verkaufst Du die Aktien dann (mal wieder vorausgesetzt, es gab keine Kursveränderungen), dann würde das einen Erlös von 89.456 EUR ergeben. Für den Verkauf fallen ebenso Transaktionskosten an - nehmen wir wieder an, das sind fix 2,00 EUR. Damit wäre unter dem Strich folgende Bilanz festzustellen:

  • Kauf der Aktien: -97.616,00 EUR
  • Kaufkosten: -2,00 EUR
  • Dividendenausschüttung: 8.160,00 EUR
  • Abgeltungssteuer auf die Dividende: -1.790,00 EUR
  • SolZ auf die Dividende: -98,45 EUR
  • Verkauf der Aktien: +89.456,00 EUR
  • Verkaufskosten: -2,00 EUR

In Summe sind das -1.892,45 EUR Verlust.

Würdest Du die Aktien bis ins nächste Jahr halten und es gäbe wieder 1,02 EUR Dividende, dann würden (und ich nehme mal wieder an, der Kurs bleibt gleich) wieder 6.271,55 EUR übrigbleiben. Das würde die Bilanz natürlich verändern.

Weiterhin gibt es natürlich das Risiko der Kursfluktuation, d.h. ob die ING in einer Woche oder in einem Jahr noch 12 EUR, 15 EUR oder 9 EUR wert ist, weiß man nicht.

Mit anderen Worten:

  • Die Dividendenausschüttung verringert den Wert der Aktie. Das ist, als würde jemand ein Stück vom Apfel abbeissen. Du hast zwar das abgebissene Stück und den Restapfel, aber der Restapfel ist erst mal weniger wert.
  • Die Besteuerung reduziert den Profit wesentlich, wenn sie nicht durch Freistellungsaufträge abgedeckt ist.
  • Dividenden als passives Einkommen sind durchaus sinnvoll, aber man darf dabei nicht die Fluktuation der Aktienkurse selbst vernachlässigen. Diese können trotz hoher Dividende die Liquidierung der Position zu einem späteren Zeitpunkt unattraktiv machen.
Alarm67  03.02.2024, 09:43

Wenn er Aktien für 8.000,00 € kaufen möchte, wie kommst Du auf einen Kaufpreis von über 90.000,00 Euro?

Da hast Du dich wohl verlesen! 😜😁😎

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gandalf94305  03.02.2024, 11:58
@Alarm67

Ah, war wohl die falsche Zeit... ich hatte 8.000 Aktien gelesen, nicht 8.000 EUR. Egal, die Rechnung geht auch mit 8.000 EUR bzw. dem Betrag, der als ganzzahliges Vielfaches einer Anzahl von Aktien dann jeweils gilt. So um die 656 Aktien...

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Mariza  25.03.2024, 20:39

Sehr gut erklärt, vielen Dank!

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