Da es nicht verpflichtend ist, ist die Kritik berechtigt. Aber - die Ultimative Lösung gibt es bei diesem Problem nicht.
Diese Inflationsausgleichsprämie gehört zu der konzertierten Aktion, die der Bundeskanzler aufgrund der zwischenzeitlich hohen Inflationsraten ins Gespräch gebracht hat (leider hat man anderweitig nichts mehr von der Aktion gehört). Konzertierte Aktion:
1. Der Staat verzichtet auf Einkommensteuereinnahmen.
2. Die Arbeitgeber zahlen ihren Mitarbeitern ordentlich was drauf und haben aber zusätzlich keine Kosten.
3. Die Arbeitnehmer begnügen sich mit diesen >nicht tarifwirksamen< Sonderzahlungen.
Das war alles darauf ausgerichtet, dass die Phase der hohen Inflationsraten nur vorübergehend herrschen wird.
Zu den Vorschlägen:
Steuerfreiheit für jeden wäre gut - aber was ist mit denen, die keine Steuern zahlen? Für Rentner, Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger gibt es mittlerweile andere Erhöhungen. Aber es stimmt - einige Berufs- oder Bevölkerungsgruppen werden wohl ganz ohne Entlastung übrigbleiben.
Und trotzdem.
Alle, auch die Vollzeitberufstätigen mit kompletter Inflationsausgleichsprämie haben am Ende weniger Netto zur Verfügung als für einen Inflationsausgleich nötig wäre. Da sind bei den größten Tarifverträgen vielleicht 9% netto herausgekommen, was 14% Inflation im Zeitraum Mitte 2020 bis Ende 2023 gegenübersteht.