Selbstständig, wie hoch sind meine SV-Beiträge pro Monat?
Hallo,
ich beschäftige mich aktuell mit der Frage, wie hoch die KV/PV/(RV) Beiträge eines Selbstständigen pro Monat sind.
Ein Unternehmer erzielt einen Gewinn (nach Abzug der Einkommensteuer) i.H.v. 7500-10000 EUR pro Monat.
Wieviel EUR muss man in diesem Fall durchschnittlich für die KV/PV/RV/sonstige Versicherungen - monatlich - zahlen?
Angenommen der monatliche Gewinn liegt zwischen 7.500EUR - 10.000 EUR.
- KV/PV: -800 EUR
-Altersvorsorge: -1000 EUR
- Sonstige Abzüge: ?
Kann davon ausgehen, dass man im Schnitt ca. 15-25% des Gewinns für SV-Beiträge abgeben muss?
Über Hinweise wäre ich sehr dankbar.
5 Antworten
Nein, das kann man so pauschal nicht sagen. Hängt vor allem vom Alter des Unternehmers, aber auch vom finanziellen Anspruch und vielen weiteren Faktoren ab. Pauschale Angaben helfen da nicht weiter.
Der KV-beitrag wird auf den Gewinn vor Steuern berechnet. Und dass der Höchstbeitrag incl. Pflegevers. und Zusatzbeitrag nicht bei 800,-, sondern bei 970,-€ liegt, weisst Du ja sicher.
Eine Rentenversicherungspflicht besteht ja meistens gar nicht.
Ein Unternehmer erzielt einen Gewinn (nach Abzug der Einkommensteuer) i.H.v. 7500-10000 EUR pro Monat.
Das ist ja schon die falsche Prämisse.
Die Einkommensteuer wird erst NACH Berücksichtigung der Sozialabgaben (beschränkt abziehbare Sonderausgaben) fällig.
Wieviel EUR muss man in diesem Fall durchschnittlich für die KV/PV/RV/sonstige Versicherungen - monatlich - zahlen?
DIe meisten Selbständigen sind nicht rentenversicherungspflichtig, heißt sie zahlen keine Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung. In dem Fall sollten sie monatlich mind. 500,- € in eine private kapitalgedeckte Vorsorsge fließen lassen. Je älter man beginnt, desto mehr.
Wenn sie die doch gesetzlichen rentenversichert, kraft Gesetzes oder auf Antrag(spflichtversicherung) sind, so sind
- entweder 18,6% des Gewinns bis zur Beitragsbemessungsgrenze RV/ALV (einkommensbezogener Beitrag)
- oder 18,6% der Bezugsgröße (Regelbeitrag) unabhängig vom Gewinn fällig.
Auch die Wahl des Krankenversicherungssystems steht Selbständigen i.d.R. frei.
- Bei PKV bestimmen sich die Beiträge aus dem Einstiegsalter, dem Tarifumfang, der gewählten Selbstbeteiligung und dem Gesundheitszustand bei Antragstellung
- In der GKV würden 14% zzgl. kassenabhängigen Zusatzbeitrag und 3,05% (3,4% wenn Ü22 und kinderlos) für die Pflegeversicherung fällig werden. Hier gilt eine Deckelung bei der Beitragsbemessungsgrenze KV/PV
Lass dich von einem kompetenten Makler individuell und unabhängig beraten.
Die Beiträge zu freiwilligen gesetzlichen KV findest Du auf der Homepage der KV, für die Du Dich entscheidest - dir hängen auch davon ab, ob Du einen Krankengeldanspruch mitversicherst.
Die Verträge zur privaten KV hängen vom Tarif ab, den Du wählst - davon gibt es unzählige.
Die Beiträge zur Altersvorsorge hängen davon ab, was und wieviel Du absichern willst bzw. wie viel Du dafür ausgeben willst.
Du wirst nicht darum herumkommen, ein paar Grundsatzentscheidungen zu treffen und Dich dann umfassend zu informieren.
Fragesteller ist ANGEBLICH in Kürze fertig mit der Steuerfachangestelltenausbildung ..........
Ein Unternehmer erzielt einen Gewinn (nach Abzug der Einkommensteuer)
und die Sozialversicherung interessiert der Abzug der Einkommensteuer NICHT!
warum auch?
ich darf als Angestellter auch meinen BRUTTOverdienst der Sozialversicherung unterwerfen, warum sollte das für einen Selbständigen anders sein?
ganz abgesehen davon: für die PV, KV und RV gibt es festgelegte Prozentsätze. diese gelten für ArbeitNEHMER und UNTERnehmer
Ich möchte gerne grob wissen, wieviel einem Unternehmer zum Leben bleibt, nach Abzug der Steuer und Sozialversicherung, wenn er sich 10.000 EUR pro Monat auszahlt.
wenn du es nicht zustande bringst, die entsprechenden Prozentsätze auf deinen fiktiven Gewinn (kleiner Tipp: die ENTNAHME aus der Firma interessiert kein Schwein!) anzuwenden, solltest du die Selbständigkeit verschieben auf den St. Nimmerleinstag!
ich werde dir definitiv keine Berechnungen liefern
Das kannst Du Dir als Steuerfachangestellter doch wirklich selbst ausrechnen. Du weisst auch, welche RV-vorsorge steuerlich zu berücksichtigen ist und welche nicht.
Wenn Du Dich für private Altersvorsorge entscheidest, legst Du selbst Deine Sparrate fest. Dann zahlst Du von den 120.000 halt 12.000 an die KV und 37.000 Steuern, und vom Rest investierst Du soviel Du willst, den neuen Rest hast Du zum leben. So einfach ist das.
wer als SteuFA solch eine Frage hier stellen muß (und über die Bilanzbuchhalterprüfung nachdenkt), dürfte nicht unbedingt zu den Besten in seinem Beruf gehören
Ja, die RV-Pflicht besteht nicht. Jedoch will man ja im Alter vorgesorgt haben, weil man keinen Anspruch auf die gesetzliche Rente hat . Daher stellt sich die Frage wie hoch man ungefähr dafür monatlich ausgeben sollte, um eine Rentenersatzleistung später mal erhalten zu können..