Inkassoverfahren wegen falsch zugestelltem Artikel?
Hallo,
ich habe im Februar letzten Jahren einen Artikel bei MediaMarkt (folgend als MM beschrieben) bestellt (und per PayPal bezahlt) und einen falschen Artikel erhalten.
Daraufhin kontaktierte ich MM noch am selben Tag und schilderte die Situation.
MM zeigte sich jedoch leider ziemlich unkooperativ und sie schickten mir Aufnahmen des korrekten Artikels im Karton beim Verpacken und stritten somit meine Behauptung einen falschen Artikel bekommen zu haben ab.
Ich unterschrieb eine eidesstattliche Erklärung für MM und stellte sogar unaufgefordert eine Schadensanzeige bei DHL. Beides ließ ich MM zukommen.
Allerdings bestanden sie weiterhin darauf mir den richtigen Artikel geschickt zu haben und forderten mich auf eine Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei zu stellen.
Nach Rücksprache mit einem befreundeten Juristen riet dieser mir davon ab eine Anzeige bei der Polizei zu stellen und erklärte mir, dass ich gesetzlich nicht dazu verpflichtet bin und sich bei einer Anzeige gegen Unbekannt immer das Blatt schnell wenden kann und ich somit schnell selbst in Probleme geraten kann.
Das schrieb ich dann auch MM, allerdings ohne Wirkung.
Verzweifelt wandte ich mich PayPal und schilderte dort nochmal den Sachverhalt.
PayPal sprach mir recht zu und erstatte mir das Geld im Rahmen des PayPal-Käuferschutzes.
Ich informierte MM noch am gleichen Tag darüber und habe seitdem seit einem Jahr nichts mehr von MediaMarkt gehört!
Vor einigen Wochen bekam ich dann ein Schreiben von TeschInkasso im Auftrag von der MMS E-Commerce GmbH mit der Aufforderung die Hauptforderung zzgl. Inkassokosten zu zahlen.
Ich ließ nun zwei Mahnungen verstreichen und antwortete TeschInkasso nun mit einem Schreiben in welchem ich die Situation erneut geschildert habe und mit der Bitte das Inkassoverfahren gegen mich einzustellen.
Nun ich ich natürlich verunsichert und besorgt wie es zukünftig weiter geht, denn ich habe eigentlich keine Lust und keine Nerven auf ein gerichtliches Verfahren wegen <1000€.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn vielleicht Leute die schon eine ähnliche Situation hatten ihr Erfahrungen schildern könnten oder jemand mit Fachwissen eine Einschätzung der ganzen Situation geben könnte. Natürlich bin ich ebenfalls sehr dankbar über einen Rat wie ich mich zukünftig Verhalten soll oder was mir eventuell noch bevorsteht.
Das Inkasso Schreiben, als auch meine Antwort hänge ich an.
Vielen Dank im Vorfeld und liebe Grüße!
1 Antwort
"und forderten mich auf eine Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei zu stellen.
Nach Rücksprache mit einem befreundeten Juristen riet dieser mir davon ab eine Anzeige bei der Polizei zu stellen"
Denkbar schlechtester Rat des Juristen. Derzeit steht dein Wort gegen das von MM, mit der Anzeige hättest du deine Aussage untermauert.
Jetzt kannst du nur warten bis schlussendlich der Gelbe Brief (Gerichtlicher Mahnbescheid) komm und diesem dann widersprechen, in der hoffnung, das das Gericht deiner Version glaubt.
Wenn der Verkäufer ein Händler ist, dann ist er Rechtlich dazu verpflichtet dir deine Ware zu liefern, wenn du jetzt behauptest die Ware nicht bekommen zu haben, dann muss dir der Verkäufer neue Ware liefern(oder wenn nicht mehr lieferbar Geld zurück) es sei denn er kann Nachweisen, das du die Ware erhalten hast - er muss nachweisen, das du die Ware erhalten hast, nicht, das er sie abgesendet hat, das ist ein riesen Unterschied.
Das macht ein normaler Händler eben per Sendungsverfolgung, wenn du jetzt immer noch sagst, das da ein anderer Artikel drin war, musst du allerdings beweisen, das dem so ist, per Beweisfoto und wenn vorhanden auch per Gewichtsabgleich auf dem Karton. Es steht aber dennoch Aussage gegen Aussage. Also muß irgendwo auf dem Versandweg der Inhalt der Sendung getauscht worden sein, ggf auch durch einen klauenden Mitarbeiter des Händlers oder des Versandunternehmens.
Daher macht man eine Anzeige gegen unbekannt und somit ist dann das Versandunternehmen wieder am zuge und muss seine Lieferpflicht, die sie ja nicht erfüllt hat erfüllen.
Ja, das Versandunternehmen trägt dann den Schaden.
Anders ist es übrigens bei Versand Privat zu Privat, da trägt der Empfänger das Versandrisiko und somit auch den Schaden.
Würdest Du mir raten einen Anwalt hinzu zu ziehen? Sobald der gelbe Brief dann kommt...
Wobei ich mich auch da wieder frage ob es dann nicht einfach mehr Sinn macht den Artikel zu bezahlen. Auch wenn mich das sehr ärgern würde, aber wahrscheinlich immer noch billiger als Anwaltskosten und Gericht.
Aber wer ist der wirtschaftlich Geschädigte? Stand jetzt doch MediaMarkt also obliegt denen primär die Anzeige gegen Unbekannt.