Hauskauf: Aktien verkaufen oder Kredit aufnehmen?

6 Antworten

Letztendlich ist das doch davon abhängig, wie Du die Entwicklung der Aktienmärkte einschätzt.

In diesem Frühjahr haben wir gesehen, wie plötzlich und extrem es nach unten gehen kann. Kein Kredit kann so billig sein, dass er diesen Verlust ausgleichen kann.

Ob es nochmals so tief fallen kann? Darüber solltest Du Dir eine Meinung bilden.

ClaudiN 
Fragesteller
 09.12.2020, 18:14

meine Aktien waren im Frühjahr auch nur die Hälfte wert. Ich war aber sicher, sie würden sich wieder erholen. Sie können ja auch extrem steigen. Ich wundere mich eh, warum sie wegen Corona nicht wieder gefallen sind.

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nicolasstelter  09.12.2020, 22:21

Das mit den Prognosen funktioniert nicht. Da ist man sich in der Wissenschaft ziemlich einig.

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Natürlich Kredit. Die Dividenden allein sind höher als das, was du für den Erlös davon Zins zahlst.

Meine Kriterien? Aktien, die du kaufst, nachdem du das Haus abbezahlt hast oder während dessen, müssen 25 % + mehr Rendite machen, damit dir ebenso viel übrig bleibt. Dazu sollte kaum wer besser als du wissen, dass die ersten 100 % immer die schwersten sind.

nicolasstelter  09.12.2020, 22:18

Das kann so pauschal nicht sagen.

Die Rechnung geht auch nicht auf.

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Rat2010  09.12.2020, 22:36
@nicolasstelter

Stimmt! Die Alternative muss mehr als 25 % mehr bringen.

Man kann es so pauschal sagen, weil so viele gute Argumente (vor allem Sicherheit!!!) dafür sprechen, dass man in Wirklichkeit nicht lange darüber nachdenken sollte.

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ClaudiN 
Fragesteller
 11.12.2020, 09:34

den Satz nach "Meine Kriterien" verstehe ich überhaupt nicht. Und der 2. Satz hat für mich auch keinen Zusammenhang mit dem Gefragten. Magst du es noch mal verdeutlichen? Ich will ja keine Aktien kaufen, sondern ein Haus bauen. Und ich werde auch nicht anfangen, mit Aktien zu handeln - dafür habe ich zu viel zu tun im echten Leben;). Ich habe eben nur zufällig welche.

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Rat2010  11.12.2020, 12:35
@ClaudiN

Du hast Aktien, die vor dem 1.1.2009 gekauft wurden. Also ist die Wertentwicklung steuerfrei und diene Gewinne tendenziell hoch. So hoch, dass du auch Rückschläge wie dem vom Frühjahr lockerer siehst.

Machst du jetzt den Fehler und verkaufst diese Aktien, ist es ja nicht ausgeschlossen, dass du irgendwann wieder zu Geld kommst. Warum solltest du dieses Geld nach deinen guten Erfahrungen damit wieder in Aktien investieren. Nur ist es halt steuerlich deutlich uninteressanter denn von den dann gekauften, müsstest du auf den Gewinn Steuern bezahlen.

Jetzt klar?

Wichtiger als das ist, dass bei den aktuell vernachlässigbaren Zinsen jede Menge Geld verloren geht, wenn du statt Aktien zu haben die verkaufst und weniger Darlehen aufnimmst.

Nicht unterschätzen solltest du auch, dass das Leben manchmal anders kommt als gedacht vor allem Tod und Berufsunfähigkeit. Was du nicht in Aktien oder anderen liquden Vermögen hast, musst du absichern. Du oder deine Frau kann von den Aktien über Jahre, vielleicht Jahrzehnte das Darlehen bedienen. Ohne Liquides Vermögen wird es dann, wenn es ernst wird, schnell ernst. Auch kleinere Sachen wie ein unversicherter Schaden am Haus.

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Es kommt auf die Aktie an. Ist es eine Aktie die langfristig nur steigt, würde ich diese behalten. Welche Aktie ist es?

Zunächst muss ich sagen, dass einzelne Aktien kein gutes Investment sind. Zu wenig Diversifikation. Stattdessen empfiehlt sich ein ein breit diversifiziertes, passives Portfolio mit Aktienfonds bzw. ETFs.

Über den richtig Zeitpunkt zum Verkauf kann man keine Aussage treffen. Niemand schafft es verlässlich Prognosen aufzustellen. Eine Umschichtung solltest du aber vorbehaltlich steuerliche Auswirkungen sofort machen.

Ich möchte auch anmerken, dass ein langfristiges Investment in eine einzelne Immobilien gegenüber einem Aktienweltportfolio aus wirtschaftlicher Sicht keine gute Wahl ist.

Es ist in erster Linie die Frage, mit welcher Option du deine Ziele besser erreichen kannst. Diese kennen wir hier nicht.

Auf der anderen Seite ist die Frage, was besser zu deiner Risikoneigung passt. Auch diese kennen wir nicht. Wir kennen auch nicht deine gesamte Vermögensstruktur, um das bewerten zu können.

Du hast wahrscheinlich schon eine hohe Risikoneigung sonst hättest du wahrscheinlich keine Einzelaktien. Wenn du zur Finanzierung 100% Kredit aufnimmst erhöht das dein Risiko natürlich nochmal deutlich.

Die Frage ist nicht ganz trivial. Dafür erstelle ich sonst einen umfangreichen Finanzplan für meine Kunden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
ClaudiN 
Fragesteller
 11.12.2020, 09:28

was soll ich mit diesen Allgemeinplätzen anfangen?

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nicolasstelter  11.12.2020, 14:22
@ClaudiN

Du stehst wahrscheinlich vor einer deiner größten finanziellen Entscheidungen deines Lebens, schreibst drei Sätze dazu und willst dann eine konkrete Antwort. Da musst du selbst schon konkreter in der deiner Frage werden oder vielleicht auch erstmal herausfinden, was du wissen willst.

Du fragst ja selber nur nach Entscheidungskriterien. Die sind dann naturgemäß allgemein.

Ich hab dir auch eine Sachen gesagt, was man wissen muss, um konkreter zu werden: Vermögen, Ziele, Risikoneigung.

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