Dachdecker hinterlässt Kratzer im Parkett - welche Reparaturarbeiten muss er zahlen?
Wir hatten gestern einen Dachdecker im Haus, der bei uns die Fenster ausgetauscht hat. Leider hat er beim Arbeiten etwas auf unser Parkett fallen lassen und einen dicken Kratzer hinterlassen. Am Freitag will er jetzt nochmals vorbei kommen, und den Kratzer irgendwie aus dem Parkett bekommen. Aber ich bezweifel, dass das geht ohne alles neu zu machen, weil der Kratzer doch ziemlich tief ist. Der Betrieb hat ja ohnehin eine Haftpflicht. Hat man als Kunde vielleicht sogar einen Anspruch darauf, den für das komplette Zimmer einen neuen Boden zu bekommen, auch wenn nur eine "Planke" vom Parkettboden beschädigt ist. Ich kann mir vorstellen, dass eine neue Planke sich auch farblich nicht gerade gut einfügt in den bestehenden Boden.
2 Antworten
Die Reparatur muss "sachgerecht" erfolgen.
Die Frage in welcher Form Farbabweichungen zu akzeptieren sind, ist nciht ganz einfach. vermutlich ist so eine Reparartur von einem Fachmann da auch sachgerechter.
Aber einen komplett neuen Boden von eventeull 25 qm, nur weil 3-6 Parkettstäbe beschädigt sind, ist wohl übertrieben.
Der Dachdecker kann die Reparatur schon selbst versuchen, hat aber dann auch für mögliche Folgeschäden zu haften, denn wenn er ersuchen einen Kratzer wegzuschleifen udn beschädigt dabei weitere Stäbe, muss er natürlich dann nochmehr zahlen.
Die fRage der Versicherung ist für den Geschädigten eigentlich irrelevant. Schadenersatzpflichtiger ist der Schädiger. Ob er die Kosten auf eine Versicherung abwälzen kann, ist dann egal.
Zwar paßt es nicht ins Forum, aber ich gebe Dir gerne einige Anmerkungen aus meiner Erfahrung zu diesem Problem.
Es kann gut gehen, wenn der Dachdecker einen Parkettstab auswechselt. Aber wenn er - ohne ausreichend Ahnung und Erfahrung - dabei falsch vorgeht, dann beschädigt er höchstwahrscheinlich die angrenzenden Stäbe und dann die nächsten ...
Natürlich wird der neue Stab eine andere Farbhelligkeit ausweisen, selbst wenn Ihr ihn irgendwo aus der Ursprungslieferung aufbewahrt habt, die im Laufe der Zeit (ca. 12 Monate) sich den vorhandenen Stäben anpaßt. Der neu eingeklebte Stab ist auch noch höher als seine Umgebung, da er (noch) nicht abgeschliffen ist. Diese Angleichung ist nicht einfach.
Alternativ zur Stabauswechselung kann man sicherlich den Kratzer auch "etwas Beischleifen", aber nur 1-2 mm. Eine Delle würde bleiben.
Bei beiden Alternativen ist die angleichende Lackierung mit Zwischenschliffen ziemlich kniffelig, um nicht mitten auf den Stäben den Übergang vom alten zum neuen Lack zu haben.
Es ist fraglich, ob Du einen Anspruch auf kompletten Ersatz hast oder nur auf den Zeitwert. Im letzteren Fall müßtest Du bei einer Neuverlegung oder einem Komplettabschliff einen größeren Teil selbst tragen. Vermutlich würde ich dem Dachdecker nahelegen, lieber einen Parkettfachmann die Arbeiten durchführen zu lassen.