Zählt eine Aufwandsentschädigung vor Tod, zur Erbmasse?

3 Antworten

Bei wertlosem Nachlass wird keine Nachlasspflegschaft eingerichtet. Die Versicherung gehört ja nicht zum Nachlass. Es müssen mindestens Werte da sein, mit denen die Verfahrenskosten beglichen werden können.

Geld verschenken und Gläubiger im Regen stehen lassen, ist natürlich nicht so die feine Art. Wahrscheinlich wird es aber niemand von den Gläubigern erfahren. Am ehesten vielleicht noch der Vermieter, der auf den Kosten der Räumung und der folgenden Miete sitzenbleibt.

Svenja692 
Fragesteller
 20.11.2019, 13:29

Ich habe geschrieben, dass ich u.a. offene Rechnungen damit begleichen möchte!

Was Miete und so betrifft wird die weiterhin bezahlt, mit eintreten des Todes werde ich vom Erbe zurückterten müssen, was dann die Mieten betrifft, habe ich keinen Einfluss mehr drauf.

Was bedeutet, dass es dann keine Nachlasspflegschaft, verwaltet denn ansonsten die Schulden und die Wohnung, wenn ich vom Erbe zurücktrete?

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Andri123  20.11.2019, 14:13
@Svenja692

Die Schulden eines mittellosen Toten werden von niemandem verwaltet. Die Gläubiger buchen irgendwann aus, wenn sie keine Erben finden.

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ich kann dir nur auf die letzte Frage mit Sicherheit antworten... ..auch wenn du Begünstigte/ Bezugsberechtigte der Sterbegeldversicherung bist, kannst du das Erbe ausschlagen und hast dennoch Anspruch auf das Geld der Sterbegeldversicherung.

Es gehört nicht zur Erbmasse, damit müssen auch nicht zwingend die Beerdigungskosten bezahlt werden !

Diese 'Aufwandsentschädigung' stellt juristisch eine Schenkung im Zuge der vorweggenommenen Erbfolge aus Dankbarkeit dar. Die dürfen die Gläubiger wegen Verarmung nach §§ 528 f. BGB zurückfordern.

Eine Sterbegeldversicherung mit Bezugsrecht ist ein Schenkungsversprechen auf den Ereignisfall, dass die rechtsnachfolgenden Erben bzw. der Nachlassverwalter dem Versicherer gegenüber widerrufen und die Versicherungssumme dem Nachlass zuführen dürfen. Hat der Versicherer gutgläubig bereits geleistet, gilt der Rückforderungsanspruch entsprechend.

Es ist davon auszugehen, dass ein Nachlassverwalter 10 Jahre rückwirkend die Vermögenslage der Erblasserin prüft und Vermögenswerte anhand Versicherung, Steuerlastschriften eines PKW, Prämienzahlungen einer Sterbegeldversicherung aus den Unterlagen leicht feststellen kann.

Svenja692 
Fragesteller
 20.11.2019, 06:39

Das kann so nicht stimmen, ich habe gelesen, dass bis 5000€ als Absicherung für die Beerdigung frei sind, ganz genau so wie es der erste Antworter geschrieben hat!

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Svenja692 
Fragesteller
 20.11.2019, 13:18
@Andri123

Es handel sich um eine Sterbeversicherung und NCIHT um eine Lebensversicherung, das ist ein Unterschied! Bei Einer Sterbegeldversicherung ist das Geld für die Beerdigung gedacht und nicht im Erbe entahlten!

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imager761  22.11.2019, 06:30
@Svenja692

Das stimmt leider nicht: Diese Versicherungen zählen zum Zeitwert oberhalb der Freigrenze bei Insolvenz, Grundsicherung oder Hartz 4 zum Vermögen des Versicherungsnehmers.

MIt Bezugsrechtvereinbarung macht der Versicherungsnehmer über die Versicherung dem Berechtigten lediglich ein Angebot, die Summe zu erhalten. Dies darf der rechtsnachfolgende Erbe widerrufen und die Versicherungssumme damit dem Nachlass zuführen :-O

Man darf eben nicht das Erbe ausschlagen, um die Schuldden des Erblassers loszuwerden, sich aber seine 5000 EUR nehmen, um die Beerdigungskosten aus Totenfürsorgepflicht als Angehöriger auch außerhalb seiner Erbenstellung nicht aus eigener Tasche bezahlen zu müssen.

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