Trading bei einem ausländischem Broker - wie ist der Begriff„Gewinn“ definiert, auf welchen die Abgeltungssteuer anfällt?


06.06.2020, 12:16

Ggf. als Hintergrund zu der Frage.

Als erstes möchte ich natürlich meine Steuerauflage erfüllen und Stress mit dem Fiskus vermeiden.

Zweitens stellt sich mir die Frage, ob ich das, für mich in gewisser Weise nur abstrakt vorhandene, da für mich nicht wirklich greifbare, Kapital versteuern muss.   Und drittens ist natürlich eine Versteuerung nach Auszahlung für mich (und eventuell auch das Finanzamt) vorteilhafter, da ich so Gewinne auf dem ausländischen Brokerkonto unversteuert zur weiteren Gewinnerzielung nutzen kann, sich das Kapital - zumindest theoretisch - schneller vermehren kann.

1 Antwort

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist ganz einfach: Auf Kapitalerträge, die du im Ausland erzielt hast, sind in Deutschland 25% Kapitalertragssteuer plus Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag zu zahlen. Wenn der Broker dir den Gewinn zu 100% auf dein deutsches Konto überweist, wird das fällig. Dazu musst du bei der Einkommensteuererklärung die Anlag KAP ausfüllen - dort müssen diese Einkünfte angegeben werden. Ggf. wird der Fiskus mit der Bekanntgabe des Steuerbescheides das Geld einfordern.

Die Angabe in der Steuererkläung zu "vergessen" wäre nicht gut: Steuerverkürzung oder sogar Steuerhinterziehung !

spice80 
Fragesteller
 07.06.2020, 09:09

Hallo qtbasket,

Danke für deine Antwort. Die Steuer wird also auf das Geld fällig, welches ich vom ausländischen Brokerkonto auf mein inländisches Bankkonto überweise. Soweit schon mal klar :-)

Noch eine weitere Frage stellt sich mir nun. Ich überweise 10.000€ auf das Brokerkonto, und erziele dort 5.000€ Gewinn. Von den dort vorhandenen 15.000€ lasse ich mir nun 10.000€ auszahlen, die restlichen 5.000€ nutze ich, um weiter zu traden.

Sind auf die ausgezahlten 10.000€ nun Steuern zu zahlen?

Man könnte ja nun argumentieren, dass es sich

a) um die ursprünglich eingezahlten 10.000€ handelt, auf welche ich ja bereits Steuern gezahlt habe, und die auch keinen Gewinn darstellen

b) um 5.000€ Einsatz und 5.000€ Gewinn handelt, so dass auf die Hälfte die Steuern zu zahlen sind

Mein gesunder Menschenverstand sagt mir natürlich a), aber ich möchte hier nicht auf irgendwelche Fallstricke hereinfallen.

Hast du zu deiner Antwort eventuell auch eine Quellenangabe, z. B. entsprechendes Steuergesetz o.ä.?

Vielen Dank noch einmal für deine Mühe und deine Zeit

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