Kleine Lücken im lebenslauf schlimm?
Guten tag,
Ich habe ein Ausbildung als Fachlagerist gemacht, und wurde anschließend nicht übernommen, und habe danach die Fachhochschulreife nachgeholt. Anschließend habe ich in mehreren Betrieben als Kommissionierer gearbeitet und war ein halbes Jahr in Australien. Habe nun innerhalb von 4 jahren 5 mal den Betrieb gewechselt und zwischenzeitlich immer wieder kleinere lücken im lebenslauf von 2 bis 3 monaten. Kann sich dies negativ im lebenslauf auswirken? Zumal plane ich ein studium in einem ganz anderen bereich aufzunehmen.
3 Antworten
Egal, was Du selbst von diesen Wechseln oder Lücken hältst, Du musst das immer als Vorteil darstellen, denn in einer Bewerbung redet man nicht über Nachteile einer Person. Nachteile sind immer als Potential auszulegen.
- Australien => Bereitschaft zur Mobilität, gute Englischkenntnisse, interkulturelle Erfahrung
- Jobwechsel => Kennenlernen verschiedener Anforderungsprofile in unterschiedlichen Unternehmen, rasche Einarbeitung und Begegnung der jeweiligen Aufgaben
- Fachhochschulreife => Bereitschaft zur Weiterbildung und höheren Qualifikation, Option für ein duales Studium
Das wäre der Tenor der Bewerbung. Stelle die Punkte als Vorteile heraus und zeige auf, warum das Vorteile im Beruf sind.
Wenn Du Dich auf eine Stelle bewirbst, dann ist immer die Frage, was Dich spezifisch auszeichnet gegenüber anderen. Suche diese Punkte und betone sie.
Ich beobachte, dass dIe Bewertung von solchen Lücken sehr unterschiedlich ausfällt. Es gibt Branchen, in denen Konformität als wichtig betrachtet wird (Banken, Verwaltung, Militär) und es gibt Branchen, die eher Wert auf individuelle Entwicklungen legen (Werbung, Soziales, Forschung).
Letztendlich kommt es immer darauf an, wie das Gesamtbild aussieht und wer dir gegenübersitzt. Heute sind regelmäßige Jobwechsel vollkommen normal und werden von ehrgeizigen Kandidaten fast erwartet am Anfang einer Karriere. Früher (und in manchen Branchen heute noch) wurde das Kandidaten teilweise als Charakterschwäche oder mangelhafte Loyalität ausgelegt.
Am Ende zählt am meisten deine Qualifikation, und dass du plausibel machen kannst warum du dich für eine Position bewirbst.
Vielleicht noch eine kurze Meditation über den Begriff der „Lücke“:
Wer von Lücken im Lebenslauf spricht unterstellt, dass Aktivitäten, die nicht unmittelbar im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit stattfinden, oder sogar nur innerhalb von Festanstellungen, keine Bedeutung haben.
Wenn man etwas erweitert auf biographische Prozesse schaut, sind solche „Lücken“ manchmal wichtige Schritte, die auch für die berufliche Entwicklung entscheidend sein können.
Schon allein der sehr häufige Wechsel des Arbeitgebers wirkt sich sehr negativ auf deinen Lebenslauf aus. Die unerklärten Lücken noch zusätzlich.