Als Teamleiter zurücktreten?

2 Antworten

wenn du eine Stelle als Teamleiter hast und zurzeit keine Stelle als (nur) Staplerfahrer frei ist, wird es schwierig sein. denn es müsste ja deine freiwerdende Stelle als Teamleiter neu ausgeschrieben werden und für eine/n zusätzlichen Mitarbeiter/in wird wohl kein Geld da sein.

Ich würde mal vertrauensvoll das Gespräch mit dem Betriebsrat suchen, sofern einer vorhanden ist... Fakt ist, dass du dich nicht in 4 Leute teilen kannst, um die Arbeit von fehlenden Leuten in Team zu kompensieren. Da müssen die sich was anderes einfallen lassen

AttilaY 
Fragesteller
 17.02.2022, 06:33

Danke für die Antwort. Leider haben wir keinen Betriebsrat.

Ich hab ein Vertrag als Staplerfahrer mit einem zusatzvertrag (Funktionszulage) wo auch nichts genaueres drin steht was unter diese Funktion fällt.

Momentan bin ich zu

- 50% Staplerfahrer

- 20% warenausgangmitarbeiter

- 15% leergutsteuerer

- 15% Teamleiter mit administrativen Aufgaben

Die Antwort vom Betriebsleiter ist das momentan die Auftragslage nicht so hoch ist das ich das schaffe.

Als Beispiel:

-Staplerfahrer Warenausgang.

-Lkw zu leergut steuerung kommt. Erst komplett durch die Halle im Büro Lieferscheine erfassen

-Zurück durch die Halle zum auslagern.

-Wieder vor das leergut kontrollieren.

-Zurück durch die Halle zum auslagern.

-Wieder vor ob das leergut auf den LKW passt und Frachtauftrag erfassen

-Wieder durch die ganze Halle zum auslagern.

Das zerreißt mich total und das kommt alle 30min oder 1std vor.

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FrauEichhorn  17.02.2022, 07:17
@AttilaY

Dann soll er mal ne vernünftige Arbeitsplatzbeobachtung und -auswertung machen, damit er sieht, wie du dir den Allerwertesten aufreißt und das für nichts. Da muss er doch sehen, wie die Gewichtung deiner Tätigkeiten gerade ausfällt und dass das in dem Zeitpensum nicht zu schaffen ist.

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Das hört sich nach einem kleinen oder mittelständischen Betrieb an, der um seine Existenz in der Pandemie kämpft, nicht ein Unternehmen, das floriert.

Der eigentliche Grund, warum Du nicht ebenso in Kurzarbeit geschickt wurdest bzw. Dir gekündigt wurde, dürfte die Stelle als Teamleiter sein. Daher wäre es strategisch ungünstig, wenn Du diesen Vorteil leichtfertig aufgibst. Die Zulage von 250 EUR ist zwar bestimmt nicht eine ausreichende Kompensation für Deine Mehrarbeit, aber immerhin gibt es eine Zulage. Wenn die Lage sich bessert, wird wahrscheinlich auch das Unternehmen Deine Leistungen sinnvoller anerkennen können.

Zum Thema des "Arbeitens für vier Personen": wenn Personal eingespart wird, dann werden aus Personen Rollen. Man traut Dir anscheinend diese Rollen alle zu, so dass in einer schwierigen Auftragslage Dein Job weiterhin besteht und mit Aufgaben ausgefüllt ist, während andere in Kurzarbeit gehen oder das Unternehmen verlassen müssen.

Die einzige Stellschraube, die Du hast, besteht in der Menge an Arbeit, die Du an einem Arbeitstag erledigst. Natürlich wird der Betrieb immer mehr wollen, aber letztendlich geht es darum, eine Sache nach der anderen sauber zu erledigen - nicht alles gleichzeitig. Es tritt das Paradoxon ein, dass wenn Du eine Menge Dinge erledigst, noch mehr Aufgaben auf Dich zukommen. Also solltest Du zwar jetzt nicht künstlich trödeln, aber dennoch mit einer gewissen Ruhe und Effizienz die Aufgaben anpacken. Wenn es viele Dinge gleichzeitig gibt, musst Du priorisieren und dann diese der Reihe nach erledigen, oder aber Teilaufgaben werden im Rahmen der Möglichkeiten zu delegieren sein. Stress ist zu einem großen Teil etwas, das Du selbst durch Dein Gefühl, die Verantwortung für alles zu haben, erzeugst. Du bist aber nur eine Person und hast auch nur einen max. 8-Stunden-Tag an jedem Arbeitstag. Wenn Du Dich selbst krank arbeitest, hast Du ein ganz anderes Problem.

Ich empfehle daher, den Stress abzulenken und durch eine effiziente Arbeitsorganisation die wichtigen Dinge zu erledigen. Was nicht mehr geht, geht eben nicht und muss warten. Manchmal musst Du einfach NEIN sagen. Wenn dadurch Überstunden entstehen, dann müssen diese vergütet werden - und Überstunden dürfen keine Dauereinrichtung werden, denn eine 60-Stunden-Woche auf Dauer hilft der Gesundheit nicht wirklich. In der Ruhe liegt die Kraft.

AttilaY 
Fragesteller
 17.02.2022, 07:57

Sehr gut. Vielen Dank für diesen Ratschlag. Werd ich auf jedenfall beherzigen. Viele Dank nochmal.

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