Was passiert, mit Postbank-Aktien im Depot, wenn man sie NICHT verkauft?

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Dann besteht die Gefahr, dass die Liquidität der Aktien entsprechend zurückgeht und der Kurs der Aktie deutlich sinkt. Die Deutsche Bank will ja nur 50% der Anteile, der Rest könnte illiquide dahindümpeln.
Momentan sind 67 Millionen Postbank-Aktien in Streubesitz, also nicht in der Hand von Großaktionären. Um die angestrebte Kontrollmehrheit zu bekommen, müssten der Deutschen Bank nach derzeitigem Stand rund 42,3 Millionen Aktien angedient werden. Dies müsste vor allem über das Angebot funktionieren, denn es ist äußerst ambitioniert, über die Börse auf die Mehrheit zu kommen. Der Umsatz von Postbank-Aktien liegt momentan nur bei etwa 400.000 Aktien am Tag, zudem wären große Zukäufe kurstreibend. Kauft die Deutsche Bank dagegen binnen eines Jahres nach Ablauf der Übernahmefrist außerbörslich Postbank-Aktien zu einem höheren Preis als 25 Euro, müsste sie allen Postbank-Aktionären, die das freiwillige Übernahmeangebot annehmen, den Differenzbetrag nachzahlen, um diese nicht zu benachteiligen.
Manche Aktionäre spekulieren, dass die Deutsche Bank ihr Übernahmeangebot Anfang November aufpeppt, wenn sich abzeichnet, dass nicht genügend Anleger die derzeitige Offerte annehmen. Alle Anteilseigner, die ihre Wertpapiere bis dahin abgetreten haben, würden dann ebenfalls den höheren Preis erhalten. Allerdings bessern Käufer vor allem dann ihre Gebote nach, wenn es sich um eine feindliche Übernahme handelt oder ein konkurrierendes Angebot abgegeben wurde. Beides ist bei Deutscher Bank und Postbank nicht der Fall.
Aktionäre, die das Übernahmeangebot nicht annehmen, können darauf spekulieren, dass die Deutsche Bank spätestens 2012 nach der Übernahme von weiteren 27,4 Prozent an der Postbank einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag mit dem Bonner Institut abschließen wird. Dafür braucht sie die Zustimmung von 75 Prozent der anwesenden Stimmen auf der Hauptversammlung. Die Deutsche Bank müsste rebellischen Aktionären dann eine Garantiedividende oder Abfindung bieten. Diese müsste entweder dem gewichteten Postbank-Aktienkurs der vorangegangenen drei Monate entsprechen oder dem von zwei gerichtlich bestellten Wirtschaftsprüfern errechneten Unternehmenswert entsprechen - je nachdem, welche Variante zu einem höheren Kurs führt. Offen ist allerdings, ob Aktionäre damit mehr als die derzeit gebotenen 25 Euro rausschlagen können. Zwar kommt es fast immer noch zu einem Spruchverfahren, in dem ein Gericht die Abfindung auf Klage von Aktionären hin überprüft. Dafür allerdings brauchen diese einen sehr langen Atem: Spruchverfahren ziehen sich meist über Jahre hin.
Sobald die Deutsche Bank 95 Prozent der Postbank-Aktien hält, kann sie einen Zwangsausschluss (Squeeze Out) der freien Aktionäre vornehmen. Sie müsste dann eine Abfindung zahlen. Das Verfahren der Preisfindung verläuft ähnlich wie bei einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag.

Diese Frage ist immer noch interessant. Wie geht es denn hier weiter? Seit dem Übernahmeangebot der Deutschen Bank (25EUR) ist die Aktie auf über 31EUR gestiegen. Wir die DB einen SqueezeOut anstreben? Mit welchem Preis/Aktie? Falls nicht wie gehts es weiter mit der Postbank-Aktie?