Warum wird die Darlehensrückzahlung an den Arbeitgeber bei Hartz IV angerechnet?
Ich habe vor über einem Jahr ein Darlehen von meinem Arbeitgeber bekommen, damit ich mir ein gebrauchtes Auto kaufen konnte um meiner Arbeit weiterhin nachgehen zu können. Das Darlehen wird mir monatlich in Raten vom Lohn abgezogen. Das heisst also, mein voller Lohn wird mir nicht ausgezahlt. Ich bekomme aufstockung vom Jobcenter Hartz IV. Das Jobcenter jedoch rechnet mir aber den vollen Lohn an. Ist das rechtens??? Denn wie gesagt, habe ich nicht den vollen Lohn um den Lebensunterhalt für meinen Sohn und mich bestreiten zu können.
5 Antworten
Darlehnstilgung sind keine Kosten, sondern findet im Vermögensbereich statt (mit jedem Tilgungseuro vermindern sich Deine Schulden).
Für den Weg zur Arbeit werden ja die ersten 100,- Euro des Einkommens nicht auf die ALG II Aufstockung angerechnet. Wenn Deine Kosten für den Arbeitsweg höher sind (mehr als ca. 18 Kilometer Entfernung zur Arbeitstätte), solltest Du dies beim Jobcenter nachweisen, um einen höheren Freibetrag zu bekommen.
Hallo,
vielleicht hilft dir folgende Entscheidung zum Thema " Darlehen Rückzahlung/Hartz4 "
" Grundsätzlich ist alles, was einem ALG-II-Empfänger zufließt, Einkommen. D.h. es muss beim Jobcenter angegeben werden und wird dann entsprechend auf die Leistung angerechnet.
Etwas anderes gilt bei einem Darlehen. Dieses stellt kein Einkommen dar, weil die Vermögenslage nicht verändert wird, da das Geld zurückgezahlt werden muss, es verbleibt nicht „zur endgültigen Verwendung“ (so das Bundessozialgericht, Urteil vom 17.6.2010, Az.: B 14 AS 46/09 R).
Dies gilt selbstverständlich auch, wenn man sich das Geld von Verwandten „leiht“, bzw. juristisch korrekt ausgedrückt: Als zinsloses Darlehen gewähren lässt."
Näheres unter diesem Link nachzulesen:
http://www.rechtsanwaeltin-hassel.de/blog/darlehen-von-verwandten-bei-alg-ii-bezug.html
Den vollen Lohn hättest Du auch nicht, wenn der Wagen vom Verdienst bezahlt würde.
Das Jobcenter rechnet Dir den vollen Lohn an, weil sie Dir das Auto nicht finanzieren.
Doch, Dir wird der volle Lohn gezahlt.
Einen Teil davon verbrauchst Du eben gleich für Schulden.
Schulden werden eben nicht berücksichtigt.
Du hättest evtl. vor dem Autokauf eine Förderung beantragen können. Vielleicht könntest Du es jetzt noch versuchen mit dem Argument, dass Du ansonsten das Auto verkaufen müßtest und dann der Arbeit nicht mehr nachgehen könntest. M.W. können bis zu 2.500,-€ für den Autokauf gewährt werden.
Wie hoch ist denn die Rate und wie teuer war das Auto? Wenn das Auto relativ teuer war und die Rate zu hoch ist, mußt Du es evtl. verkaufen und ein billigeres kaufen.
stimme dir zu !
Der Fragesteller könnte sich evtl. wehren, falls es einen Vertrag mit dem Chef über das Darlehen gibt. Ich würde es in diesem Fall sogar stark vermuten !
Unter Verwandten ist so etwas (dummerweise) eher unüblich.
Was für ein beschissener Drecksstaat!
Es tut doch nun wahrlich niemandem weh, hier ein Auto zu stellen.