Ist mein Aktien Depot gut diversifiziert?

4 Antworten

Die kurze Antwort: nein.

Die lange Antwort:

Du hast 10 Aktien im Portfolio. Diese gehören zwar zu etwas unterschiedlichen Branchen, wobei ich durchaus einen Schwerpunkt im Konsumbereich erkennen kann, aber diversifiziert sind sie nicht.

  • Wenn eine dieser Aktien um 50% einbrechen sollte, wird das Dein Portfolio um 5% nach unten ziehen. Das gleicht alle Dividenden aus, die gezahlt werden. Gerade im Consumer-Bereich kann durch eine entsprechende Schieflage von Unternehmen ein solcher Kurseinbruch passieren.
  • Du hast überhaupt keine Aktien aus den Emerging Markets, die inzwischen über 50% des globalen GDP ausmachen, im Portfolio. Nun mag Dein Auswahlkriterium die Dividende sein, aber auch in den Emerging Markets gibt es dividendenstarke Werte.
  • Manche Branchen sind hier überhaupt nicht vertreten, obwohl sie typischerweise höhere Dividenden ausschütten. Das wären REITs/Immobilien, Versorger/Entsorger und Banken,.
  • Dein Ziel einer Rendite, um davon zu leben, wirst Du mit diesem Stand nicht erreichen. Dazu sollten auch Ertragsbringer wie Anleihen im Portfolio sein. Diese puffern außerdem Volatilitäten im Aktienbereich.

Als Beimischung zu einem Depot kann man solche Aktien ja verwenden - als Kerninvestment halte ich persönlich das für zu riskant. Durch Investition in max. fünf nach Ertragskriterien ausgewählten Fonds wärst Du deutlich diversifizierter, könntest in (fast beliebig) kleinen Inkrementen weiter ansparen, und wärst von Turbulenzen einzelner Aktien besser verschont.

Dein Bedarf an Einkommen liegt vielleicht bei 36.000 EUR p.a. nach Steuern. Das wären vor Steuern also ca. ca. 50.000 EUR. Geht man von einer optimistischen Rendite von 4% p.a. vor Steuern aus, so müsste Dein Portfolio also bei 1,25 Mio EUR liegen, um dies zu erreichen. Ich gehe dabei davon aus, dass die Dividenden das Einkommen bestreiten, während die Kurswerte grob mit der Inflation steigen, d.h. ein Kaufkrafterhalt besteht.

gandalf94305  22.04.2023, 20:44

Es ist ziemlich frech, die gleiche Frage nochmals ohne irgendeinen weiteren Kommentar einzustellen, nachdem sie eigentlich bereits beantwortet wurde. Du könntest Dir die Mühe machen, mal auf die bestehenden Antworten zu reagieren und Stellung zu beziehen. Nur dann gibt es auch neue Antworten.

Die Antwort auf Deine Frage bleibt weiterhin ein deutliches NEIN.

0

Ein 5-stelliger Betrag wären maximal 99.999,99 Euro.

Rechnet man ganz grob mit maximal 3% Dividendenrendite für diesen Aktienkorb wären das keine 3.000 Euro Dividende pro Jahr und davon gehen auch noch die Steuern ab.

Selbst wenn Du irgendwann in vielen Jahrzehnten ein Depot mit 7-stelligem Betrag haben solltest wäre es kaum möglich mehr als spartanisch von den Dividenden zu leben.

Und zur Diversifikation: Wo sind die Rentenwerte? Aktien mögen langfristig ertragreicher sein, sind aber auch mit heftigen Wertschwankungen verbunden.

Nein.

Die erste Frage, die Du Dir stellen solltest, ist, ob Deine persönlichen Finanzen gut und richtig diversifiziert sind.

Zur Beurteilung gehört nicht nur das Aktiendepot, sondern auch finanzielle Rücklagen, finanzielle Möglichkeiten, Alter, Lebensplanung, Risikobereitschaft etc.

Einfach mal 10 Einzelaktien in den Raum zu stellen, um Beurteilung zu bitten und gleichzeitig zu hoffen, mit der Anlage eines fünfstelligen Betrages jemals seinen Lebenunterhalt bestreiten zu können, ist weltfremd und zeigt, dass Dir zur Zeit für eine Geldanlage in Aktien, die Grundvoraussetzungen fehlen.

Du möchtest das Pferd von hinten aufzäumen und den letzten Schritt vor dem ersten machen, das funktioniert leider nicht, auch wenn das heute in Social-Media immer wieder suggeriert werden soll.

Neumis61  27.04.2023, 22:17

So sehe ich das auch und ich denke Anlagetipps sind hier wohl fehl am Platze. Breite Streuung bringt ein ETF AllWorld wie von Vanguard beispielsweise aber da muss man schon selbst seine Hausaufgaben machen was man will. Mehr Risiko oder mehr Sicherheit durch breite Streuung. Vor allen ist dann Geduld gefragt und man muss mental auch Mal eine Verluststrecke durchhalten ohne gleich kopflos zu handeln. Die Verluststrecke kann durchaus mal mehrere Jahre gehen. Das macht schon unruhig im Kopf, man muss es durchhalten!

0

Nein. 10 Titel aus mehreren Tausend sind keine Diversifikation.