Investition aus gestundetem Arbeitseinkommen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Prinzipiell dürfte das möglich sein.

In vielen Unternehmen besteht heute bereits die Möglichkeit eines Lebensarbeitszeitkontos, auf dem Gleitzeitstunden und/oder nicht genommene Urlaubstage "gespeichert" werden, damit sie später einen früheren Renteneintritt oder einfach nur ein ganzjähriges Sabattical ermöglichen (mit Gehaltsfortzahlung). Dabei ist jedoch der Aspekt der Rendite auf das zurückgelegte Kapital nicht berücksichtigt.

Die Verlagerung von Gehaltszahlungen (Gehaltsverzicht plus spätere Auszahlung plus ggf. Rendite abhängig vom Unternehmenserfolgt) entspricht eher einem internen Aktienmodell, bei dem Mitarbeiter Aktien erwerben können. Durch eine regelmäßige Valuierung der Aktien kann dann zu bestimmten Handelstagen (z.B. zwei pro Jahr) der Tausch zwischen Gehalt und Aktien bzw. von Aktien zurück in EUR stattfinden.

Die Aktienvariante scheint mir daher für das angedachte Modell die einfachste und auch steuerlich mit überschaubarem Aufwand zu handhabende Option sein.

StevieB 
Fragesteller
 02.06.2023, 09:23

Dazu müsste ich aber eine AG haben?! Wie könnte so etwas in einer GmbH aussehen?

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gandalf94305  03.06.2023, 17:30
@StevieB

Du kannst auch an einer GmbH Mitarbeiterbeteiligungen ausgeben. Es sind auch Genussscheine möglich. Es gibt sogar virtuelle Stock Options, die sich wie bei einer AG verhalten, aber nur das Äquivalent darstellen.

Hier gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten, die Du mit einem Fachanwalt oder entsprechend fachlich ausgewiesenen Steuerberater durchsprechen solltest.

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Grundsätzlich geht das. Da gibt es mehrere Möglichkeiten z. B. Du nimmst ein Darlehen bei Deinen Mitarbeitern auf, Zins ist Verhandlungssache. Oder Du beteiligst Deine MA am Unternehmen, die MA werden dann Mitinhaber und erhalten auch evtl. Gewinnausschüttungen (dies ist eher für GmbHs oder AGs geeignet). Auch eine stille Beteiligung ist denk, aber da muss auch die Rechtsform Deines Unternehmens passen. Oder Du sagst Deinen Mitarbeiter eine Rente zu, deren Höhe sich aus dem Entgeltverzicht und dem garantierten Zins ergibt. Das ist alles relativ komplex. Allein an Beratungskosten würde ich mal mit 2 bis 3000 Euro rechnen. Auch die Verwaltung der Darlehen, Beteiligunge usw. ist aufwändig und löst höhere Kosten für Steuerberater und Anwalt aus.

StevieB 
Fragesteller
 02.06.2023, 09:30

Wenn ich bei meinen Mitarbeitern einen Kredit aufnehme, läuft das doch über netto Gehalt? d.h. bereits versteuertes und mit NK belastetes Geld...

Dies wollen wir ja umgehen.

Die mitinhaberschaft soll flexibel, ohne großen Aufwand, ohne Notar und ohne Mitspracherecht realisiert werden. Das wäre m.E. die stille Gesellschaft.

Kann die über Bruttoeinkommen laufen?

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Amado  02.06.2023, 10:02
@StevieB

Für die Bruttoentgeltumwandlung gibt es steuerliche Freibeträge. Du solltest dich zwingend von einem Steuerberater beraten lassen. Ohne das bist du sehr schnell im Bereich der Steuerverkürzung und dem Hinterziehen von Sozialabgaben.

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