20.000 bis 35.000 € brutto im Monat - Wie lege ich mein Geld an?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Durch mein eigenes Gewerbe nehme ich seit einigen Monaten schwankend 20.000 - 35.000 € brutto im Monat ein.

Meinst du damit deinen Umsatz?

Nach Steuern (noch ohne Steuerberater, ja ich weiß, schlimm!) und Lebenshaltungskosten bleiben ca. 7.000 - 15.000 € monatlich zum Anlegen übrig.

Sehr schön.

Wenn man verschiedenen Finanz-Youtubern glauben schenkt, machen, zumindest bei einem normalen Gehalt Immobilien in Deutschland im Moment keinen Sinn.

Fremdgenutzte Immobilien, als Sammelbegriff, machen IMMER Sinn.

Ob eine einzelne konkrete Immobilie, für einen einzelnen konkreten Anleger ein gutes oder schlechtes Investment ist, hängt von zahlreichen Faktoren ab

  1. Lage
  2. Lage
  3. Lage
  4. Zustand
  5. Verhältnis Kaufpreis zu Miete
  6. Verwaltung
  7. etc.

Ein Mensch mit einem normalen Gehalt (~ 2.300,- € Netto p.M.), wird sich nur ggf. geeignete Objekte kaum leisten können, wenn er nicht irgendwo ein paar 10.000,- € nutzlos rumliegen hat.

Eine Riesterrente auch nicht.

Die bedingt auch ein rentenversicherungspflichtiges Einkommen, das disqualifiziert die meisten Selbständigen.

Die Riesterrente ist eine zusätzliche Altersvorsorge kein Tool zum renditemaximierten Vermögensaufbau.

Ein normales Sparbuch auch nicht.

Sparbücher und Tagesgeldkonten dienen vor allem darum Geld kurzfristig zu parken für geplante größere Anschaffungen oder Ausgaben. Sie sind KEINE Geldanlage.

Machen ETFs auch Sinn bei solch einem überdurchschnittlichen Gehalt?

Welches Gehalt? Dachte du bist selbständig...

ETFs oder auch Einzelaktien sind sinnvolle Langzeitinvestments. Der Anlagehorizont sollte schon 10 Jahre und mehr betragen.

Bei dem zur Verfügung stehenden Einkommen kannst du natürlich auch mittels Stockpicking eine Streuung einbauen, das braucht aber mehr Kenntnisse als das Investieren in ETFs und eine Garantie, dass du den Markt outperformst gibt es auch nicht.

Sollte ich mehr streuen? Also ETFs, Gold, Immobilien, Grundstücke im Ausland?

Du solltest deine Investments innerhalb deines "Circle of Competence" halten. Immer nur in etwas investieren, das du verstehst. Z.B.: Wenn du keine Ahnung von Kyptos hast, hol dir keine.

Rohstoffe, wie Gold, kann man jedem Portfolio beimischen, sie sind aber unproduktiv und daher streng genommen kein Investment.

Bei Grundstücken im Ausland kommt auch immer eine rechtliche Hürde dazu, da du dich im Recht des jeweiligen Landes soweit auskennen musst.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 2004 - 2021: Versicherungsmakler § 34d GewO
Sayonara 
Fragesteller
 29.06.2023, 20:52

Na dann machen wirs ganz einfach:

Ich kenn mich mit nichts aus! Und will mich damit auch ungerne beschäftigen. Deswegen sind für mich ETFs so interessant.

Oder sollte ich mich an einen Finanzberater wenden?

Aber gar nichts zu tun, weil ich mich mit keinem der Themen auskenne, ergibt bei der aktuellen Inflation ja auch keinen Sinn?

Wie könnte ich denn die Inflation einfach nur ausgleichen? Gibt es da keine Möglichkeit?

Und wie sieht es eigentlich mit Kreditvergaben aus? Also dass ich anderen Geld leihe?

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Kevin1905  30.06.2023, 07:22
@Sayonara

Ich kenn mich mit nichts aus! Und will mich damit auch ungerne beschäftigen. Deswegen sind für mich ETFs so interessant.

Gute Herangehensweise an die Thematik. ETFs sind für einen Menschen, der sich damit wenig auskennt und wenig Zeit dafür aufwenden will eine gute Methode dennoch vom Aktienmarkt zu profitieren mit gut gestreutem Risiko.

Oder sollte ich mich an einen Finanzberater wenden?

Wenn du ein für dich ausgearbeitetes komplett bedarfsgerechtes Portfolio haben willst, solltest du dich an einen unabhängigen Berater (Makler) wenden, der berechtigt und qualifiziert ist dich in Themen wie Versicherungen (§ 34d GewO), Immobilien (§ 34c) und anderen Finanzanlagen (34f) beraten und zu betreuen.

Aber gar nichts zu tun, weil ich mich mit keinem der Themen auskenne, ergibt bei der aktuellen Inflation ja auch keinen Sinn?

Korrekt.

Und wie sieht es eigentlich mit Kreditvergaben aus? Also dass ich anderen Geld leihe?

Da gibt es Plattformen für (z.B. Mintos und Bondora).

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Also die absolute Basis ist ein Notgroschen.. der die Ausgaben von mehreren Monaten im Notfall abdeckt. Der sollte aufs Tagesgeldkonto.

Danach hängt es stark davon ab welche Richtung du überzeugender findest. Ich persönlich bin von passiven investieren überzeugt, würde also ein Welt ETF Portfolio als Basis sehen. Wenn das mal 6stellig ist, würde ich zur Risikominimierung weiter streuen. Sprich evtl Edelmetalle, Immobilien, Krypto etc als Beimischungen nehmen.

Bei der Einkommenshöhe wäre es in der Tat am besten, wenn Du Dich an einen Finanzberater wendest - aber keinen, der bei einem Finanzinstitut angestellt ist.

Und noch ein guter Finanztipp aus dem Alltag: Trau keinem Finanzberater, der ein schlechteres Auto fährt, als Du.