Warum steigt die Nachfrage einer Aktie mit dem Unternehmenswachstum?
Angenommen man braucht dringend Geld für eine neue Investition und entscheidet sich für den Börsengang. Meine Firma ist 10 Euro wert und es werden 10 Aktien ausgegeben, ich bekomme also 10 Euro und kann mir eine neue Tasse kaufen während andere jetzt zu je 1 Euro 1/10 meines Unternehmen kaufen können.
Dazu habe ich jetzt 2 Fragen.
1) Warum können mir jetzt direkt 10 Euro ausgezahlt werden? Immerhin wäre das ganze für die Bank/ Börse doch erst eine sichere Nummer wenn auch wirklich 10 Aktien von jemand anderen gekauft wurden um dieses Geld wieder reinzuholen, zum jetzigen Zeitpunkt wurden ja nur 10 Aktien zur Verfügung gestellt. Was wäre wenn wirklich niemand Interesse an diesen Aktien hat und niemals ein Kauf entsteht? Dann habe ich doch sozusagen 10 Euro aus dem nichts erschaffen.
2) Sobald der Börsengang fertig ist und ich mein Geld bekommen habe, habe ich ja erst mal nichts mehr mit den gehandelten Aktien zu tun. Ich weiß das der Aktienpreis nie genau den Unternehmenswert widerspiegelt (es gibt ja auch unter/ überbewertete Aktienpreise). Doch warum steigt im durchschnitt das Wertpapier mit dem Unternehmenswert wenn alles toll läuft und mein Unternehmen plötzlich 100 Euro wert ist?
Die Börse greift ja nicht plötzlich ein und setzt den Wert meiner Aktienpreise auf je 10 Euro/ Stk. hoch, sondern mehr Leute wollen meine Aktie Kaufen als verkaufen nur warum? Mein Unternehemswachstum ist ja - rein technisch gesehen - seit dem Börsengang völlig abgekoppelt von der Preisentwicklung der Aktien, welcher Wert der Aktie ist dann wirklich der entscheiden wenn ich keine Dividenden ausschütte weshalb Menschen mehr kaufen wollen wenn mein Unternehmen wächst? Ist es das Mitspracherecht, bzw. die Rechte die ich anfangs beim Börsengang aufgegeben habe an meinem eigenen Unternehmen?
Ganz fiktional könnte ein Unternehmen ja über nacht einen Zuwachs von 250% verzeichnen aber den leuten am Aktienmarkt wäre das total egal, dann würde sich absolut nichts am Aktienpreis verändern, also irgendwas muss man sich ja erhoffen außer der Zunahme des Aktienpreises, ansonsten wäre das ja eine "Selbsterfüllende Prophezeiung".
3 Antworten
- Wenn niemand Interesse an den Aktien hat und keiner kauft, hast Du auch keine €10 "aus dem Nichts erschaffen", sondern teures Toilettpapier.
- Wenn jemand eine Aktie kauft, verspricht er sich davon einen Vorteil, z.B. Dividende oder Kursgewinn, weil er daran glaubt. Das muss nicht eintreffen, dann hat er Pech gehabt, wie jeder, der etwas kauft und später enttäuscht ist, weil er sich etwas anderes davon versprochen hat, z.B. einen Gebrauchtwagen, der nach kurzer Zeit seinen Geist aufgibt.
Jedes Geschäft hat zwei Seiten man darf nicht vergessen, dass es, vereinfacht betrachtet immer einen Käufer und einen Verkäufer geben muss, die beide unterschiedliche Erwartungen haben, sonst kommt ein Geschäft nicht zustande.
Hast Du einen günstigen Gebrauchtwagen anzubieten, kommen vielleicht drei Interessenten und Du erzielst einen höheren Preis, ist Deine Preisvorstellung zu hoch kommt vielleicht gar keiner und musst Du billiger verkaufen oder wirst ihn gar nicht los.
Genauso läuft das im Prinzip bei Aktien.
Alles weitere solltest Du Dir auf seriösen Seiten anlesen.
https://www.finanztip.de/aktien/
Das Ganze ist natürlich rein beispielhaft zu sehen, denn um Dein Unternehmen an die Börse zu bringen muss erstmal eine Aktiengesellschaft sein. Dann solltest Du jemanden finden, der Dich dabei unterstützt, also eine Investmentbank oder ein Emissionshaus, denn das sorgt dafür, dass alle Börsenvorgaben und Richtlinien eingehalten werden. Du kannst allerdings auch die Aktien außerbörslich verkaufen, doch dann würde es sicherlich schwieriger werden Käufer zu finden und außerbörslich, würden auch nicht die 10 Euro fließen, sondern weniger, da das Risiko für den Käufer höher ist. Somit könntest Du zB 9 Euro bekommen für Dein 10 Euro bewertetes Unternehmen.
zu 1.) Wenn keiner Deine Aktien kauft, bekommst Du auch die 10 Euro nicht.
zu 2.) Da eine Aktiengesellschaft Offenlegungspflichten hat inkl. Adhoc Mitteilungen ist der Markt immer zeitnah über Geschehnisse im Unternehmen informiert. Die Börse an sich hat auf den Aktienkurs gar keinen Einfluss, da die Börse im Grunde nichts anderes ist als der Marktplatz auf dem Wertpapiere gehandelt werden. Die Börse hat zur Aufgabe zu kontrollieren, dass alles richtig und ordnungsmäßig abläuft und abgewickelt wird. Wenn nun Dein Unternehmen erfolgreich ist und durch steigende Umsätze, gar nicht mal unbedingt steigende Gewinne fiktiv an Wert gewinnt, sollte auch der Aktienkurs steigen. Wenn es allerdings keine Käufer gibt, die auch der Meinung sind, dass das Unternehmen 100,00 Euro wert ist, dann werden diese auch keine 10 Euro pro Aktien zahlen, sondern .B. nur 5 Euro. Also ist Dein Unternehmen tatsächlich auch nur 50 Euro wert, denn die Börsenkapitalisierung gibt im Endeffekt den Wert des Unternehmens vor. Wenn die Käufer allerdings der Meinung sind, dass die 100 Euro zu wenig sind und nächstes Jahr wird das Unternehmen deren Ansicht nach 200 Euro wert sein, dann könnten es sogar sein, dass sie jetzt schon 15 Euro bezahlen, denn an der Börse wird nicht die Gegenwart gehandelt, sondern die Zukunft.
Es kann durchaus vorkommen, dass durch eine Transaktion ein Großauftrag der fiktive Wert über Nacht um 250% steigt. Diese kursbeeinflussende Transaktion muss dann per Adhoc Mitteilung veröffentlicht werden und dann schauen sich die Marktteilnehmer an, ob diese Transaktion tatsächlich so positiv sein wird für das Unternehmen und wenn die Käufer auch zu dem Schluss kommen, dass das Unternehmen 250% mehr wert ist, würden sie auch den Preis bezahlen. Doch wenn die Käufer nicht davon ausgehen, dass das Unternehmen nach der Transaktion so viel mehr wert ist, dann wird der Aktienkurs auch nicht um 250% steigen.
Wie gesagt, im Grunde macht der Markt den Wert des Unternehmens und nicht das Unternehmen. Der Markt reagiert nur auf Meldungen und Ergebnisse und wertet dann das Unternehmen und vor allem die Zukunft des Unternehmens ein. Und wenn der Markt bei der vermeintlichen Bewertung falsch liegt, kommt es zu Über- bzw. Unterbewertungen, doch was zutrifft wird man erst im Laufe der Zeit sehen. Auf jeden Fall spiegelt der jetzige Aktienkurs so gut wie nie den tatsächlichen jetzigen Unternehmens wieder, sondern der zu erwartenden Wert. Aktien sind somit immer eine Wette auf die Zukunft.
Dir fehlt wohl grundlegendes Börsenwissen.
Keine Börse nimmt deine Aktien und schaut mal ob es einen Käufer findet. Gibt es keinen Käufer, gibt es kein Geld für dich. Brauchst du dringen Geld musst du vielleicht eine Aktie für 90 Cent anbieten. Denn für etwas, was eigentlcih 1€ wert ist könntest du dann mehr Käufer finden.
Und sollten 10 Aktien auf dem Markt sein und dein Unternehmen 100 € wert sein, für wieviel würdest du denn dann eine Aktie verkaufen wollen? Na ich würde doch behaupten für ca. 10 €. Und dadurch steigt der Aktienkurs auf 10 €, sobald diese auch gehandelt wird. Die "Börse" bietet nichts für 10 € an. Denn sie besitzt ja gar keine Aktie, die sie anbieten könnte.
Woher nimmst du die Annahme, dass mehr Leute eine Aktie kaufen wollen als verkaufen?
Außerdem dürfte eine Kaufentscheidung immer finanziell oder ideologisch sein. Also entwerder will ich damit Geld gewinnen oder fühle mich wie auch immer damit verbunden und geb deswegen Geld her.
Hast du eine Buchempfehlung mit der ich dass alles grundlegend verstehen kann?
Der Wert des Unternehmens wird ja in dem Moment nur noch vom Aktienkurs bestimmt. Die Leute wollen nicht unbedingt kaufen, weil der Wert steigt, sondern der Wert steigt, weil die Leute kaufen wollen. Wenn sich die Nachfrage erhöht, dann steigt der Preis.
Nein, der fundamentale Wert des Unternehmens wird nicht durch den Wert der Aktien bestimmt.
Wer stellt denn den fundamentalen Wert fest? Und wie?
Da gibt es ganz verschiedene Ansätze, allgemein nennt man das Fundamentalanalyse, zum Beispiel mit dem Cashflow Modell aber darum geht es hier überhaupt nicht. Wenn der Wert des Unternehmens vom Aktienkurs bestimmt werden würde, dann gäbe es ja niemals über oder unterbewertete Aktien, siehe Tesla...
Ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist, ist objektiv schwer zu beurteilen.
Das ist völlig egal wie schwer die Analyse ist, die Möglichkeit alleine macht bloß deine Aussage falsch.
Finanzfluss als Basis. Da gibt es auch Buchtipps.
Dass die Marktkapitalisierung nicht zwingend dem Wert entspricht, ist dir ja bekannt. Der Rest liegt daran, dass es keine einheitlichen Bewertungskriterien gibt. Bei produzierenden Unternehmen gab es noch gewisse Gewinn/Umsatz/Besitzwerte. Bei digitalen Unternehmen ist der Glaube in die Zukunft viel wichtiger für den tatsächlichen Wert. Und da hat jeder andere Maßstäbe, weshalb der eine Nachkaufen und der andere Verkaufen will.
Ja, dass stimmt mir fehlen noch die Grundlagen :-) Was ich wissen wollte ist eher warum mehr leute eine Aktie kaufen wollen als Verkaufen wenn das Unternehmen an Wert zunimmt? Irgendwas muss man sich davon ja erhoffen und das der Preis der Aktie ansteigt ist ja "bloß" Effekt der Kollektiven Käufer, der Kaufgrund muss doch fundamental ein ander sein, sowas wie erhoffte Dividende (wobei die ja auch nicht von jedem Unternehmen ausgeschüttet wird) oder das Mitspracherecht (nur was soll das bringen?)?