Zuteilungsreife bei vorfinanzierten Bausparvertrag?

4 Antworten

Ich nehme an, du hast einen Kredit in der Höhe der Bausparsumme bekommen, der dann durch den Bausparvertrag abgelöst wird, wenn dieser zuteilungsreif ist? Das bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt die Zins- und Tilgungsraten des Bausparvertrages fällig werden, und die des Vorfinanzierungskredites abgelöst werden. Wann das sein wird, hängt von deinen Vertragsbedingungen ab.

Genau.

Also bedeutet "Zuteilungsreife" hier einfach nur die Möglichkeit nun von der Spar- in die Tilgunsphase wechseln zu können?

Im vorliegenden Fall ist es so, dass die Zuteilung 2014 erreicht werden sollte, quasi zur gleichen Zeit, an dem die Zinsbindung endet. Hängen diese beiden Sachen zusammen?

Ich spiele mit dem Gedanken, die ganze Bausparsache zu kündigen und mir stattdessen bei einer normalen Bank ein Forward-Darlehen zu nehmen. Allerdings ist mir unklar, inwiefern die Angelegenheit mit der Zuteilungsreife da eine Rolle spielt. Muss die Zuteilungsreife erreicht sein (etwas das bei mir bis 2014 ohne weitere Sonderzahlungen nicht der Fall wäre), um das Darlehen abzulösen?

Danke an alle für die Antworten und schöne Grüße KW

@KaWeh

Im vorliegenden Fall ist es so, dass die Zuteilung 2014 erreicht werden sollte, quasi zur gleichen Zeit, an dem die Zinsbindung endet. Hängen diese beiden Sachen zusammen?

Das müsstest du beantworten können. Wurden der Vorfinanzierungskredit und der Bausparvertrag zeitgleich abgeschlossen, bei derselben Bausparkasse (oder einem ihrer Partner)? Dann hängt das wahrscheinlich zusammen und die Bausparsache ist nicht so einfach zu kündigen, da die Einzahlungen auf den Bausparvertrag quasi schon als Tilgungsraten angesehen werden und über die gesamte Laufzeit geleistet werden müssen.

Um das Vorausdarlehen abzulösen, muss die Zuteilungsreife erreicht sein. Wenn das ohne Sonderzahlungen (die man nicht leisten will) bis dahin nicht der Fall ist, kann man die Bausparsumme schon einige Zeit vorher reduzieren, so dass die Zuteilungsreife erreicht wird (deshalb sollte man sich min. ein Jahr vorher mit seinem Bausparberater zusammen setzen und die Sache nochmal durchsprechen).

Dann wird das Vorausdarlehen aber natürlich nicht mehr vollständig durch die Bausparsumme abgedeckt. Der Rest muss dann anderweitig finanziert werden. Was für dich nun empfehlenswert ist, lässt sich nicht sagen, da zu wenig Infos vorliegen. Am besten stellst du deine Fragen an deinen Bausparberater.

@KaWeh

Ein Forward-Darlehen kannst Du immer nur bei einer bestehendne Finanzierung einbauen, ist dies bei Dir so ? Hintergrund ist, das Kredite immer auf ein konkretes Objekt abgestellt wird, nicht auf ein geplantes Bauvorhaben.

Wenn Du 2014 die Zuteilung hast (also die vorgegebene Ansparquote und Bewertungszahl sind erreicht) so läuft logischerweise auch das Vorausdarlehen 2014 zum ZUteilungstermin ab. Nach der Zuteilung müßte sich Deine Darlehensrate rapide verringern,außerdem kannst Du bei jedem BSV in der Tilgungsphase Sonderzahlungen leisten und somit die Kreditlaufzeit und damit auch den Gesamtaufwand spürbar verringern.

Welchen Zinsssatz hat denn Dein BSV in der Darlehensphase? Sicherlich auch ein Faktor zur Entscheidungshilfe.

Wenn darunter zu verstehen ist dass das Mindest-Guthaben auf einmal eingezahlt wurde. so bedarf es immer nocht der Zeit in welcher sich die Zuteilungsbewertungzahl, welche sich erst entwickeln muss. Je nach Tarifart kann die Zuteilungsreife in ca. 2-4 Jahren erreicht werden. Dafür gibt es eine Berechnungsformel. Wenn man aber den Faktor dazu nicht kennt ist die Berechnung nicht möglich.

Der Grundgedanke des Bausparens ist, das man 5-10 Jahre anspart und dafür im Anschluss mit einem zinsgünstigen Kredit belohnt wird. Beispiel: Ich schließe einen BSV über 50.000 € ab, spare 50% der Bausparsumme an und erhalte dann die anderen 25.000. zu einem sehr gutem Zins. Ich bekomme als 50.000 € ausgezahlt, für 25.000 € bezahlen ich aber nur Zinsen. Um dieses Konstrukt nutzen zu können, muß der BSV zuteilungsreif sein. Das bedeutet

  1. 40-50% der Bausparsumme muß angespart sein (je nach Tarif)
  2. es muß eine bestimmte Bewertungszahl erreicht sein

Benötigt man seinen Kredit aber eher, so erfolgt eine Zwischenfinanzierung. Wäre z.B: mein 50.000-er BSV erst am 1.7.2013 zuteilungsreif, so würde mir jetzt die Bausparkasse die 50.000 € sofort zur Verfügung stellen. Dafür berechnet sie mir einen Zins über die Laufzeit bis zur Zuteilung, also gut 18 Monate. Hier gilt natürlich, je kützer noch die eigentliche Ansparphase, je niedriger der Darlehenszins.

Natürlich muß ich die ursprüngliche Sparrate weiter bezahlen, denn die eigentiche Zuteilung ist ja erst 7/13. habe ich dieses Datum erreicht, so fällt die Zwischenfinanzierung weg und der Vertrag wird so gestellt,als ob ich ihn ganz normal bespart hätte, also nur noch Zinsen auf die restlichen 25.000 €

Eine Vorfinanzierung geschieht dann, wenn man z.B. einen BSV komplett neu abschließt und ihn gleich als Darlehen nutzen möchte. Die Vorgensweise ist dabei analog der Zwischenfinanzierung, nur das es natürlich i.d.R. wesentlich länger dauert, bis der Vertrag zuteilungsreif ist.

Hallo KW,

hoffentlich haben Sie einen solchen Vertrag nicht abgeschlossen. Das wären vermutlich drei Verträge, die dem netten Berater dreimal eine fette Provision bescheren. 1) Bausparen ist prima. Da zahlt man 1% Abschlussgebühr auf die "Bausparsumme" 2) Ich habe keine Zeit, anzusparen. Kein Problem, dafür gibt es die erste Vorfinanzierung. 3) Bevor man Anspruch auf Auszahlung des Bausparsumme (angesparte Gelder und das eigentliche Bauspardarlehen) hat, muss das angesparte Geld der "Bauspargemeinschaft" eine Zeitlang zur Verfügung stehen, da in diesem System die Darlehen der "alten" Bausparer von den Einzahlungen der "jungen" Bausparer finanziert werden. Auch hier keine Zeit? Kein Problem, dafür gibt es die zweite Vorfinanzierung.

Bei den heutigen Hypothekenzinsen lohnt sich Bausparen überhaupt nicht mehr. Für viele Zwecke gibt es auch sehr günstige Darlehen der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die über die Hausbank abgewickelt werden.

Gruß franzaes

Bei den heutigen Hypothekenzinsen lohnt sich Bausparen überhaupt nicht mehr.

Diese Aussage ist doch wohl ein wenig voreilig. Bausparen lohnt sich natürlich dann, wenn der günstige Bausparkredit zuteilungsreif ist, man einen Kredit oder die Ablösung eines Kredits braucht, und die normalen Hypothekenzinsen dann wieder höher liegen. Man kann kaum davon ausgehen, dass die angesprochenen heutigen Hypothekenzinsen auch in Zukunft so niedrig bleiben. KfW-Darlehen gibt es nur begrenzt, und der Zinssatz liegt von den normalen Hypothekenzinsen auch nicht so weit weg. Ob sich das Bausparen wirklich lohnt, kann niemand im Vorraus mit Sicherheit sagen, aber wer Planungssicherheit will, ist damit auf jeden Fall gut bedient.

Bei den heutigen Hypothekenzinsen lohnt sich Bausparen überhaupt nicht mehr

Ich möchte dieser pauschalen Aussage widersprechen.

  1. Wer derzeit einen BSV abschließt, der bekommt Finanzierungstarife mit nicht mal 2% effektiven Darlehenszins. Diese Zinsen stehen bei Vertragsabschluss schon fest, somit hat man für eine spätere Finanzierung eine Planungssicherheit in Bezug au die monatliche Belastung.
  2. Wer weiß heute z.B. wie in 10 Jahren der marktübliche Zins bei Annuitätendarlehen aussehen ? Sicherlich über 2% .....
  3. Auch Finanzierungstarife haben heute ca. 1% Guthabensverzinsung. Hört sich nicht viel an, aber muß zum einen in Bezug zum ebenfalls nominalen Darlehenszins in Höhe von 1% gesetzt werden. Außerdem bekomme ich derzeit auch nicht unbedingt wesentlich mehr an ZInsen im Sparbereich.
  4. In einen BSV kann ich sehr gut vermögenswirksame Leistungen einfließen lassen und mir ebentuell Wohnungsbauprämie gewähren lassen.

Fazit: Man muß immer im Einzelfall prüfen ob sich so eine Variante lohnt oder nicht, pauschale Ablehnungen oder Befürwortungen sind nicht zielführend.