Zur Kündigung genötigt, was tun?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wende dich an die zuständige Gewerkschaft und lege Kündigungsschutzklage ein. Dabei musst du natürlich die erzwungene Kündigung zurück ziehen.

Ob die Herrschaften sich dann betreit erklären vor dem Arbeitsgericht die Unwahrheit zu erklären, wird sich dann zeigen. Aber alleine stehst du da ziemlich auf verlorenem Posten.

Für die Klage hast du aber nur 3 Wochen Zeit.

Außerdem solltest du dieses "Team" bei der Polizei wegen Nötigung anzeigen. Einen vernünftigen Job hast du da sowieso NIE MEHR

Such Dir Hilfe bei einem Fachanwalt für Arbeitsrecht .....

und erstatte auf jeden Fall gegen den Betrieb Strafanzeige - versuch auch die anderen betroffenen Kollegen zu mobilisieren

Zunächst einmal hättest Du das nicht unterschreiben sollen. Gegen eine fristlose Kündigung hättest Du erfolgreich vor Gericht ziehen können und ebenso gegen ein schlechtes Arbeitszeugnis.

So wie Du das beschreibst ist das ein ganz klarer Fall von Nötigung.

Da es ja auch Kollegen von Dir betraf und es somit mehrere Zeugen gibt, geht bitte gemeinsam zur Polizei und erstattet Anzeige wegen Nötigung. Der Fall geht dann erst einmal an die Staatsanwaltschaft und es wird gegen das betreffende Unternehmen ermittelt. Anschließend könnt ihr wahrscheinlich von einem Arbeitsgericht feststellen lassen, daß die Kündigungen unwirksam sind. Dem AG bleibt dann nur die Möglichkeit einer odentlichen Kündigung bzw. Zahlung einer Abfindung.

Es gäbe natürlich auch die Möglichkeut, daß jetzt an die große Glocke zu hängen und die Presse einzuschalten - allerdings dreht Euch Euer Ex-Arbeitgeber dann nachher einen Strick daraus, wegen Weitergabe von Internas und ihr habt dann vor dem Arbeitsgericht wieder schlechtere Chancen, daß die Kündigung zurückgenommen wird.

DerHans  26.01.2013, 12:37

NICHT anschließend. Die Klage vor dem Arbeitsgericht muss möglichst schnell, spätestens aber nach 3 Wochen eingereicht werden. Das könnte für die Kollegen bereits zu spät sein

Ketzerweib 
Fragesteller
 26.01.2013, 12:44
@DerHans

Nein, aber das muß jetzt ganz schnell gehen! Die Kollegen haben die Kündigungen am 11.01. unterschrieben.

DerHans  26.01.2013, 16:57
@Ketzerweib

Es reicht, wenn die Klage beim Arbeitsgericht rechtzeitig eingereicht wird. das kann formlos schriftlich, oder zur Niederschrift erfolgen. Beim Arbeitsgericht herrscht kein Anwaltszwang. Wenn ihr aber einen Anwalt einschaltet, müsst ihr ihn auf jeden Fall selbst bezahlen.

Die Anzeige wegen Nötigung und Erpressung ist ein Offizialdelikt. Da wird die Staatsanwaltschaft von sich aus tätig.

Das klingt für mich eher nach Nötigung und da das wohl vielen so passiert ist, würde ich mich schnellstens mit einem Rechtsanwalt in Verbindung setzen, um zu sehen, was man tun kann.

Ich bin kein Jurist, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass man diese Kündigung zurückziehen kann, da sie unter Druck erfolgt ist. Es müssen nur Kollegen bezeugen, dass es ihnen ebenso ergangen ist. Gemeinsam könnt ihr diese Typen in die Pfanne hauen - oder wenigstens einen Vergleich, eine Abfindung, o.ä. herausschlagen.

Es scheint mir jedenfalls sicher zu sein, dass die neuen Chefs Euch ´raushaben wollen, um neue Leute billiger einzustellen oder das Personal druch billigere Leihkräfte zu ersetzen.

Das Vorgehen ist jedenfalls - wenn Du Dir nichts hast zuschulden kommen lassen - in höchstem Masse anrüchig.

Alleine schon das Schweigegebot rechtfertigt den Gang zum Anwalt.

Danke erstmal für die zahlreichen und schnellen Antworten!

Ich hab grad meine Kollegin den Link geschickt, die dann sofort anrief. Sie und auch der Filli gehen mit zum Anwalt! Das man da nicht nur wegen Nötigung gegen angehen kann, war mir gar nicht bewußt!

Ich hab übrigens auch erst gesagt, mir würde soetwas nicht passieren! Mich bringen die nicht dazu, irgendwas zu unterschreiben! Ja, das waren meine Worte wie die Kollegin mich anrief und mir das erzählte... Und dann saß ich da! Ich weiß nicht, welche Kurse die gemacht haben, aber für einen Augenblick habe ich die Unterstellungen sogar geglaubt! Die letzte Woche war ich fast nur am Heulen, weil ich wußte, das ich nichts falsch gemacht habe, es aber irgendwo alles nicht richtig realisieren konnte...