Zur Kündigung genötigt, was tun?
Hallo, zum 01.01. fand in unserem Laden ein Besitzerwechsel statt. Eine Woche später wurden meine Kollegen nacheinander ins Büro zitiert und jeder für min. eine Stunde lang "verhört". Unter anderem wurde unterstellt, das wir betrogen und geklaut hätten. Bei dieser Aktion waren immer die drei neuen Chefs und zwei Herren aus der Zentrale anwesend. Wir saßen jedoch ganz allein ohne Zeugen unsererseit da! Ich war zu dem Zeitpunkt krank geschrieben. Als ich am 21. wieder kam, durfte ich auch sofort ins Büro. Auch ich wurd eine Stunde lang mit Vorhaltungen bombadiert, mit der Staatsanwaltschaft bedroht etc. Man hat mich kaum zu Wort kommen lassen. Und wenn ich nicht sofort meine Kündigung schreiben würde, würden sie mir fristlos kündigen, eine schlechte Beurteilung ausstellen und das ganze an die entsprechenden Stellen weiter leiten! Ich habe meine Kündigung (die mir von der Chefin diktiert wurde) unter Tränen geschrieben! Folgender Text: Sehr geehrte Damen u Herre, hiermit kündige ich meine bestehendes Arbeitsverhältnis aus privaten Gründen zum 21.01.2013. MfG blabla... Das Datum, an dem ich die Kündigung angeblich geschrieben habe, mußte ich mit dem 15.01. angeben.
Ich habe ehrlich nicht betrogen oder sonst was!!! Hab immer nur so gehandelt, wie es mir bei der Einarbeitung gezeigt wurde! Über zwei Jahre habe ich so gearbeitet, und auf einmal soll das falsch sein?! Ich versteh die Welt nicht mehr! Mal abgesehen davon, das ich Angst vor einer evtl. Sperre habe, macht es eigentlich Sinn, einen Anwalt auf zu suchen? Haben wir vllt eine Chance, gegen diese Nötigung an zu gehen? Mir wurde zwar von den Chefs auferlegt, kein Wort über die Sache zu verlieren, aber ich halt den Mund nicht! Ich schwöre bei allem was mir lieb und teuer ist, das ich immer nur nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe! Vllt finden sich hier ja auch noch die ein oder anderen, denen soetwas bei dieser Firma auch passiert ist, da es sich um eine große Kette von Tierfachmärkten handelt.
14 Antworten
Wende dich an die zuständige Gewerkschaft und lege Kündigungsschutzklage ein. Dabei musst du natürlich die erzwungene Kündigung zurück ziehen.
Ob die Herrschaften sich dann betreit erklären vor dem Arbeitsgericht die Unwahrheit zu erklären, wird sich dann zeigen. Aber alleine stehst du da ziemlich auf verlorenem Posten.
Für die Klage hast du aber nur 3 Wochen Zeit.
Außerdem solltest du dieses "Team" bei der Polizei wegen Nötigung anzeigen. Einen vernünftigen Job hast du da sowieso NIE MEHR
Such Dir Hilfe bei einem Fachanwalt für Arbeitsrecht .....
und erstatte auf jeden Fall gegen den Betrieb Strafanzeige - versuch auch die anderen betroffenen Kollegen zu mobilisieren
Zunächst einmal hättest Du das nicht unterschreiben sollen. Gegen eine fristlose Kündigung hättest Du erfolgreich vor Gericht ziehen können und ebenso gegen ein schlechtes Arbeitszeugnis.
So wie Du das beschreibst ist das ein ganz klarer Fall von Nötigung.
Da es ja auch Kollegen von Dir betraf und es somit mehrere Zeugen gibt, geht bitte gemeinsam zur Polizei und erstattet Anzeige wegen Nötigung. Der Fall geht dann erst einmal an die Staatsanwaltschaft und es wird gegen das betreffende Unternehmen ermittelt. Anschließend könnt ihr wahrscheinlich von einem Arbeitsgericht feststellen lassen, daß die Kündigungen unwirksam sind. Dem AG bleibt dann nur die Möglichkeit einer odentlichen Kündigung bzw. Zahlung einer Abfindung.
Es gäbe natürlich auch die Möglichkeut, daß jetzt an die große Glocke zu hängen und die Presse einzuschalten - allerdings dreht Euch Euer Ex-Arbeitgeber dann nachher einen Strick daraus, wegen Weitergabe von Internas und ihr habt dann vor dem Arbeitsgericht wieder schlechtere Chancen, daß die Kündigung zurückgenommen wird.
Nein, aber das muß jetzt ganz schnell gehen! Die Kollegen haben die Kündigungen am 11.01. unterschrieben.
Es reicht, wenn die Klage beim Arbeitsgericht rechtzeitig eingereicht wird. das kann formlos schriftlich, oder zur Niederschrift erfolgen. Beim Arbeitsgericht herrscht kein Anwaltszwang. Wenn ihr aber einen Anwalt einschaltet, müsst ihr ihn auf jeden Fall selbst bezahlen.
Die Anzeige wegen Nötigung und Erpressung ist ein Offizialdelikt. Da wird die Staatsanwaltschaft von sich aus tätig.
Das klingt für mich eher nach Nötigung und da das wohl vielen so passiert ist, würde ich mich schnellstens mit einem Rechtsanwalt in Verbindung setzen, um zu sehen, was man tun kann.
Ich bin kein Jurist, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass man diese Kündigung zurückziehen kann, da sie unter Druck erfolgt ist. Es müssen nur Kollegen bezeugen, dass es ihnen ebenso ergangen ist. Gemeinsam könnt ihr diese Typen in die Pfanne hauen - oder wenigstens einen Vergleich, eine Abfindung, o.ä. herausschlagen.
Es scheint mir jedenfalls sicher zu sein, dass die neuen Chefs Euch ´raushaben wollen, um neue Leute billiger einzustellen oder das Personal druch billigere Leihkräfte zu ersetzen.
Das Vorgehen ist jedenfalls - wenn Du Dir nichts hast zuschulden kommen lassen - in höchstem Masse anrüchig.
Alleine schon das Schweigegebot rechtfertigt den Gang zum Anwalt.
Danke erstmal für die zahlreichen und schnellen Antworten!
Ich hab grad meine Kollegin den Link geschickt, die dann sofort anrief. Sie und auch der Filli gehen mit zum Anwalt! Das man da nicht nur wegen Nötigung gegen angehen kann, war mir gar nicht bewußt!
Ich hab übrigens auch erst gesagt, mir würde soetwas nicht passieren! Mich bringen die nicht dazu, irgendwas zu unterschreiben! Ja, das waren meine Worte wie die Kollegin mich anrief und mir das erzählte... Und dann saß ich da! Ich weiß nicht, welche Kurse die gemacht haben, aber für einen Augenblick habe ich die Unterstellungen sogar geglaubt! Die letzte Woche war ich fast nur am Heulen, weil ich wußte, das ich nichts falsch gemacht habe, es aber irgendwo alles nicht richtig realisieren konnte...
NICHT anschließend. Die Klage vor dem Arbeitsgericht muss möglichst schnell, spätestens aber nach 3 Wochen eingereicht werden. Das könnte für die Kollegen bereits zu spät sein