Wirtschaft: Wie kommt man aus Depression wieder in den Aufschwung?

9 Antworten

Nun das ist eine höchst komplexe Schlage die sich nicht ohne weiteres in wenigen Worten zusammenfassen lässt, es gibt unzählige Ökonomen die sich tag täglich damit auseinandersetzten und es gibt unzählige Thematiken was das ganze erschwert zu verstehen aber man könnte es anhand eines kleinen Beispiels darlegen:

Eine Kleinstadt mitten im nirgendwo hat c.a. 1.000 Einwohner, von diesen 1.000 Einwohner heiraten statt in den letzten zwei Jahren von sonst üblichen 7 Paare, gleich 15 Paare auf einmal, dadurch herrscht Hochkonjunktur, es müssen neue Möbel hergestellt werden, da hängt ein großer Wirtschaftskreislauf zusammen vom Holzfäller bis zum Händler, es müssen Hochzeitsgeschenke angeschafft werden, demnach herrscht eine große Nachfrage in allen Bereichen, jeder hat viel zu tun, da aber die Wohnsituation ziemlich nüchtern ausschaut gibt es Mieterhöhungen, ebenso kosten die Rohstoffe mehr da deutlich mehr als zuvor benötigt wird und Unternehmen deswegen Überstunden abhalten müssen.

Da ggf. viele Produkte nun teils 20% mehr kosten, schaut es im darauffolgenden Jahr für viele Paare nicht so rosig aus, demnach heiraten im darauffolgenden Jahr nur noch 2 Paare, Sie können sich das ganze ggf. leisten da Sie im Jahr zuvor viele Überstunden durchgeführt haben.

Da aber nun Unternehmen für die Produktion teils große Investitionen in neuen Möbelanlagen gesteckt haben, müssen Sie zwangsläufig Personal kündigen, ähnlich geht es vielen Unternehmen und nun klagen alle, Sie verlangen alle mehr Geld und eine Rezension hat sich in der Kleinstadt eingependelt... 

Nach wenigen Jahren stabilisiert sich jedoch die Sachlage, da ohne hin längst überfällige Hochzeiten fällig sind, da teils von den Großeltern geerbt worden ist und binnen kürzester Zeit befindet sich die Kleinstadt wieder in goldenen Blütezeiten....

Das ist natürlich nur ein kleiner Beispiel, die reale Wirtschaft schaut viel komplexer aus, in einigen Branchen braucht es mehrere Jahre bis sich die Lage erholt, bei anderen erholt sich die Lage nie, andere Bereiche hingegen entstehen quasi über Nacht und es Endstehen neue Märkte....

Leider gibt es keinen exakte Prognosen wie etwas sich konkret in Zukunft entwickelt, viele "Normen" und "Regelungen" wovon man früher ausgegangen ist, trifft heute teils überhaupt nicht mehr, die ganze globale Wirtschaft hängt eng verstrickt miteinander.

Was du dir aber ganz gut vorstellen kannst ist das nicht jeder Jeden Tag, zum Supermarkt fährt um sich stets das gleiche zu kaufen, an einem Tag kauft man sich die Wahre X 3 Tage später die Wahre Y und wiederrum 7 Tage später etwas ganz anderes weil man die letzten Tage im Urlaub gewesen ist und so verteilen sich die Bedürfnisse und Flüsse von Gelder.

Man kann sich das ganz gut wie mit Ebbe und Flut vorstellen, mal kommen wellen, die Menschen kaufen, dann hat man genug (Marktsättigung) es endetet die Ebbe, nach einer weile entsteht wieder eine Nachfrage und es gibt ggf. neue Produkte auf dem Markt, die Flut kommt wieder und die Wirtschaft brummt. 

Zusammengefasst: MAN KANN KEINE PAUSCHALE ANTWORT AUF EINE DERART KOMPLEXE FRAGE geben. 

Nur als Randbemerkung:

Man kann eine Depression auch übertünchen:

Verfälschung der Arbeitslosenstatistik, durch Herausnahme der Umschüler und 1€-Jobber

Föderung geringbezahlter Jobs durch Lockerung der Regeln für die Zeitarbeit und Lockerung des Kündigungsschutzes

Verkauf von staatlichem und städtischen Besitz an private Investoren zur kurzfristigen Sanierung der öffentlichen Finanzen
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Wie soll eine Leitzinspolitik zur Konjunkturbelegung eigentlich noch aussehen, wenn der Leitzins sich teilweise schon im negativen Bereich befindet ? Die alten Modelle sind doch in grossen Teilen bereits widerlegt.

Indem der Staat die Konjunktur wieder belebt. In Deutschland gab es ja nach der Wirtschaftkrise 2007/2008 die Abwrackprämie, wo man für sein altes Auto, das man verschrotten ließ, 2000 Euro vom Staat bekam. So hat man gehofft, dass sich die Leute dann viele deutsche Neuwagen kaufen und so die Wirtschaft wieder anspringt.

Und es gab ja noch die Bankenrettung, da hat der Staat Banken mit Milliarden bezuschusst.

Der Auslöser einer Depression ist eine Finanzkrise, wie Weiland 1929 in den USA.
Damals handelte die FED (Notenbank) nicht, sondern ließ dem Treiben ihren Lauf.

Wenn eine Notenbank, wie jüngst die EZB, während einer Finanzkrise intervenieren wird, wird früher oder später die Wirtschaft wieder anspringen, ebenso die Inflation.
Funktion einer Inflation ist schlicht Geldentwertung, womit regelmäßig auch die auslösenden Schulden einer Finanzkrise entwertet werden.

Soweit zur Romantik.
1929 kamen die Ami's (genauer Anfang der 1930er Jahre) wieder aus der Depression durch Kriegsrüstung, was regelmäßig ein staatliches Konjunkturprogramm darstellt.
Im weiteren Verlauf der sattsam bekannten Geschichte, folgte Krieg und Zerstörung zum Wiederaufbau, was seinerseits die Wirtschaft antreibt, auf Grund der sich einstellenden Nachfrage.

Hat es gerade keinen Krieg, ist die letzte Instanz immer die Notenbank.