Wir möchten ein Haus kaufen aber der Eigentümer möchte noch 5 Jahre Mietfrei darin wohnen bleiben es wirkt sich natürlich auf den kaufpreis positiv aus?

10 Antworten

Aufgabe des Notars ist es, entsprechende Verträge auszuarbeiten. Natürlich kann der Notar diese Situation also im Kaufvertrag berücksichtigen.

Zu bedenken ist allerdings, dass innerhalb der nächsten Jahre Reparaturen und Renovierungen anfallen. Hier sollte bereits klar im Vorfeld geregelt werden, wer was übernimmt. Bekommt der Verkäufer nämlich ein notariell eingeräumtes Wohnrecht, kann es zu Problemen kommen, wenn er seinen Pflichten nicht nach kommt.

Gehen tut alles, aber es ist die Frage des Warum?

Er wird sein Geld heute wollen und dieses die nächsten Jahre in eurem Eigentum verleben.Dann hat er kein Vermögen und keine Einkünfte mehr und ihr könnt schauen wie ihr ihn rausklagt.

Ob er die Nebenkosten tragen kann/wird ist möglich, aber gewiss?

Ich würde mir ganz genau anschauen warum der Verkäufer diesen besonderen Weg wünscht.

Letztendlich ist alles Sache der Vereinbarung. Allerdings wird es da oft Probleme bei der Bewertung geben. Ganz klar gesagt: Über das, was eine Nutzungsentschädigung in realistischer Höhe ist, wird es zwischen Käufer und Käufer himmelweite Einschätzungsunterschiede geben. Dieser -wie auch immer ermittelte- Betrag ist dann vom ursprünglich vereinbarten Kaufpreis abzuziehen.

Sodann sehe ich erhebliche steuerliche Probleme auf Dich zukommen:

Das "Absetzen" von Kosten jedweder Art ist bei der Vermietung nur möglich, wenn man auch Einnahmen hat. Hier steckst Du nun in der Zwickmühle. Wenn Du dem Finanzamt lediglich die Kosten in der Anlage V erklärst, aber nicht zugleich Einnahmen, zieht das FA die Keule "Liebhaberei" und streicht Dir diese Ausgaben komplett.

Enthüllst Du aber diese Vereinbarung (was zwangsläufig geschieht wenn das FA von Dir Vorlage des Notarvertrags verlangt), dann rechnet man Dir die Ersparnis voll als Einnahme an. Rechne Dir besser vorher aus, ob sich das dann noch lohnt.



Keineswegs unüblich! Gerade ältere Menschen wählen immer häufiger diesen Weg, um so ihr Erbe mit warmen Händen geben zu können oder im Alter mehr reisen zu können etc., dabei aber trotzdem ihr vertrautes Heim noch weiterhin nutzen können.

Ihr würdet die gesamte Miete der fünf Jahre zzgl. evtl. Zinserträge darauf beim Kaufpreis in Abzug bringen. Es bedarf also einer soliden Bewertung der Immobilie. Ähnliches passiert ja auch, wenn man eine Immobilie erwirbt, in der z. B. ein Elternteil der Verkäufer ein lebenslanges Wohnrecht oder sogar Nießbrauchrecht hat, z. B. auf eine Einliegerwohnung. Diese Rechte lassen sich bewerten. (Sachverständiger oder Gutachter)

Dadurch ist der Kaufpreis geringer sowie auch alle Kaufnebenkosten (Notargebühren, Grunderwerbsteuer, Gebühren des Grundbuchamts und evtl. Maklerprovision). Es gibt also eine Ersparnis beim Erwerb. Ob es sich am Ende FÜR EUCH rechnet, muss ein Steuerberater Euch ausrechnen, der Eure finanzielle Situation kennt.

So etwas kann Sinn machen, wenn jemand über viel Bargeld verfügt und / oder hohe Einkünfte hat, und das Geld angelegt werden soll, evtl. sogar mit einem Verlust aus Vermietung und Verpachtung zur Steuerersparnis.

Die Nutzungsvereinbarung solltet Ihr von einem Rechtsanwalt aufsetzen lassen, damit alle Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien klar geregelt sind. Diese Nutzungsvereinbarung sollte ggfs. Teil des Kaufvertrages werden.

Klar sein muss Euch: Es gibt nicht - wie bei einem Mietvertrag - gesetzlich geregelte Kündigungsfristen.

Was nützt Dir ein Haus, wenn Du es selber nicht bewohnen kannst. Daher bringt doch so ein Kauf auf Dauer nichts, daher ist davon abzuraten.

Es kommt sehr auf die Umstände an. (s. mein Kommentar zu uni1234)

Es geht um eine Kapitalanlage. Liegt es günstig und ist eher eine Wertsteigerung bei gleichzeitiger Steigerung der marktüblichen Mieten zu erwarten, wird es zwar erst in 5 Jahren Mieteinnahmen bringen, bis dahin aber Rendite in Form der Wertsteigerung.

Die Frage ist doch, was macht man mit viel Geld auf dem Bankkonto derzeit:

In Aktien anlegen, damit wildfremde, meist gierige Menschen dafür sorgen, dass ein Großteil des Kapitals mit der nächsten Krise vernichtet wird?

In sonstige Wertpapiere, die derzeit keine Rendite bringen oder einfach nur auf dem Bankkonto liegen lassen und zusehen, wie es durch Preissteigerung mehr und mehr an Wert verliert?

Mit dem Kauf eines Hauses dagegen verschafft man sich ein Eigentum, das im Grundbuch verbrieft wird und durch das Grundgesetz weitgehend geschützt ist. Im Gegensatz zu einer Eigentumswohnung, wo man Mitglied einer mehr oder weniger guten Eigentümergemeinschaft ist, wo man u. U. nicht viel zu sagen, aber häufig viel zu bezahlen hat, hat man es bei einem Haus selbst in der Hand, was wann wozu investiert wird und was am Ende damit passiert.

Wenn jemand schon ein Haus hat, das er selbst bewohnnt, kann das Eigentum an einem Haus in dem konkreten Fall ermöglichen, dass Menschen weitere 5 Jahre dort gut wohnen können, während sie gleichzeitig schon den Ertrag aus dem Verkauf für ihr Leben nutzen können und nach dem Auszug der jetzigen Bewohner kann man es z B. einer Familie vermieten, die sich selbst kein eigenes Haus leisten kann, aber glücklich darüber ist, ihren Kindern eine gute Umgebung zum Aufwachsen bieten zu können, in dem sie als Mieter für längere Zeit das Haus nutzt und dafür auch gerne und ordentlich Miete bezahlt.

Somit bringt der Kauf des Hauses auf Dauer schon sehr viel Nutzen, wenn die Umstände passen.