Wieviel Haus können wir uns leisten, habt ihr Erfahrung?

10 Antworten

Kein Eigenkapital, 2450€ (Brutto oder Netto?) und dann einen Kredit über 300.000€? (Erwerbskosten etc. kommen ja auch noch). Nein, da sehe ich keine Chance. Die meisten Banken verlangen mindestens 20% Eigenkapital.

Man braucht 20% Eigenmittel. 

Moin, moin,

also die Frage kann man nicht so schnell beantworten. Ich mag Dir aber die wichtigsten Infos geben, weil ich mich beruflich damit auskenne und den ganzen Tag nichts anderes mache, als Baufinanzierungen zu vermitteln (bin GF von der CE-Baufinanz GmbH).

Ob Ihr das Geld bekommt hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab.
Über allem steht die Kapitaldienstfähigkeit aus Sicht der Bank, die gesichert sein muss. Diese ergibt sich aus der Belastung, Eurem Familieneinkommen, der Anzahl an Familienmitgliedern und euren Ausgaben. Zusätzlich beeinflußt die Immobilie und die Sollzinsbindung die Kapitaldienstfähigkeit. Die Bank wird die Immobilien bewerten, daraus ergibt sich der nominal Zins und dieser ist dann für die Rate verantwortlich. Die Rate und das Haushaltseinkommen, bzw. die Haushaltsrechnung muss dann aufkommen, bzw. ein positves Ergebnis ausweisen. Wenn dem so ist, steht dem ganzen nichts mehr im Wege. Mein Tipp wenn es knapp wird, checkt mal welche Banken es noch gibt außer die Hausbank. Bei diesen gebt Ihr dann an, dass Ihr kein Auto habt, weil dass alleine immer 250 EUR vom Einkommen auffrisst. Deine Selbstständigkeit werden die Banken in der Regel nicht ansetzen, weil Sie noch nicht lange genug läuft.

Wenn du noch Fragen hast, melde Dich gerne noch mal. Wie gesagt, ggf. macht es Sinn mit anderen Banken zu sprechen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Eure Hausbank die günstigste ist, ist gleich 0. Außerdem erkennt jeder Banker gleich, ob Ihr Ahnung habt und vergleicht. Ich würde daher gleich davon sprechen, dass Ihr noch diverse andere Banktermine habt, und dass die Euch gleich die absolute Kampfkondition nennen sollen. Zudem würde ich erwähnen, dass Ihr auch nicht nochmal kommt und die Kondtionen nachverhandelt. Entweder Sie machen gleich ein anständiges Angebot oder Sie sind raus. Druck aufbauen und nicht demütig auftreten. Auch wenn Ihr ein knappes Haushaltseinkommen habt. Wenn es daran scheitert seid Ihr eh raus, wenn nicht geht es aber darum die ünstigste Kondition zu bekommen.

LG

Krille

Ich zähle mal auf:

  • Ihr habt 10.000 Euro.
  • Dein Mann bekommt monatlich 2450 Euro netto ausbezahlt.
  • Du hast ein Kleingewerbe mit unbekanntem Ertrag (die Beträge sind Umsatz oder Gewinn nach Steuern, Abgaben, IHK, Versicherungen, Einkauf, etc. also aller Kosten) und noch nicht vorhandener steuerlicher Bewertung in der Einkommensteuererklärung
  • Ihr habt ein Kind.
  • Ob Ihr Eure Ausgaben gut steuert, weiss ich nicht, wenn man bauen will und dann 30.000 Euro für Hochzeit und Urlaub ausgibt.

Zu dritt sollte man für das tägliche Leben mindestens 1500 Euro ohne Auto rechnen.

Es bleiben also höchstens um die 900 Euro pro Monat für

  • Hausnebenkosten (erfahrungsgemäß ab 250 Euro)
  • Instandhaltungskosten (pro Jahr für ein Reihnenhaus ab 2-4% des Kaufpreises, also pro 100.000 Euro mindestens 3000 Euro = 250 Euro pro Monat.
  • Grundsteuer
  • Kreditrückzahlung

Da schon die Punkte Hausnebenkosten und Instandhaltungskosten zusammen 500 Euro ausmachen, bleiben noch 400 Euro für einen Kredit.

Die 10.000 Euro sind für Notar, Grunderwerbsteuer und Umzug etc. weg.

Für 100.000 Euro Kredit zahlt man bei 2% Zinsen pro Monat ca 170 Euro Zinsen. Es bleiben 230 Euro für die Tilgung.

Die Grundsteuer ist noch nicht bezahlt und Ihr habt kein Auto.

Nach 10 Jahren habt Ihr für 100.000 Euro am Anfang noch ungefähr 60-000 bis 70.000 Euro Restschulden.

Wenn dann der Zinssatz bei 8% liegt (war sehr lange der Durchschnitt), sind das nur für die Zinsen pro Jahr 4.800 bis 5.600 Euro.

Das bedeutet, dass Ihr spätestens dann verkaufen müsst, weil kein Geld für die Tilgung mehr da ist.

Meine Empfehlung: HÄNDE WEG. Ihr könnt schon 100.000 Euro nicht ernsthaft finanzieren.

Ja ne die 30000 waren schon geplant für die Hochzeit auszugeben. Ich will damit nur sagen das wir auch Geld zur Seite legen können. Und die Hochzeit war vor 6 Monaten. Also schon alles vorbei. Aber echt Danke für die Antwort. Sehr realistisch ! Weil man selber schätzt das alles ganz anders ein. 

@marlen28

Ok, das heisst Ihr habt eine gute Disziplin bei den Ausgaben und ihr wisst, warum ihr was wofür ausgebt. Das ist schon mal wichtig.

Am Ende ist es aber mit Eurem Einkommen und dem jetzigen Ersparten besser zur Miete zu wohnen. Ich empfehle erst dann zu kaufen, wenn man pro Jahr 10% für die Bank übrig hat, die Nebenkosten und die Instandhaltung mit jeweils 100 Euro Puffer stemmen kann und mit Auto, Urlaub und allem zum Leben mindestens noch 200-400 Euro Luft drin sind.

Bei Euch sind leider die Wünsche größer als der Geldbeutel.

Die Bank, wenn sie seriös berät, was durchaus nicht selbstverständlich ist, sollte Euch zum jetzigen Zeitpunkt abraten.

250000 € ist für Euer Budget zu viel. Das könnt Ihr Euch auf Dauer nicht leisten. Das Risiko ist viel zu groß.

Ihr habt Null Eigenkapital; das Kleingewerbe steht auf wackeligen Füßen und kann durchaus wegbrechen (kann! Muß nicht) und der Lohn Deines Mannes reicht nicht. Wie sicher sein Arbeitsplatz ist, schreibst Du nicht.

Und Ihr habt eine Tochter, wollt ja auch in Urlaub fahren und nicht über 30 Jahre hinten und vorne am Knapsen sein.

Erstmal ansparen soviel wie möglich, d.h.sich bereits jetzt einschränken und Wünsche zurückstellen.

Vielleicht tut es auch ein Altbau-RH zu einem wesentlich günstigeren Preis.

Zum Kaufpreis kommen noch die Erwerbsnebenkosten und die laufenden Kosten (die auch in einer Mietwohnung anfallen) plus Rücklage für Reparaturen/Renovierungen, Versicherungen, Heizungswartung, Schornsteinfeger, Gartenpflege usw. usw. Das alles müßt Ihr Euch leisten können, ohne dass es weh tut. Sonst werdet Ihr nicht glücklich in Eurem Häuschen.