Wie werde ich meine Spielsucht los?

7 Antworten

Ein Betroffener erzählt: Der Weg aus der Spielsucht

20 Jahre lang hat René H. (Name geändert) viele Stunden pro Tag in Spielhallen verbracht und dabei Unsummen an Geld verspielt. Seit zwei Monaten ist nun Schluss. Ein Interview.

    Glücksspiel kann süchtig machen – und teuer werden, erzählt ein Betroffener aus Freiburg. Foto: dpa

Der selbstständige Unternehmer hofft, dass er tatsächlich nie wieder rückfällig wird. Kraft dazu bekommt er bei den "Anonymen Spielern", einer Selbsthilfegruppe für Spielsüchtige. BZ-Mitarbeiterin Beate Beule hat sich mit dem 41-Jährigen unterhalten.

BZ

: Was hat sich in ihrem Leben geändert, seitdem sie nicht mehr spielsüchtig sind?

René H.:

 

Früher bin ich häufig bereits um 8 Uhr in die Spielhalle gegangen. Das ganze Leben hat sich um die Spielsucht gedreht. Wenn ich in meinem Unternehmen zum Beispiel Kunden treffen musste, habe ich die Termine auf den Nachmittag verschoben, um vorher noch spielen gehen zu können. Durchschnittlich war ich pro Tag vier bis fünf Stunden in der Spielhalle.

BZ:

 

Wie viel Geld haben sie verloren?

René H.:

 

Ich weiß es gar nicht so genau. Aber 100 000 Euro pro Jahr werden es wohl gewesen sein. Das Problem ist, dass das ganze wirklich eine Sucht ist: Wenn man einmal gewonnen hat, kann man nicht mehr aufhören. Die Gewinnchancen sind durch die neuen Geräte so immens geworden. Einmal hat ein Bekannter von mir 10.000 Euro gewonnen. Eine Woche später habe ich ihn erneut getroffen. Und das Geld war schon wieder weg.

BZ:

 

Was hat ihre Familie gesagt, dass Sie so viel Geld verspielt haben?

René H.:

 

Meine Familie hat davon gar nichts mitbekommen. Da ich selbstständig bin, bin ich sowieso viel unterwegs und kann mir meine Zeit frei einteilen. Insofern hat mich niemand kontrolliert. Der erste Schritt aus der Sucht war für mich auch, dass ich es meiner Frau gebeichtet habe. Später habe ich es dann auch anderen Familienmitgliedern erzählt. Ich habe einfach für mich beschlossen, dass es so nicht mehr weiter gehen kann.

BZ:

 

Wie hat ihre Familie reagiert?

René H.:

 

Gott sei Dank sehr positiv. Da geht es mir noch vergleichsweise gut. In der Selbsthilfegruppe gibt es viele, die alles verloren haben: Die Frau hat sich von ihnen getrennt, der Job ist weg, sie sind hoch verschuldet.

BZ:

 

Wie haben sie die erste Zeit ohne den täglichen Gang in die Spielhalle erlebt?

René H.:

 

Da ist man richtig auf Entzug, genau wie bei anderen Suchtarten auch. Ich hatte tagsüber Schweißausbrüche und nachts Alpträume. Die Gefahr ist außerdem, dass man dann statt der Spielsucht in eine andere Sucht abrutscht, Alkoholiker wird oder illegale Drogen konsumiert. Ich habe auch eine "Ersatzdroge" gefunden, die aber zum Glück nicht so gefährlich ist: Vor zwei Monaten habe ich mir ein Motorrad gekauft.

BZ:

 

Als Selbstständiger sitzen sie viel vor dem Computer. Haben sie keine Angst, nun im Internet das Spielen zu beginnen?

René H.:

 

Nein, das reizt mich überhaupt nicht. Da würden mir das Flair und die Atmosphäre der Spielhallen fehlen. Und die soziale Komponente. In den Spielhallen sitzt man zwar im Endeffekt auch alleine vor seinem Gerät, trifft aber doch immer wieder die gleichen Leute, mit denen man sich austauscht.

BZ:

 

Zwei Monate sind im Vergleich zu 20 Jahren keine lange Zeit. Denken Sie, dass sie tatsächlich dauerhaft von der Spielsucht weg kommen?

René H.:

 

Das hoffe ich. Die Selbsthilfegruppe gibt mir viel Kraft. Zu Beginn haben wir dort alle eine Münze geschenkt bekommen. Jedes Mal, wenn ich nun meinen Geldbeutel aufmache, sehe ich die Münze als Warnzeichen, nie wieder mein Geld in den Schlitz eines Spielautomaten zu stecken.

http://www.badische-zeitung.de/freiburg/ein-betroffener-erzaehlt-der-weg-aus-der-spielsucht--20937111.html

Bei Spielsucht ist es sehr wichtig sich in Behandlung zu geben da es eine Sucht ist mit der man äußerst schwer alleine fertig wird! Frag mal bei Caritas oder einer anderen sozialen Einrichtung. Liebe Grüße und viel Glück

Mach eine Therapie und rede mit jemanden darüber :)

Therapie...ist die beste Lösung und auch die einzige, die mir einfällt, sie helfen könnte...viel Glück!

Such dir professionelle Hilfe, damit du aus dem Schlamassel raus kommst