Wie viel verdienen die Topanwälte?

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Rechtsanwälte, die in internationalen Großkanzleien angestellt sind, können ein Einstiegsgehalt (!) von jährlich rund 100.000 Euro brutto erzielen.

Hier eine Liste, welche Großkanzleien welche Gehälter an angestellte Rechtsanwälte bezahlen:

http://www.squeaker.net/de/Karriere/Branchen/Juristen/Bewerbung/Einstiegsgehalt

Hierbei handelt es sich aber wohlgemerkt nur um die Einstiegsgehälter für angestellte Rechtsanwälte.

Sobald ein angestellter Rechtsanwalt Partner einer Großkanzlei wird - also betriebsintern aufsteigt -, kann sein jährlicher Bruttoverdienst ohne Weiteres in siebenstellige Höhe (1 Million Euro & mehr) hochkatapultieren.

Man darf sich aber von diesen Zahlen aber nicht blenden lassen. Der "Job" eines Anwalts in einer internationalen Großkanzlei ist unglaublich hart. Es gibt keine 40-Stunden-Woche, und auch mit einer 50- oder 60-Stunden-Woche ist es oft nicht getan.

Ein Verwandter von mir ist seit einigen Jahren in einer internationalen Großkanzlei als angestellter Rechtsanwalt tätig. Er arbeitet durchschnittlich 14 Stunden pro Tag - und das wöchentlich sieben Tage lang. Das sind rund 420 Arbeitsstunden monatlich. Teilt man sein monatliches Bruttogehalt von 10.000 Euro durch diese 420 Arbeitsstunden, kommt man auf einen Stundensatz von gerade mal 23,81 Euro brutto - und das ist nun wirklich nicht so schwindelerregend hoch, wie man erst glaubt, wenn man nur die Höhe des Monatsgehalts, aber nicht die Zahl der Arbeitsstunden kennt ;-)

Ja, ich hab auch schon von 80 Stunden Wochen gehört, dann natürlich noch die ELlenbogenkonkurrenz. Mich hat nur mal das Gehalt interessiert :)

@questionman199

Ja, noch mal zusammenfassend:

  • Einstiegsgehalt jährlich so um die 100.000 Euro brutto im Angestelltenverhältnis.

  • Als Partner einer Großkanzlei sind jährlich durchaus ca. 1 bis 2 Mio Euro brutto realistisch.

Aber auch:

  • hohe steuerliche Abzüge

  • extrem hohe Zahl monatlicher Arbeitsstunden

  • enorm starker Konkurrenzdruck ("Ellenbogendenken", wie du richtig sagst).

Bei Deiner Frage musst Du unterscheiden:

  1. Welchen Gewinn hat ein Partner einer solchen Großkanzlei aus den Erträgen durch die angestellten Anwälte.

  2. Wieviel seines Einkommens ist aus eigenen Beratungen.

Wenn ein Angestellter Anwalt sagen wir 15.000,- Umsatz erwirtschaftet, selbst 5.000,- brutto verdient und damit sagen wir 7.000,- Personalkosten und 5.000,- weitere Kosten verursacht, haben die Partner der Kanzlei allein daraus eine Wertschöpfung von 3.000,-

Aus eigenen Beratungen kann ein Staranwalt eventuell 50.bis über 100.000,- Umsatz für die Kanzlei erzielen. Davon die Kosten für seine Arbeit runter (Assistent, Sekretärin usw.) bleiben 80.000,- übrig.

Das sind mal grobe Kalkulationen, die im einzelfall günstiger sein können.

Topanwälte haben so über 1 Mio., international evtl. 2 Mio. und mehr im Jahr.

auch nicht mehr wie Andere da das Honorar je nach Streitwert festgelegt ist. Ein Klient könnte aber Erfolgsprämie zahlen wenn es zu seinem gunsten ausgegangen ist

Eher nicht, da wahrscheinlich die Haupteinnahmequelle nicht die Rechtsstreit-Gebühren sind, sonden die Beratervertäge und die Diensleistungsverträge

@HansWurst45

Ich dachte auch, dass ein großer Teil aus den Beraterdiensten hervor gehen. Solche Anwälte wollen so wenig wie möglich zu Verhandlungen! Zudem muss man schauen wie hoch der Streitwert, bspw. bei Spekulanzgeschäften ist etc.

@questionman199

Solche Anwälte wollen so wenig wie möglich zu Verhandlungen!


dann haben sie ihren Beruf verfehlt. Wer soll denn sonst ihre Kunden bei Gericht vertreten ?

@newcomer

Also ich glaub, dass man Verhandlungen möglichst vermeiden will durch Vergleiche etc.

Das können wir alle nur raten, aber 7-Stellig wird das wohl schon sein (im Jahr)