Wie viel schreit ein Kleinkind - Ein Fall fürs Jugendamt?

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Schwierig einzuschätzen. Viele Kinder, die vor allem in der Trotzphase sind, schreien und brüllen wirklich bei jedem Mist. Wenn man denen eine Kleinigkeit verbietet, schreien die schon / brüllen etc.

Kann aber auch sein dass das Kind krank ist, was mit dem Magen hat, zahnt etc.

Am besten mal persönlich nachfragen, ob alles in Ordnung sei, ob es dem Baby / Kind gut geht. An der Reaktion und Antwort der Eltern, kannst du schon viel erfahren.

Ah cool, das war eine gute Antwort. Die hilft mir weiter. Das Persönliche Gespräch suchen ist genau der passende Mittelweg zwischen die Behörden alarmieren und gar nix tun. Auf die Idee war ich selber noch gar nicht gekommen. Ganz lieben Dank für deine Hilfe <3

@Meloh9

Hast n Stern für die hilfreiche Antwort bekommen =)

Wobei aber viele Elternforen gute Ideen für "Kinder in der Trotzphase" haben. Trotz ist es ja eigentlich nicht, sondern der erste Versuch des Kindes, selbstständig zu werden. Es gibt heute viele Strategien, um das ohne Frust und Strafen zu unterstützen.

@Tasha

Klar gibt es Foren / Bücher / Ratgeber etc. Bin dennoch der Meinung, dass jedes Kind anders ist und man zwar viel lesen kann, es in der Praxis dann aber meist schwieriger ist.

@Meloh9

Schwierig, ja. Es gibt keine Rezepte, die auf Knopfdruck wirken und nicht jede Idee passt für jedes Kind oder jede Familie. Aber man kennt heute viele Möglichkeiten, die einen Kampf vermeiden oder minimieren. Das ganze Konzept der "Trotzphase" setzt ja von der Begrifflichkeit her auf Konfrontation - das Kind "trotzt", es ärgert einen, es muss "gefügig gemacht werden". Wer das heute noch so versteht, gerät dann in einen Kampf mit seinem Kind und es gibt durchaus Eltern, die die "Trotzphase" als persönliche Auseinandersetzung mit dem Kind sehen und das Kind dann weniger mögen.

Daher würde ich schon probieren, Methoden anzuwenden, die diesen Kampf von vorneherein vermeiden oder umgehen und etwas mehr Ruhe reinbringen, indem man Wege findet, die Bedürfnisse des Kindes zu erfüllen und selbst so gelassen zu werden, dass man eben nicht in eine ständige "Diskussion" mit seinem Kind gerät oder beleidigt ist, weil "plötzlich die Erziehung nicht mehr funktioniert".

@Tasha

Ich bezweifle, dass Eltern ihre Kinder in der Trotzphase oder durch die Trotzphase "weniger mögen". Klar, sollte man auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Wenn das Kind aber beispielsweise lieber spielen will, statt die Zähne putzen zu gehen und ins Bett zu gehen, kann man auf Dauer eben nicht immer auf die Bedürfnisse eingehen.

Babys haben kein anderes Mittel, als Geschrei, ihren Unwillen zum Ausdruck zu bringen. Baby ist aber nicht gleich Baby. Da gibt es auch ganz ruhige darunter und eben auch sogenannte Schreibabys, die kaum zur Ruhe zu bringen sind.

Es ist sehr verständlich, dass das für dich zur Belastung wird. Aber für die Eltern ist die Belastung noch viel größer. Leider musst du, wie die Eltern auch, durch diese Zeit durch. Mit der Zeit wird es besser werden. LG Lazarius

Ich habe das jetzt 13 Jahre hinter mir und immer hieß es "es sind doch nur Kinder"

Meiner Meinung nach ist es nicht normal. Babys schreien ja, aber ab Eintritt Kindergarten müssen auch Kinder lernen Rücksicht zu nehmen und nicht dauernd zu kreischen. Gibt ja auch Orte wo das eindeutig nicht angemessen ist (Bahn, beim einkaufen, im Restaurant..)

Da auch Kinder verschiedene Charaktere haben, ist es kaum zu beantworten, wieviel Geschrei normal ist. Dazu kommen einzelne Phasen in denen die lieben Kleinen lauter oder leiser sind.

Ein Beispiel: Mein Sohn ist 19 Monate alt und war ein "Anfängerbaby". Er hat wenig geweint, eigentlich nur, wenn er Hunger hatte.

Seit einigen Monaten wird er selbstständiger, entdeckt seine Welt und seinen Willen. Seit dem schreit er - auch gerne mal sehr schrill und lange - aus den verschiedensten Gründen:

- der eckige Bauklotz passt nicht durch das runde Loch

- das angebotene Essen will er nicht

- er will das angebotene Essen SOFORT

- er will nicht gewickelt/angezogen werden, er will nicht Zähne putzen

- er darf nichts in die Steckdose stecken

- er will auf dem Arm (oder doch nicht?)

Es gibt tausend Gründe warum ein Kleinkind weint und schreit, meine Beispiel sind nur ein Bruchteil davon. Wenn dann noch die "richtige" Trotzphase kommt, wird es nicht unbedingt einfacher.

Vielleicht ist es wirklich am besten, wenn du einfach mal freundlich fragst, ohne Unterstellungen zu machen oder ähnliches.

Es gibt zwar Schreibabys, aber mit einem Jahr dürfte sich das gelegt haben.

Das, was das Kind veranstaltet, würde ich nicht als normal bezeichnen. Für mich klingt das nach Hilflosigkeit der Eltern.

Das Jugendamt würde ich nicht gleich einschalten. Ich würde erst mal mit den Eltern reden.

Ja genau, beim Jugendamt war ich auch unsicher. Die über reagieren gerne mal. Das habe ich als Kind selber erlebt, als die mich von meinen Großeltern getrennt haben. Ich hab nach einem Zwischending gesucht zwischen Behörden einschalten und gar nix tun. Weil wenn wirklich was ist, will ich nicht untätig gewesen sein. Das persönliche Gespräch suchen ist genau der perfekte Zwischenweg. Danke dir vielmals <3

Hilflosigkeit kann man so pauschal nicht unterstellen. Es gibt genug Gründe, z.B. Behinderungen oder psychische Einschränkungen oder unerkannte Schmerzen, die das Kind nicht artikulieren kann oder massive Ängste, die so ein Schreien auslösen könnten.

Mein Bruder hatte bspw. Downsyndrom und Sauerstoffmangel im Blut und schrie, brüllte, grummelte, johlte vor allem im Jugend- und Erwachsenenalter stundenlang vor sich hin. Abstellen konnte man das nicht, wenn man ihn bat, aufzuhören, tat er das für 2 min und fing dann unbewusst wieder an. Später entdeckten wir zufällig, dass durch das Gejohle der Sauerstoffgehalt im Blut stieg, von 70 auf 90%, und er wohl einfach merkte, dass das Schreien ihm gut tat und es daher immer wieder unbewusst beim Spielen einbaute.

Jetzt stelle dir vor, man hätte ihm drastisch verboten, diese Geräusche zu machen. Er hätte ständig zu wenig Sauerstoff bekommen und sich vielleicht daran gewöhnt und einfach die Not ertragen.

Daher sollte man erst mal ganz genau recherchieren (Arzt etc.), bevor man etwas verbietet, dessen Ursache man nicht kennt.

Es gibt z.B. auch Autisten, die etwas tun müssen, um ihre Umgebung gut wahrzunehmen. Also oft mit den Händen wedeln, an der Wand entlang laufen, sich schaukeln etc. Vielleicht in Einzelfällen auch schreien? Bei Autisten käme noch sehr viel Stress im Alltag hinzu, was eventuell durch Schreien verarbeitet wird.

@Tasha

Ich habe nicht geschrieben, dass das Kind " ruhiggestellt" werden soll.

Über mir wohnt auch ein Kleinkind. Das ist völlig gesund. Aber dieses Kind hat auch Phasen, in denen es schreiend und kreischend durch die Wohnung rennt - allerdings nicht stundenlang. Hier weiß ich aber, dass die Mutter noch sehr jung ist (gerade 18 geworden, das Kind ist reichlich 1 Jahr alt).