Wie viel Kindergeschrei muss man ertragen?
Hallo, Ich schreibe in meiner Not, weil ich seit 6Monaten Nachts nicht schlafen kann. Die Sachlage ist folgende:
Seit einem halben Jahr habe ich neue Nachbarn über mir im Haus, es sind Kroaten und Sie sprechen kein Wort Deutsch. Die Verständigung ist nur mit einem Übersetzer möglich... Ich selber bin schwerstbehindert und sitze im Rollstuhl und bekomme seit einem halben Jahr Nacht kaum ein Auge zu, da die Nachbarn eine ca. 1 1/2 Jährige Tochter haben, die jede Nacht bis zu 3-4 Mal die Nacht schreiend wach wird und jedes Mal bis zu 45 Minuten dran hält. Das Schlafzimmer ist genau über mein Schlafzimmer und ich werde jedes Mal davon wach, da die kleine so laut schreit und die Eltern Nachts die Haustüre auf machen mit dem schreienden Kind auf dem Arm. Das ist dann so laut das spätestens dann die anderen Nachbarn auch wach sind im Haus.
Der Mann von ihr arbeitet von 06-16 Uhr. In der Zeit von 07-14:30 Uhr hört man die Frau mit dem Kind höchstens einmal kurz. Ich bin inzwischen zu 100% sicher, dass die Frau tagsüber mit der kleinen schläft und das Kind deswegen Nachts nicht schläft und mich somit wach hält... Wenn der Mann von ihr von der Arbeit kommt höre ich die kleine immer nur lachen, da der Mann sich mit ihr beschäftigt und am Wochenende wenn er den ganzen Tag Zuhause ist, höre ich die kleine morgens schon lachen und er ist mit ihr am Spielen und Nachts schläft sie auch viel besser und wird nur maximal 1-2 Mal wach statt 3-4 Mal...
Ich habe es jetzt 6 Monate ausgehalten und mich nicht beschwert, aber ich schaffe es langsam nicht mehr, da ich auch mit Opiaten behandelt werde wegen meiner Schmerzen. Und ich tagsüber immer schlafen muss um den Schlaf nachzuholen ...
Ich weiß nicht was ich dagegen machen kann. Wenn Sie mich verstehen würden, würde ich sie freundlich ansprechen. Aber diese Option fällt ja weg... Ich würde mich freuen, wenn mir jemand hilfreiche Tipps geben kann. Ich bedanke mich schon mal im voraus. LG Vivian
5 Antworten
Gespräch zwischen Vermieter und Mieter suchen. Denke wenn der Vermieter ihm deine Situation schildert, dass er dann einknickt und mehr darauf achtet. Für mich persönlich wäre das extremst peinlich dann und ich würde mich entschuldigen bei dir.
Sie sollten dringend die Wohnung wechseln, bevor Sie selbst unter Einsatz von Ohrstöpseln und Schlafmitteln den Verstand verlieren.
Ihr Chancen sind da in jeder Hinsicht sonst gleich Null!
Hallo,
das ist in der Tat in jeglicher Hinsicht eine schwierige Situation, denn die einfachsten Lösungen, wie eigenen Schlafraum verlegen und/ oder Ohropax, fallen bei dir ja weg.
Grundsätzlich ist Kindergeschrei schwer vermeidbar und leider auch nicht an die Nachtruhe anzupassen und daher hinzunehmen. Das Öffnen der Wohnungstür und die zusätzliche Lärmbelästung allerdings nicht!
Grundsätzlich ist auch der Vermieter in der Pflicht, "den Hausfrieden" bei Konflikten wieder herzustellen. (Dass er überhaupt diese Auswahl, Familie mit Kleinkind über ruhebedürftigem Mieter mit Behinderung, getroffen hat, hat den Konflikt fast schon vorprogrammiert.)
Mein Tipp:
Das Gespräch mit Vermieter, Dolmetscher und der Familie suchen. Gibt es in dem Haus weitere Mieter, die so massiv gestört sind? Dann hol sie mit ins Boot. Erklärt dem Vermieter, dass ihr das bereits ein halbes Jahr geduldig ertragen habt, es nun aber an der Zeit ist, Lösungen zu finden. Dass die Familie nicht durch Öffnen der Wohnungstüre beim Schreien des Kindes den Lärm noch verstärkt, ist vermeidbar und aus Rücksicht zu unterlassen. Und vielleicht ist die Familie ja auch sehr kompromissbereit und könnte sich vorstellen, das Schlafzimmer mit einem anderen in deren Wohnung zu tauschen, sodass das Problem erträglicher wird. Es ist sicher für die Familie auch nicht angenehm, wenn sie durch das Gespräch vielleicht erst merkt, dass der Lärm die Nachbarschaft nicht schlafen lässt.
Falls der Vermieter ein solches Gespräch ablehnt, so könnt ihr zumindest schriftlich auf die zu unterlassende zusätzliche Ruhestörung durch Türöffnung hinweisen. Er muss dann mit der Familie darüber kommunizieren.
Dir viel Erfolg!
Hallo, zunächst einmal mein vollstes Mitgefühl für deine Situation, sowohl körperlich als auch jetzt mit dieser seelischen Belastung durch massive Ruhestörung. Leider glaube ich nicht, dass man sich wegen Kinder so beschweren könnte wie über bellende Hunde, weißt du, was ich meine? Also dass selbst dem Vermieter wohl die Hände gebunden sind. Befürchte ich jedenfalls. Ist vielleicht blöd, aber hast du es mal mit Oropax versucht oder so? Ich hab in der Uni auch manchmal einen blöden Schlafrhythmus, wo ich dann tagsüber schlafe mit dem ganzen Alltagslärm. Mit Oropax finde ich ganz gut Schlaf dann. Oder ruhiger angenehmer Musik mit Inear-Kopfhörern mit der man einschlafen kann, so wie früher mit Hörspielen :)
Das habe ich mir auch schon gedacht, dass dem Vermieter die Hände gebunden sind.
Ohropax Vertrage ich leider nicht.
Ich höre abends/ nachts schon immer Hörbücher aber ohne Kopfhörer, aber sehr leise, da ich niemanden stören will. Aber wenn sie schreit muss ich etwas lauter machen um irgendwie wieder einzuschlafen.
Zwei Möglichkeiten fallen mir ein:
1. Ohrstöpsel
2. Dein Bett in einen anderen Raum stellen und dort schlafen. Dann hast Du das Kind nicht über Dir.
Mein Bett kann ich leider nicht in einen anderen Raum stellen, habe eine zwei Zimmer Wohnung und das Wohnzimmer ist mit offener Küche.
Ohrstöpsel vertrage ich leider nicht.
Aber trotzdem vielen Dank
Ohropax Wandern bei mir immer zu tief ins Ohr und ich habe immer Schwierigkeiten sie wieder zu entfernen..
Es ist einige Male schon so schlimm gewesen, das ich zum HNO musste und die die Ohropax Entfernen mussten.
Aha, ok. Dann weiß ich leider auch nicht weiter. Rechtlich kannst Du da nichts machen, denke ich (Kindergeschrei ist erlaubt).
Beim hörakkustiker kannst du dir individuelle Ohrstöpsel machen lassen. Kostet zwar mehr (ich hab für meine ca 100 Euro bezahlt), aber sitzen besser, gut zu reinigen und können auch nicht ins Ohr rutschen.
Was verträgst Du denn an Ohrstöpsel nicht? Es gibt viele verschiedene, die könntest Du ja mal durchprobieren.