Wie soll ich mein freiwilliges Praktikum finanzieren?

Gut ich kenne das System von Deutschland nicht, aber für Sozialhilfe muss man nicht arbeitsfähig sein, oder?

Ich kenn mich mit all den Sozialhilfen leider auch nicht wirklich aus, ich weiß nur das mir die wichtigsten Dinge nicht zustehen:

• ALG-II (Hartz4) bekomme ich nicht, weil ich dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehe.

• Bafög, Kindesunterhalt, Wohngeld, BAB, usw. stehen mir nicht zu, weil das ein freiwiliges Praktikum ist (da ich noch in keiner Hochschule eingetragen bin).

Was ist eigentlich mit deinen Eltern, die sind doch Unterhaltspflichtig?

Nein .. die sind nur Unterhaltspflichtig, wenn ich während des Praktikums schon einen festen Studienplatz habe und das Praktikum in der Studienordnung vorgeschrieben ist.

Das Praktikum ist zwar in 80% der potentiellen Hochschulen in der Studienordnung als Pflicht eingetragen, aber da ich noch keinen festen Platz habe, bin ich in der Grau-Zone umdie sich keiner was schei*t. Hab ich auch erst vor ein paar Tagen erfahren..

Das Praktikum gehört zu deiner Erstausbildung, natürlich sind deine Eltern unterhaltspflichtig.

Leider sind nur Pflichtpraktika Teil der Erstausbildung. Freiwillige Praktika eben nicht..

Das glaube ich nicht, du bist auf dem Weg zu deiner Erstausbildung und auch Überbrückungszeiten müssen Eltern bezahlen. Hier brauchst du das Praktikum für dein Studium, so müssen sie erst recht bezahlen. Geh bitte zu einer unentgeltlichen Rechtsberatung. Das kann nicht sein, dass du so in der Luft hängst.

Geht mich ja nichts an, aber bist du mit deinen Eltern verkracht, dass du in dieser Lage bist? Für mich als Mutter ist es doch klar, dass man seine Kinder unterstützt, ob man mit ihnen Ärger hat oder nicht.

Der Meinung war ich auch, aber anscheinend zählt ein Praktikum nur als berufl. Ausbildung, wenn es in der Studienordnung des Studiengangs (den man schon haben muss) als Voraussetzung drinnensteht.

Ich bin schon beim Anwalt, hab mir die Beratungshilfe dafür geholt aber da mein Anwalt genausowenig interesse an mir hat wie mein Vater, kommt da auch überhaupt nix zu stande. Zu jeder Frage die ich stelle kommt nur: "Das kann ich so nicht beantworte. Da bräuchte man noch ... und ... " Ich werd ihn morgen früh aber gleich mal anrufen und zu einem Statement auffordern, inwiefern ich überhaupt Chancen habe.

Keine Ahnung was zwischen meinen Eltern abelaufen ist .. ich weiß nur, dass ich kein Wunschkind war und dass ich noch nie Kontakt zu meinem Vater hatte. Meine Mutter auf der anderen Seite kämpft selbst jeden Monat damit, dass wir nicht ins Minus kommen .. daher wird sie wohl kein Geld haben (Nettoeinkommen von ca. 1000€)

Okay, dann hast du ja keine andere Möglichkeit, als deinen Plan komplett umzuschmeißen, wenn du nicht jemanden findest der dir das Geld privat gibt (Ich würde trotzdem auf jeden Fall mich beim Tv-Sender melden und das Problem schildern!).

Ich an deiner Stelle würde also die Bewerbungen für das Filmstudium auf in einem Jahr verschieben. Die meisten fangen doch sowieso im Wintersemester an, nicht im Sommersemester?

Du kannst also jetzt tatsächlich ein halbes Jahr Geld verdienen, wenn es sein muss sogar bei McDonalds. Im Frühjahr/Sommer kannst du dann ein Praktikum machen, und sieh einfach vorher zu, dass du dir eines suchst, bei dem man auch etwas Geld bekommt. Dann hast du nebenbei auch Zeit, die Filme zu drehen.

Ich will ja auch erst im Wintersemester 2014 beginnen .. aber ich habe die Praktikumsstelle eben jetzt und nicht erst in einem halben Jahr. Das ist das einzige Fernsehunternehmen im Umkreis von 200km und dementsprechend ist die Stelle auch extrem begehrt. Ich hab mir wirklich den Ar*ch abgearbeitet, dass ich da reinkomme .. mir ettliche Fachbücher durchgelesen, ewig lang recherchiert, versucht die bestmögliche Bewerbung rauszusckicken und jetzt? Jetzt wird aus der ganzen Sache anscheinend nichts.

Ich hab mich schon so sehr auf das Praktikum gefreut, einfach weil ich endlich an einer berufl. Zukunft arbeiten kann, die mir Spaß macht und mit dem Praktikum auch einen extrem großen Schritt in die richtige Richtung machen kann .. und dann scheitert es an so banalitäten wie: "Ist ja schön und gut, dass du das Praktikum mit sehr hoher wahrscheinlichkeit sowieso brauchst .. aber solang du kein festes Studium hast bekommst du keinen Cent."

Nebenbei beginnt die erste Bewerbungspahse fürs Wintersemester 2015 schon im Januar und eine endgültige Antwort, ob ich nun ein Studium habe oder nicht, bekomm ich sowieso erst gegen Juli 2015 .. wäre also wieder zu spät fürs Praktikum..

Es raubt mir einfach den letzten Nerv, dass ich mich angestrengt habe was aus meiner Zukunft zu machen und dann werden all meine Anstrengungen in den Sand geworfen weil der Staat, der sowieso keinen Bezug zu meiner Situation hat, meint, dass das Praktikum doch garnicht zu meiner berufl. Ausbildung beitragen würde und mein selbstständiger Vater, der monatlich ca. 8000€ Netto verdient und dessen Frau (nicht meine Mutter) auch selbstständig ist, nicht einfach noch 6 Monate lang 400€ zahlen kann..

Ja, ich kann mir gut vorstellen, wie sch*** das ist. Ich stecke auch anderen Gründen auch in einer blöden Situation, weil ich ebenso in einer Grauzone drinstecke, weil ich meine Promotion machen will und das bei den Versicherungen als Freiberuf gilt und mich daher teuer zwangsprivatversichern muss :/

Das ist nicht gerecht, nein, nur leider interessiert das keinen und die Bürokratie ändert sich dadurch nicht. Daher musst du jetzt einfach zusehen, wie du diese Situation meistern kannst.

Was ist denn nun, wenn du dich bei der örtlichen Hochschule schnell noch für ein zulassungsfreies Fach einschreibst (völlig egal, meinetwegen Philosophie). Du gehst da selbstverständlich nicht hin, sondern schreibst dich nur ein, um offiziell Studentenstatus zu bekommen. Dadurch würde dir a) Unterhalt sofort zustehen und b) auch Bafög.

Die Auswirkungen wären, dass du dich später exmatrikulieren musst (bzw. wirst weil du nicht hingehst) und bereits an einer Hochschule eingeschrieben warst. Deine Eltern müssten dir für das Filmstudium dann dennoch Unterhalt zahlen, da du noch keine Erstausbildung abgeschlossen hast und das Bafög-Amt toleriert einen einmaligen (!) Studienfachwechsel nach 1 bis maximal (!) 2 Semestern, weil jeder ein Recht auf Irrtum hat.

Probleme könnten sich ergeben, wenn du dann das Filmstudium wieder abbrechen willst. Dann verlierst du ziemlich sicher deinen Anspruch auf Bafög.

Diese Art des vorübergehenden "Scheinstudiums" ist rechtlich okay, wenn auch etwas moralisch unschön. Doch da du dich sowieso nur noch für zulassungsfreie Fächer einschreiben kannst, nimmst du auch niemanden den Studienplatz oder den Platz im Seminarraum weg.

Überleg dir das mal und erkundige dich vorher nochmal genau, auch bei der Filmhochschule, wie das mit vorherigen Studienzeiten ist. Es ist sehr wichtig, dass du das nicht einfach machst sondern alle Folgen dabei genau abwägst, denn ich könnte mich in irgendeinem Punkt irren oder nicht auf dem allerneuesten Stand sein.

Ja dann ist es echt blöd,erst ja sie bekommen Geld ,dann nicht.Ich weiss es von meinen Sohn ,der hat ein Praktikum gemacht ,der hat Geld dafür bekommen ,zwar nicht viel aber immerhin etwas.