Wie sicher ist ein Notaranderkonto für Immobilienkäufer wirklich?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Solche Konten sind so sicher, wie der Notar auf den sie lauten. Die Fälle in denen ein Notar bei gut gefüllten Anderkonten das Weite samt "Kohle" sucht, sind äußerst selten. Notare sind von der Gebührenordnung so gestellt, dass sich die Fortführung der Tätigkeit regelmäßig besser lohnt als eine Defraudation!

Das ist sehr sicher, sicherer geht es nicht. Der Käufer zahlt das Geld auf ein Notaranderkonto (also eines beim Notar) ein. Der Notar beantragt die Umschreibung im Grundbuchamt. Und erst wenn diese erfolgt ist, also der Käufer wirklich der Eigentümer ist - wird das Geld an den Verkäufer ausgezahlt.

Kein Notar in Deutschland wird einen Vertrag ohne Nutzung des Notaranderkontos abwickeln. Ein Notar ist wie ein Beamter - wenn da was schief gehen würde, würde er sofort seinen Job verlieren.

Grundsätzlich bin ich bei dir aber lies dir bitte mal die Detailfrage durch. Gegen Veruntreuung durch den Notar schützt mich das null.

@REDsonic

Dann bestehe doch darauf, dass es ein anderer Notar macht.

Und übrigens stimmt das nicht, dass kein Notar in Deutschland einen Vertrag ohne Nutzung des Notaranderkontos abwickeln wird.

Neueste Vorschriften vertreten die Auffassung, dass Direktzahlung zu bevorzugen ist und die Nutzung eines Notaranderkontos separat abgewogen werden muss.

@REDsonic

Kannst du mir bitte mal die Quelle benennen?

Als Käufer kannst Du doch den Notar bestimmen, warum nimmst Du nicht einen, dem Du vertraust?

Das Notaranderkonto ist für die Zahlungsabwicklung wirklich erste Wahl und genau richtig.

Ausserdem, geht es denn um eine so große Summe, dass es sich lohnt, dafür die gesamte berufliche Zukunft aufzugeben. Schließlich wäre ein Notar, der Geld veruntreut hat, seine Notarzulassung los. Da Notar normaler Weise gut verdienen, müsste sich das schon im Millionenbereich liegen, damit es sich für einen Notar lohnt, sein gesamtes Leben umzukrempeln.

Der Immobilienmarkt ist in einigen Regionen so verdichtet, dass man den Notar aufgrund bestimmter Rahmenbedingungen nicht selber auswählen kann. In dem Fall wünscht die Verkäuferseite den bestimmten Notar weil im Rahmen eines Nachlasses schon das eine oder andere über diesen Notar lief. Wollte man selber den Notar bestimmen, würden wir uns selbst beim Kauf aus dem Rennen werfen und wieder ohne Immobilie dastehen.

@REDsonic

Meine Erfahrung aus 43 Jahren Berufstätigkeit, wenn ein Verkäufer zwingend auf einem bestimmten Notar besteht (besonders wenn Verkäufer Bauträger, Bauunternehmer, Projektierer sind) ist Vorsicht geboten.

Genau mit der von Dir genannten Begründung hat eine Bekannte von mir, gegen meinen Rat, dem Vorschlag der Verkäuferseite zugestimmt udn ist auf die Nase gefallen. Nicht mit der Zahlungsabwicklung sondern wegen Details im Vertrag.

Wegen der Zahlungsdinge würde ich mir keine Gedanken machen. Kein Notar riskiert seinen Beruf wegen einer halben mio. oder weniger.