Wie offen darf ich mit Kollegen über die Gründe meiner Job-Kündigung sprechen, wenn Differenzen mit dem Chef der Hauptgrund sind?
Hallo Leute,
ich habe meinen Job gekündigt und werde bald bei einem anderen Arbeitgeber anfangen.
Der Hauptgrund für meine Entscheidung liegt in einem zerrütteten Verhältnis zu meinem Vorgesetzten. Er ist meiner Meinung nach völlig unterqualifiziert für seine Position und er hat mangelhafte Führungsqualitäten. Er hat jedoch einen sehr guten Stand bei seinem Chef, so dass er bis dato fest im Sattel sitzt.
Also habe ich meine Entscheidung getroffen, da ich mit der Situation auf Dauer nicht leben kann. Mein Chef kennt meine Beweggründe der Kündigung, weil ich ihn sehr offen und direkt darüber informiert habe. Dabei habe ich ihm ziemlich deutlich klar gemacht, dass ich rein fachlich gesehen nichts von ihm halte.
Er hat mich daraufhin davor gewarnt, Stimmung gegen ihn in der Firma zu verbreiten, solange ich noch da bin (werde nicht freigestellt, weil ich noch ein paar wichtige Aufgaben erledigen und übergeben muss).
Es liegt mir fern, Stimmung gegen den Chef zu machen. Aber ich möchte mit meinen (Noch-)Kollegen dennoch offen über meine Entscheidungsgründe sprechen - ganz sachlich und ehrlich.
Weiß jemand, ob ich dafür tatsächlich Probleme bekommen kann?
Danke für Infos.
Thomas
8 Antworten
Wenn du wahrheitsgemäße Fakten erzählen würdest, würdest du dir nichts zuschulden kommen lassen. Aber deine Aussage "Er ist meiner Meinung nach völlig unterqualifiziert für seine Position und er hat mangelhafte Führungsqualitäten" zum Beispiel ist keine beweisbare Tatsache, sondern deine Wertung.
Zudem ist die Frage, ob es deine ganz persönlichen Probleme mit dem Chef waren, oder ob du die Kollegen vor irgendwas schützen möchtest, was auch sie betreffen kann. Letzteres wäre zwar ein ehrenwertes Ansinnen, aber ich frage mich, ob die das nötig haben oder nicht doch ihre Schlüsse über den Chef selber ziehen können.
Weiterhin solltest du bedenken - selbst wenn du dich sachlich äußerst, wird erfahrungsgemäß beim Weitererzählen noch was dazugedichtet und schon steckst du unter Umständen in der Klemme.
Und als Letztes: wenn du keine Stimmung machen willst, was willst du stattdessen? Für dich selbst änderst du nichts mehr. Um die Kollegen vor etwas zu bewahren, würdest du wahrscheinlich nicht dich selbst in Gefahr bringen. Also bleibt doch der Verdacht, dass zumindest ein klein wenig Rachegedanke dabei ist.
Es liegt mir fern, Stimmung gegen den Chef zu machen.
Dann lass es auch und halte Dich über die Gründe Deiner Kündigung bedeckt. Ansonsten riskierst Du, dass es nochmal richtig Ärger gibt - um so mehr, wenn Du es in der Kündigung noch (sprichwörtlich) "angekündigt" hast, weswegen Du gehst (was ich nicht gemacht hätte).
"Offen Reden" klingt eher danach, nochmal Stimmung gegen den Chef zu machen und sowas ist einfach keine guter Stil und ja, Du kannst deswegen Probleme bekommen.
- Wegen Übler Nachrede und Störung des Betriebsfriedens
- Wenn ein späterer potentieller Arbeitgeber sich nach den Hintergründen für das Zeugnis erkundigt
Üble Nachrede ist es nur, wenn die Tatsachenbehauptung „nicht erweislich wahr“ ist.
Dann viel Spaß dabei, den Nachweis zu erbringen, dass der Chef unterqualifiziert ist und keine Führungsqualitäten hat.
Und selbst wenn: Was hat der TO davon? Nur um sich mal so richtig auszukotzen den Stress eines Gerichtsprozesses zu riskieren?
Es liegt mir fern, Stimmung gegen den Chef zu machen
Das kaufe ich Dir nicht ab. Deine Fragestellung läßt für mich erkennen, daß Du Dich sicher auf dem Stuhl des Chefs sehen wolltest.
Zum anderen solltest Du Dir Deine Worte reiflich überlegen um Dich nicht Repressalien aussetzen zu wollen.
Hallo,
also rechtlich kann ich mir vorstellen, dass du Probleme bekommen könntest, wenn du momentan ganz ehrlich darüber berichtest, warum du gehen wirst. Ich meine, dein Chef hat das Recht, dich zu bitten, Stillschweigen zu bewahren.
Wenn du aber nicht mehr in der Firma arbeitest, kannst du doch deinen dann "Ex-Kollegen" berichten, welche Beweggründe du hattest ....
Thomas, habe noch etwas Interessantes gefunden auf: http://arbeits-abc.de/kuendigung-das-sollten-sie-wissen/
7. Auch vor den Kollegen sollten Sie sich negative
Urteile über Ihren Chef oder den „miesen Laden“ verkneifen. Der Flurfunk
trägt solche Neuigkeiten weiter als man denkt.
sorry aber halte die Klappe , das bringt alles sowiso nix , wenn der chef nix ist , warum sind dann bitteschön noch die anderen da ? letzendlich wird jeder seine eigene Haut retten.
Ich hätte das was du getan hast sprich im mangelnde Qualifizierung nicht an den Kopf gehaut, mir einen neuen job gesucht und schüss.. und einen sauberen schnitt gemacht.
ich habe gelernt die welt ist klein und irgendwo läuft man sich immer mal wieder über den weg ob plötzlich dein ex chef dein neuer Kunde ist oder irgenwo wieder dein neuer vorgesetzer unter mehr wird..
auch brauchst du ja immer ein gutes Arbeitszeugniss.