Wie gut sind unabhängige Versicherungsmakler?
Welche Erfahrungen habt Ihr mit unabhängigen Versicherungsdienstleistern wie MLP, AWD, etc. gemacht? Gibt es Alternativen zu solchen Anbietern?
12 Antworten
Holla die Waldfee,
wenn ich mir die geballte Kompetenz an Antwortenden anschaue, bin ich doch erstaunt. Vor allem, wenn ich sehe wie viele von denen, die hier meinen Versicherungsmakler schlecht reden zu müssen, weil dieser Berufsstand (zu dem auch ich gehöre) Provisionen verdient.
Also zunächst einmal sind die Provisionen wirklich vollkommen egal. Ich habe zum Beispiel aus allen Provisionen, die ich so für die Vermittlung verschiedener Produkte erhalte ein Mittel gebildet. Mich interessiert also weder die Höhe der Courtage noch welche Gesellschaft die Höchste zahlt, zudem die Unterschiede kaum bis gar nicht vorhanden sind.
Ein anderer Punkt sind die Themen Kompetenz und Maklerhaftung. Als Versicherungsmakler bist Du verpflichtet, für den Kunden das auf sein Risiko passende Deckungskonzept anzubieten, also eine Beratung durchzuführen, den Bedarf festzustellen und darauf hin eine passende Lösung zu erstellen. Wenn Du dabei Fehler machst, haftest Du als Makler. Kompetenz ist eine andere Sache. Wenn Dich ein Versicherungsmakler berät, so gibt es natürlich gute als auch schlecht ausgebildete Damen und Herren, so wie auch in jedem anderen Beruf.
Nun zu Deiner eigentlichen Frage MLP, AWD, Horbach, DVAG, ERGO (ehemals HMI), BonnFinanz, OVB, AFA und wie sie alle heissen sind keine Versicherungsmakler, sondern Strukturvertriebe und zudem samt und sonders sogenannte Mehrfachagenten (bis auf ERGO und DVAG). Die in Strukturvertrieben organisierten Mehrfachagenten sind im Endeffekt wie gebundene Versicherungsvermittler, da sie nur aus einer begrenzten Auswahl an Gesellschaften Produkte anbieten können. Zumeist nennen sie diese Gesellschaften dann nach aussen hin Premiumpartner um so dem Kunden einzureden, diese Vertragspartner seien die Besten am Markt. In Wirklichkeit sind Premiumpartner die Gesellschaften, die die höchsten Provisionen zahlen oder andere Leistungen anbieten, wie zum Beispiel Gründungskapital, Bonusleistungen, ein Haftungsdach oder was auch immer. Neben den Struktuvertrieben und Mehrfachagenten gibt es noch die gebundenen Vermittler. Diese arbeiten nur für eine Gesellschaft oder einen Konzern und können nur Produkte des Konzerns/der Gesellschaft anbieten. Bislang habe ich noch keine Gesellschaft gefunden bei der alle Produkte so gut sind, dass ich einen Kunden nur bei einer Gesellschaft versichern würde.
Nun noch das Thema Versicherungsberater. Versicherungsberater haben den Vorteil, dass sie wie auch Steuerberater oder Anwälte ein Honorar dafür bekommen, wenn sie Dich zum Thema Versicherungen beraten. Das Honorar zahlst dabei du und das wird als Vorteil dargestellt, muss aber nicht sein.
Im Endeffekt ist auch der Versicherungsberater nichts anderes als ein Mensch und Menschen machen Fehler, auch Versicherungsberater und dann ist es immer eine Frage der Kompetenz. Die Mindestvoraussetzung für alle Berufe in der Versicherungswirtschaft sind immer die Versicherungsfachmannsausbildung (IHK oder ehemals BWV) eine Quereinsteigerprüfung, die jedermann ablegen kann. Danach kann man sich entscheiden, ob man nun als Makler, Vermittler, Berater oder was auch immer arbeitet und jederzeit auch den Status wechseln. Es sagt also nicht wirklich etwas über die Kompetenz aus, welchen Beruf er nun genau ausübt und wenn ich mir die Antworten einiger Versicherungsberater hier im GF so anschaue, dann sind hier viele Kollegen aus der Makler- und auch Vermittlerszene weitaus kompetenter.
Viele Grüße
Andreas
danke für den Stern :-)
Gute Antwort, das einzige was ich so nicht unterschrieben kann ist das Courtagen keine Rolle spielen. Für große und kleine Makler in Deutschland spielt es eine Rolle und keiner möchte sich unter Wert verkaufen. Natürlich hat man immernoch einen größeren Zugriff auf den Markt als die Kollegen in der Ausschließlichkeit, aber trotzdem hat so ziemlich jeder Versicherungsmakler ein Portfolio aus verschiedenen Anbietern mit denen er besondere Konditionen vereinbart hat, z.B. besondere Deckungskonzepte (was dem Kunden zugute kommt) aber auch eine höhre Courtagen. Und mir kann kein Versicherungsmakler erzählen, dass er jede Gebäudeversicherung, Hausratversicherung und Privathaftpflichtversicherung ausschreibt oder wirkich vergleicht.
doch ich kann Dir das erzählen. Ich vermittele sogar im gewerblichen Bereich Versicherungen von Unternehmen mit denen ich (bislang) keine Anbindung habe und wo ich dann keine Courtage erhalte.
Für alle anderen Fälle habe ich die Provisionen gemittelt (auf Deutsch zusammengezählt und durch die Anzahl der Anbieter geteilt). Somit weiß ich immer nur durchschnittlich, was rein kommt, statt hinterher immer nachzuschauen, wo ich die meiste Courtage erhalte. Ergo, für mich ist es vollkommen uninteressant, wer die höchste Courtage zahlt und im Sachbereich ist das wirklich uninteressant ob 20 oder 25%.
Nein, gerade im Sachbereich ist es enorm wichtig hohe Courtagen zu erhalten. Viele große Makler und auch die Fachpresse sind derzeit der Meinung, dass sich der Privatkundengeschäft auf langfristige Sicht gar nicht mehr rentieren wird. Das liegt an dem verhältnissmäßigen hohem Verwaltungsaufwand im Vergleich zu den immer niedrigeren Prämien / Courtagen. D.h. nach herrschender Meinung, ist Privatkundengeschäft nur noch möglich, mit extrem effizienten Arbeitsabläufen und einer vergleichsweise hohen Courtage. Wenn jedoch das gesamte Geschäft über dutzende Anbieter verteilt ist, dann stimme ich dir zu, dann ist es wirklich egal, ob einer 20 % oder 25 % zahlt, weil du dann in der Summe bei z.B. 22,5 % Courtage landest. Aber bei größeren Beständen wird man zwangsläufig große Bestände bei einzelnen Versicherern positionieren und dann können 5 % schon eine Menge Geld sein.
und das ist dann wieder der Vorteil, wenn man über einen Maklerpool angebunden ist. Der Verwaltungsaufwand wird alleine dadurch minimiert, dass du nicht mehr ewig viele Postausgangsfächer (und Ansprechpartner) für die verschiedenen Versicherer benötigst.
AWD & MLP sind nicht unabhängig
AWD gehört komplett der SWISSLIFE
MLP ist fast zur Hälfte in der Hand von verschiedenen Finanzdienstleistern/Versicherungen
Alternativen dazu ?
jeder Makler oder Versicherungsberater der seine Job ernst nimmt...welcher von beiden besser ist bzw. ob der Versicherungsberater jetzt unabhängiger ist, spielt dann eigentlich keine Rolle, wenn der "Berater" es ehrlich meint. und dann spielen auch 3-5 promill Provionsunterschied keine Rolle in der Beratung.
Ich sehe eher den Makler als den Besseren Berater, da er auch ein wirtschaftliches Interesse daran hat, das der Kunde das Konzept auf Dauer behält, ich sage nur Stornohaftung & Bestadsprovison.
unabhängigen Versicherungsdienstleistern, sind die ,die keinen sollcher besagten Vertriebe angehören , wo der Chef oft mals schon vorgibt welche Gesellschaft genommem werden muß u. welche Produkte besonders raus müßen weil der Chef mit einigen von den Gesellschaft besonders verflochten ist ,je größer die Nahmen desto weniger unabhägig , deshalb Makler nehmen die noch wircklich die Produkte frei vom Markt raus suchen altenativen gibt es in jeden Fall , es gibt natürlich auche einzelne Versicherungsgesellschaften die ausschießichkeits Vertreter haben u. dann garnicht über Makler vertrieben werden z.B (DEBEKA)
Du wirst es nicht glauben, aber es gibt durchaus Makler, die eine Anbindung an die DEBEKA haben.
möglich ist das auch regional
Es gibt keine unabhängigen Versicherungsmakler. Sie sind provisionsabhängig, und bekommen diese für Vertragsabschlüsse der jeweiligen Versicherungsgesellschaften. Es gibt aber unabhängige Versicherungsberater. Diese verlangen ein Honorar von dem, der sich beraten lässt.
DANKE
So ein Blödsinn! Die meisten Makler arbeiten unabhängig von der Courtage. Sicherlich gibt es immer auch die andere Seite. Das ist jedoch nicht Standard. Unternehmen wie AWD, OVB etc. sind keine Makler. Im übrigen arbeiten auch Versicherungsberater nicht unabhängig, auch wenn sie (ausser KV) keine Provisionen annehmen dürfen. Ich hatte vor 2 Monaten Kunden, die von einem Versicherungsberater beraten worden sind. Sie haben Beratungsgebühr bezahlen müssen und hatten danach nicht einmal einen Spitzentarif. Ich habe dadurch jetzt 5 neue Kunden....
und was nimmt der für eine Stunde?
Das ist unterschiedlich. Der Versicherungsberater nimmt teilweise Pauschalen, teilwese Stundensätze.
Wie gut oder wie schlecht "unabhängige Versicherungsmakler" wirklich sind hängt u.a. von deren Verhandlungsgeschick gegenüber den diversen Versicherungsgesellschaften ab. Über Leistungen und Preise (zusätzliche Rabattmöglichkeiten)sowie allg. und besondere Bedingungen wird knallhart verhandelt! Aber mal grundsätzlich zur "Unabhängigkeit des Versicherungsmakler": dies bedeutet dass der Makler weder eine direkte noch indirekte Beteiligung von über 10% an den Stimmrechten oder am Kapital eines bestimmten Versicherungsunternehmen hat oder ein bestimmtes Versicherungsunternehmen eine direkte oder indirekte Beteiligung von über 10% an den Stimmrechten oder am Kapital des Maklers hat!
Hervorragend und treffend formuliert !
Wohl dem der für seinen Kunden aus vielen Tarifen und Gesellschaften das auswählen kann was für den jeweiligen Kunden passt.
Das ist die Unabhängigkeit !!! Als makler bin ich ausschließlich dem Kunden verpflichtet. Alle Ausschließlichlkeitsvertreter sind Ihrer Gesellschaft verpflichtet und müssen deren Produkte verkaufen, ob's passt oder nicht. Das geben die Direktionen so vor was verkauft werdeb muss !!!
Provisionen sind nicht das Thema, die kriegt jeder ( außer dem zugelassenen Versicherungsberater, der kriegt das Honorar vom Kunden )
Die Frage ist wer kann dem Kunden mehr Nutzen vermitteln ???