weniger Unterhaltszahlungen - Hauskredit anrechnen
Hallo alle zusammen,
folgender Sachverhalt.
Mein Lebensgefährte hat 2 nichtehelich Kinder (von 2 verschiedenen Frauen). Das erste Kind ist 11 und bekommt, in beidiger Einverständnis, monatlich einen Unterhalt in Höhe von 140,- €.
Das zweite Kind ist 5 Jahre alt und bei diesem Kind verlangt die Kindesmutter die volle Unterhaltzahlung. Ein Titel wurde unterschrieben.
Nur leider verdient mein Lebensgefährte keine Millionen im Monat, sodass er monatlich ein Nettoeinkommen von 1500,- € hat.
Nach der Trennung von Mutter 2, hat er sich ein Haus gekauft und dafür einen Kredit abgeschlossen (500,- €/ Monat). Vorher war er bei seinen Eltern gemeldet, da er während der Beziehung bei Mutter 2 gelebt hat aber nicht mit im Mietvertrag stand.
Die "nette" Dame vom Jugendamt, weigert sich aber strickt, diese Kreditraten als monatliche Belastung, zu Gunsten meines Lebensgefährten, anzurechen.
Ist denn das Jugendamt nicht verpflichtet, ihm zumindestens eine "Pauschale" als "Mietkosten" zu gewährleisten?
Denn es kann ja nicht sein, dass die Dame vom Jugendamt zu einem 32 jährigem Mann sagt, er solle das Haus doch einfach verkaufen und wieder bei Mutti einziehen.
Er will ja Unterhalt zahlen, nur leider ist das in der Höhe die das Jugendamt festgesetzt hat, nicht bzw. nur schwer möglich.
Gibt es hier irgendwelche § die das Regeln? Ich habe bis jetzt nur Beispiele gefunden wo es um Ehegattenunterhalt ging.
Mit freundlichen Grüßen
mutti und kind
7 Antworten
Wie dsupper schon sagte, steht ihm ein Selbstbehalt von 1000 € zu. Ob er dann zur Miete wohnt oder sich ein Wohnklo, ein Haus, eine Villa oder ein Schloss zulegt, ist dabei völlig egal. Wer Kinder in die Welt setzt, muss halt auch für deren Unterhalt aufkommen.
Die "nette" Dame vom Jugendamt, weigert sich aber strickt, diese Kreditraten als monatliche Belastung, zu Gunsten meines Lebensgefährten, anzurechen.
Was völlig korrekt ist.
Nach der Trennung von Mutter 2, hat er sich ein Haus gekauft und dafür einen Kredit abgeschlossen (500,- €/ Monat).
Welche Bank vergibt denn so einen Ninja-Kredit. Der Kredit ist natürlich aus mehreren Gründen nicht anrechnungsfähig:
- es handelt sich um die Kosten für die Unterkunft, die im Selbstbehalt enthalten sind. Der Kredit kann hier allerdings mit den Wohnvorteil verrechnet werden.
- der Kredit wurde aufgenommen, als die Unterhaltspflicht bereits bekannt war.
- es geht um den Mindestunterhalt von minderjährigen Kindern.
Gibt es hier irgendwelche § die das Regeln? Ich habe bis jetzt nur Beispiele gefunden wo es um Ehegattenunterhalt ging.
Ja. Zunächstmal muß man Ehegatten und minderjährige Kinder unterscheiden. Bei minderjährigen Kindern gibt es wenn es um den Mindestunterhalt geht, eine gesteigerte Erwerbsobligenheit. In Bezug auf Kredite ist hier in der Regel eine Privatinsolvenz zuzumuten. Anrechnungsfähig wären allenfalls Kredite, die zur Ausübung der Erwerbstätigkeit aufgenommen wurden, insbesondere Investitionskredite von Selbstständigen.
Laut den neuesten Regelungen für 2013 müssen deinem Lebenspartner 1000 Euro als Selbstbehalt bleiben - der Rest kann für die Unterhaltszahlungen an die Kinder herangezogen werden.
Wenn er mit diesen 1000 Euro nicht auskommt - und das stelle ich mir schwierig vor, wenn man davon schon alleine 500 Euro für einen Kredit fürs Haus zahlen muss - dann wird ihm wohl oder übel nicht viel mehr übrig bleiben, als das Haus zu verkaufen - so hart das klingt.
Aber schließlich sind es auch seine Kinder und auch die brauchen Geld zum Leben.
Ihr seid ja alle ein paar schlaubi-Schlümpfe. Ein hauskredit kann angerechnet werden wenn er vor dem Wissen einer Unterhaltspflicht (Zeugung) abgeschlossen wurde. Also erzählt nicht solchen Mist man müsse in jedem Fall das Haus verkaufen.
Bei Unterhalt für minderjährige Kinder, kann KEIN Hauskredit abgezogen werden. Ihm steht der Selbstbehalt zu, in dem die Kosten für eine Wohnung enthalten sind. Was darüber hinaus geht, ist sein Privatvergnügen.
Der Selbstbehalt des Vollzeit Arbeitstätigen von 1000€ kann noch herabgesetzt werden, wenn er den Mindestunterhalt nicht aufbringen kann. Dabei fällt er zunächst auf den Selbstbehalt eines Arbeitslosen herab. Das sind derzeit 800€.
Sollte der Restbetrag dann immer noch zu gering sein um den Mindestunterhalt zu zahlen, kann ein Gericht den Selbstbehalt noch weiter senken, weil sog. Synergieeffekte durch das Zusammenleben mit dir entstehen.
Insofern ist das Verhalten der Mitarbeiterin auf dem Jugendamt ausnahmsweise mal richtig und dein Lebensgefährte wird den Mindestunterhalt bezahlen müssen.