Welches Auto eignet sich zum Pendeln?
Folgende Situation: Ich pendele seit zwei Jahren nach Frankfurt, derzeit noch überwiegend mit den Öffentlichen. Das soll sich demnächst ändern und ich suche ein Auto, mit dem ich die Strecke dauerhaft günstig bewältigen kann.
Die Öffentlichen kosten mich derzeit 173 €/Monat bei 4 h Gesamtfahrzeit pro Tag. (Von Streiks und Verspätungen will ich gar nicht erst anfangen …) Mit meinem dezeitigen Seat Ibiza (1,4L, 75PS, ca. 6,3 L/100km) käme ich bei der Strecke (~60km one way) auf ca. 230 €/Monat, wäre allerdings nur noch 1,5-2 h pro Tag unterwegs (dank flexibler Arbeitszeit, könnte ich die Stoßzeiten meiden). Die Autostrecke besteht fast komplett aus Autobahn (A3) + 10 km Landstraßen und Ortschaften.
Fahrgemeinschaft kommt leider nicht in Frage, da meine Arbeit manchmal auch von mir Flexibilität verlangt und ich da mit FG schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Außerdem begeistere ich mich seit ca. einem Jahr fürs Bouldern. Die entsprechenden Hallen sind aber mit den Öffentlichen nach der Arbeit so schlecht erreichbar, dass ich da noch mal 2-3 h pro Tag unterwegs wäre. Mit dem Auto falle Strecke und Zeit zu den Hallen kaum ins Gewicht, weshalb ich momentan ca. 2x die Woche mit dem Auto nach Frankfurt fahre, was aber (Fahrkarte + Sprit = 270 €/Monat) die derzeit teuerste Alternative ist. (Zumal die Tendenz der Hallenbesuche eher steigt.)
Ich werde wahrscheinlich nächsten Monat komplett aufs Auto umsteigen, da das immer noch günstiger ist. Allerdings hat mein Ibiza jetzt auch schon 170tkm auf dem Buckel und sich seinen Ruhestand verdient. Ich würde ihn lieber meiner Frau für die kleineren Besorgungen im Ort überlassen, die ohne Auto kaum machbar wären. (Sie möchte sowieso lieber ein kleines Auto fahren.)
Ich suche also ein günstiges und vor allem sparsames Auto für die ca. 100 km Autobahn pro Tag. Ich liebäugele mit einem Hybrid, da die Verbrauchsangaben dort bei ca. 4,3L/100km liegen. Damit läge ich selbst bei fünf Fahrten pro Woche mit 160 € sogar noch günstiger als mit der Bahn. Sofern die Angaben stimmen (allerdings scheint mir die Batterie bzw. deren Lebensdauer ein markanter Schwachpunkt zu sein). Gas käme auch in Frage (hab direkt neben der Firma eine geeignete Tankstelle).
Gibt es hier jemanden der sich da auskennt, was in Sachen Unterhalt + Sprit und Wartung(!) bei diesen Strecken am meisten Sinn macht? Die Anschaffungskosten würde ich von dieser Fragestellung losgelöst betrachten, da wir wie gesagt sowieso Bedarf für ein zweites Auto haben.
5 Antworten
Hybrid wäre wenig sinnvoll, die spielen ihre Stärken eher im Stadtverkehr aus, auf der Autobahn verbrauchen sie nicht weniger als konventionelle Autos, eher sogar mehr wegen des Mehrgewichts. Die Verbrauchsangaben sind immer kombiniert und sehr geschönt.ich würde zu einem sparsamen Diesel raten.
Diesel reizt mich leider so gar nicht (fand das schon vor der VW-Affaire ne ziemliche Sauerei). Ich glaube auch nicht, dass der auf Dauer noch günstig bleiben wird. Eher tendiere ich da zum Autogas.
Hybrids haben ihre Stärke im Stadtverkehr bei schleichendem Tempo, nicht auf der Autobahn und Landstraße. Das ist kein Witz: fährt ein Prius Hybrid auf der Landstraße so schnell er kann und ein BMW M3 8Zylinder immer in ein paar Metern Abstand hinterher (also gleiche Strecke, gleiches Tempo, gleicher Fahrstil) verbraucht der M3 sogar weniger als der Hybrid.
Ich würde an deiner Stelle einen Japaner nehmen, der für lange Laufleistungen bekannt ist. Honda, Mazda, Toyota. 1.8 oder 2.0 Benziner ohne Turbo, aber mit LPG Gas-Anlage. Dort darauf achten, dass der Tank entsprechend zertifiziert ist und nicht alle 10 Jahre zum Drucktest muss (das ist teurer als ein neuer). Prins und Vialle sind beide für hochwertige Anlagen bekannt, bei denen es auch nach vielen Jahren noch Ersatzteile gibt. Trotzdem greifen auch beim Verbau dieser Anlagen manche zu den schlechteren Tanks.
Bis jetzt echt die beste Antwort. Ich hatte eigentlich mal gelesen, dass das mit den schlechten Verbrauchswerten des Hybrids auf der Autobahn eigentlich auch nicht so ganz stimmt. (Im obrigen Beispiel würde ich einfach argumentieren, dass der M3 im Windschatten des Prius fährt *spaß*)
Aber klar: Autobahn ist nunmal Autobahn, da wird man wahrscheinlich generell nicht so viel sparen können. Ich schau mal nach LPG - klingt für mich am überzeugendsten.
LPG wäre ganz sinnvoll. hybrid bin ich hingegen kein freund von. Brennstoffzelle ist das beste, aber das blockiert die Öl-lobby ja.
also ich würde zu nem guten Diesel ( nicht unbedingt nen VW xD ) oder ein Wagen mit LPG raten. bei der Jahresleistung ( gehe mal von 365x100km aus feiertage+wochenenden nicht abgezogen ) dann hast du eine jahresleistung von 36,5k KM im jahr. gehen wir mal von runden 30.000 aus. also ein Benziner fällt schonmal flach!
Was blockiert die Öl-Lobby? Den Toyota Mirai kann man kaufen, wenn man um die 80 k€ übrig hat. Und wenn es in der Gegend zufällig eine Wasserstofftanke gibt, kann man damit auch fahren...
Du weißt aber schon, daß Du Sir in die Tasche lügst? Die reinen Spritkosten liegen bei gut 200 Euro,dazu kommt Steuern, Versicherung, Abnutzung,Wartung, Wertverlust, Rücklage. .. Die tatsächlichen Kosten dürften eher bei 5-600 Euro im Monat liegen.
Ich weiß nicht, wie intensiv du deine Kosten im Blick hast - bei meinem letzten Auto haben Wartung, Reparaturen und Ersatzteile über die gesamte Laufzeit etwa ein Sechstel der Gesamtkosten ausgemacht und der Sprit ein Drittel - und das ohne größere Defekte und mit sehr großzügigen Inspektionsintervallen. Öl und Reifen müssen gelegentlich erneuert werden, Bremsen leben auch nicht ewig, und dann und wann geht sogar mal was kaputt. Da kommt schon was zusammen.
Lpg. Im Moment liegt der Preis bei 59 Cents pro Liter und Bei voller Tank bis 300 km. Beim dem KfzSt wird auch nichts erhoben außer bei der Anmeldung. Dieselmotoren dagegen, sparst zwar aber nicht bei der KfzSt :)
Ähm, keine Ahnung worauf du hinaus willst, oder wobei ich mir in die Tasche lügen sollte. Das Auto brauche ich auf dem Land so oder so (allein schon um zum Bahnhof zu kommen.) Die Kosten für Anschaffung, Versicherung, Steuer und Wartung müssen also aus der Betrachtung für den Pendelweg raus. Bleibt der Verschleiß, aber der fällt nicht so sehr ins Gewicht wie du denkst.
Den Ibiza fahre ich seit acht Jahren (min 20tkm/Jahr auch ohne Pendeln) und der Wartungsbedarf hat sich bis jetzt immer in Grenzen gehalten. Vorausschauend fahren und nicht rasen spiel imo für den Verschleiß eine wesentlich größere Rolle als die Jahresleistung.